Cover des Buches Abgesang (ISBN: 9783463403229)
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Rezension zu Abgesang von Anna Hope

Anders, als erwartet...

von SarahRomy vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Super-Wahl bzgl. Erzählstil und -form! Inhaltlich hatte ich auf mehr gehofft.

Rezension

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SarahRomyvor 10 Jahren

Abgesang ist ein Buch über drei Frauen, die alle etwas gemeinsam haben: alle drei haben mit einem schrecklichen Verlust durch den 1. Weltkrieg zu kämpfen. Ada hat ihren einzigen Sohn verloren und steht vollkommen im Ungewissen darüber, was ihm passiert ist. Die 30-jährige Evelyn, Tochter aus gutem Hause, geht einer niederen Arbeit nach, doch auch die hilft ihr nicht, die Gedanken an ihren verstorbenen Geliebten zu verdrängen. Und Hettie, ein junges Mädchen, das sich als Tänzerin verdingt, hat ihren Vater verloren und eigentlich auch ihren Bruder, der seit dem Krieg nicht mehr derselbe ist…

Das Buch hat eine ganz eigene Erzählweise, was es sehr interessant für mich gemacht hat. Es ist in fünf Abschnitte gegliedert, die je einen Tag thematisieren. Der fünfte Tag, welches der 11. November ist, also der Gedenktag an den Waffenstillstand, der den 1. Weltkrieg beendete, bildet die Pointe des Romans. An diesem Tag werden im Roman die Überreste eines „unbekannten Soldaten“ bestattet, stellvertretend für all diejenigen, über dessen Schicksal nichts bekannt ist. Letztlich thematisiert dieses Buch stark den Überlebenskampf der Protagonisten und die Hoffnung darauf, dass das Leben weitergeht…

Das Buch hat vom Klappentext etc. hohe Erwartungen bei mir geweckt, die nicht ganz erfüllt wurden. Zwar haben mich Stil und Form der Erzählweise überzeugt, jedoch konnte es mich inhaltlich nicht genauso mitreißen.

Die Geschichte via 3 Protagonisten mit einer zentralen Gemeinsamkeit zu erzählen ist sehr gelungen, da sich ihre Wege nach und nach kreuzen und die Autorin Brücken zwischen ihnen schlägt. Der Rote Faden ist damit stets für den Leser transparent.

Jedoch stellenweise haben mich hier und da Handlungen irritiert und wirkten auf mich befremdlich und es war für mich nicht nachvollziehbar, welchen Mehrwert sie für den Ablauf der Geschichte darstellten.

Die Atmosphäre der damaligen Zeit hat die Autorin für mich gut rübergebracht. Stellenweise hätte die Autorin meiner Meinung nach hier noch mehr ausholen können.

An sich kann ich gut mit „offenen Enden“ umgehen und finde diese Art, eine Geschichte abzuschließen, sehr wertvoll. In diesem Fall jedoch wirkt das Ende auf mich zu offen, auch wenn es hoffnungsvoll wirkt, was mich als Leser zumindest einigermaßen zufriedengestellt hat.

Fazit: Insgesamt gelungen, jedoch ausbaufähig.

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