Anna Gavalda entfĂŒhrt in *Zusammen ist man weniger allein* in das Leben vierer ungleicher Charaktere in Paris: die alte Paulette, die ins Pflegeheim muss, ihr Enkel Franck, der als Koch arbeitet, die magersĂŒchtige KĂŒnstlerin Camille und der adelige AuĂenseiter Philibert. Nach und nach verweben sich ihre Schicksale, und aus ihrer unfreiwilligen Gemeinschaft entsteht eine Geschichte ĂŒber Freundschaft, Liebe und die heilende Kraft menschlicher NĂ€he.
Das Buch ist leicht zu lesen, fast wie eine gut gemachte Fernsehserie â irgendwo zwischen Rosamunde Pilcher und einer französischen Version von *Gute Zeiten, schlechte Zeiten*. Die Geschichte plĂ€tschert angenehm vor sich hin, ist unterhaltsam, manchmal berĂŒhrend, aber nie wirklich tiefgehend. Zwar werden die tragischen HintergrĂŒnde der Figuren angerissen, doch oft bleibt es bei einem oberflĂ€chlichen Blick auf ihr Leid. Besonders das Ende wirkt mit seiner romantischen VerklĂ€rung fast zu schön, um wahr zu sein.
Wer eine tiefgrĂŒndige Auseinandersetzung mit den Themen Einsamkeit, Trauma oder gesellschaftlicher AuĂenseiterstellung erwartet, wird möglicherweise enttĂ€uscht. Wer jedoch eine charmante, leichtfĂŒĂige LektĂŒre mit sympathischen Charakteren sucht, die sich gut weglesen lĂ€sst, ist mit *Zusammen ist man weniger allein* bestens bedient.