Anna Kügler

Ich durfte das Hörbuch vorab hören. Ich habe mich über die Story gefreut und darüber wieder mal Ulrikes Stimme lauschen zu dürfen. 

Ich finde Ulrikes stimme wirklich sehr gut und passend zu der Story.

Die Story hat ein paar the Walking Dead Vibes, obwohl es ohne Zombies ist. Das finde ich richtig gut. 

Es geht um eine kleine Gruppe zusammengewürfelter Menschen, die um ihr überleben kämpfen. Gibt es noch einen Ort, der sicher ist? Und wenn ja, wie sollen sie dorthin gelangen, ohne den Predigern in die Hände zu fallen?

Die Autorin hat wirklich sehr gut die Konflikte und Gruppendynamiken beschrieben, die entstehen können, wenn Menschen in solch einer Situation ewig aufeinander hocken. Wer kann dem Druck standhalten? Wer kann Entscheidungen treffen und wer bricht unter dem Druck zusammen? Wer wird leben und wer muss letztlich Sterben? Das gilt es herauszufinden. 

Ich hätte gerne mehr über die Prediger Sekte erfahren und ich finde auch, dass da einige Chancen verpasst wurden, das auszubauen. Aber da es sich hierbei nicht um einen Einzelband handelt, kommt dies ja vielleicht auch noch. Mira ist eine sarkastische Persönlichkeit, dies gefällt mir persönlich aber sehr und ist natürlich auch ein super Gegenpol zu anderen. Sie beobachtet viel und versucht immer die Wogen zu glätten. Zum Ende wird es dann nochmal emotional. Der Schluss hätte etwas ausführlicher sein können, aber ansonsten bin ich sehr happy mit der Geschichte und werde mir den zweiten Teil auf jeden Fall auch anhören oder lesen.

Wer ein Buch mit Spannung, Witz und Überlebenskampf sucht, kann ich das Buch empfehlen. 4,5 Sterne

Nur drei Tage hat es letztlich gedauert, bis ich das Buch durchgelesen hatte. Normalerweise brauche ich deutlich länger zum Lesen. Normalerweise hadere ich mit Dystopien. Aber die Geschichte ließ mir kaum Zeit, darüber nachzudenken.

Felix und Mira melden sich freiwillig, um das Krankenhaus von Egelsberg zu evakuieren, bevor eine militarisierte Sekte ihre Heimatstadt einnimmt und alle Ungläubigen ihrem Schöpfer anheimfallen lässt. Doch die Evakuierung läuft anders als geplant und zusammen stecken sie plötzlich in der abgeriegelten Stadt fest. Zum Glück sind sie nicht völlig allein, denn in einem Waldhotel treffen sie auf teilweise alte Bekannte, die ebenfalls das Ziel haben, die Besatzung zu überleben. Doch schwindende Ressourcen, das Zusammenleben auf engstem Raum, immer die Gefahr durch die Besatzer im Nacken, setzen der Gruppe zu und stellen sie vor immer neue Probleme.

Der Text ist einwandfrei, der Stil hält gut die Waage zwischen Ausführlichkeit und schnellem Erzähltempo. Miras Sarkastische Einwürfe wurden an anderer Stelle bemängelt, aber mir persönlich waren sie ein willkommener Gegenpol zu den teils harten Ereignissen. Spannend fand ich nicht nur die Handlung selbst - die Gefahren, die die Gruppe immer wieder unter Zugzwang setzen - sondern auch das Gefüge der wirklich sehr unterschiedlichen Charaktere. Wie verändern sich Menschen unter gewissen Voraussetzungen? Wie nah liegen Wunsch und Wirklichkeit beieinander? Wer ist in der Lage, seine Courage auch wirklich durchzusetzen, wenn es hart auf hart kommt? Und wie viel Verantwortung kann ein Mensch allein tragen? Das war wirklich sehr interessant zu beobachten und hat mich teilweise sehr nachdenklich gestimmt, gerade vor den aktuellen (realen) Ereignissen.

Etwas, was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, ist, dass die Charaktere sehr unterschiedliche Meinungen vertreten, ohne eine davon als ultimativ richtig herauszustellen. Dem Lesenden wird die Deutungshoheit überlassen, was auch viel Raum für Interpretation und Reflektion lässt.

Jedenfalls freue ich mich sehr, dieses Buch gelesen zu haben und noch mehr auf den zweiten Teil, wann auch immer er erscheint. Den werde ich mit Sicherheit ebenfalls lesen.

In einem Waldhotel harrt eine zusammengewürfelte Gruppe aus, während selbsternannte Prediger Europa überrennen und jeden abknallen, der nicht ihrer Meinung ist. Ich wusste zu Beginn nicht, ob mich das Genre wirklich packen kann und JA, die Autorin konnte das! In Mira fand ich eine Protagonistin, die alles andere als eine glorreiche Heldin war - deswegen umso sympathischer - und deren Handlungen ich sehr gut nachvollziehen konnte. Die Gruppendynamik hat Anna Kügler so anschaulich beschrieben, das ich ein paar Mal während eines Dialogs die Hände verworfen habe, und am liebsten zwischen die Streithähne gesprungen wäre (was dann die Hauptfigur Mira jeweils übernommen hat). Die prekäre Lage, in der sich die Gruppe befand - umzingelt von den Predigern - heizte die Stimmung richtig ein und je mehr Probleme auftauchten, desto mehr begann ich zu schwitzen. Ich hab die Geschichte wirklich mitgelebt! Ein Highlight!