Alles entwickelt sich so, wie es Amanda geplant hatte. Sie weiß, wie Männer funktionieren. Magnus, Kommissar und Unsympath im Raubdezernat, kontrollierte ihr Smartphone. Heimlich, wie er dachte. Doch weit gefehlt, denn das alles gehört zu Amandas Plan. Auch jene SMS, die sie demonstrativ gespeichert hatte und die nun Magnus auf die Palme bringt ...
Sie hat alle Zeit der Welt. Gut Ding will Weile haben. Vier Jahre liegt der Selbstmord ihrer Schwester Sanna zurück. Damals rief sie an und erzählte, sie wäre vergewaltigt worden. Danach war sie nicht mehr zu erreichen. Als Amanda nach ein paar Tagen nach Stockholm fuhr, fand sie ihre Schwester tot in ihrer Wohnung vor. Sanna hatte gleich mehrere Vorkehrungen getroffen, damit ihr Selbstmord gelingt.
Ein Krieg beginnt. In Amandas Fall auf leisen Sohlen, denn erst einmal hat sie eine Ausbildung zur Polizistin absolvieren müssen, um an denjenigen heranzukommen, den sie im Visier hat, und der zu den Personen gehört, die den Tod ihrer Schwester zu verantworten haben.
Der andere Krieg kündigt sich weitaus auffälliger an. Jedenfalls in den Gruppierungen, die an allerlei illegalen Geschäften beteiligt sind. Zu diesem Milieu gehört Adnan, der wegen Drogendelikten eine anderthalbjährige Gefängnisstrafe abgesessen hat. Adnan steht ebenfalls auf Amandas Liste und neben ihrem Kollegen ganz oben.
Kleinkrieg gibt es auch. In unerwarteten Reihen. Das Privatleben des Kommissars gestaltet sich alles andere als harmonisch. Magnus hat Probleme, die es zu vertuschen gilt. Mit immensem Kraftaufwand konnte er bisher einen Skandal verhindern. Es brennt also an allen Ecken. Gutgehen kann das auf Dauer nicht ...
"Schnell, witzig und ganz schön hart", verspricht der Klappentext. Weder noch. Schnell ist "Der Pavian" nicht, eher zäh und kantig, ungeschliffen und allzu gewöhnlich. Witzig ist er ebenfalls nicht, denn Komisches fand der Rezensent gar nicht. Im Gegenteil, denn zumindest am Anfang bewegt sich die Autorin am Rande der Langeweile. Personen und Beweggründe müssen vorgestellt werden. Das übliche Prozedere eben. Leider bleiben alle Personen gesichtslos. Es entstehen keinerlei Bilder.
Amanda geht unkonventionelle Wege, aber die Wege und Beziehungen, die sie aufbaut, sind unglaubwürdig und überzeugen zu keiner Zeit. "Hart" ist auch so eine Ansichtssache und der Rezensent kennt eine Unzahl "härtere" ... und solche, die es tatsächlich sind. Immerhin kann die Autorin mit einer fetzigen Story dienen. Rache kommt immer gut, und wenn eine Frau am Start ist, um so besser.
Leider überzeugt auch das Ende, in Bezug auf den Rachegedanken, nur teilweise. Einziger Knalleffekt ist ein unappetitliches Detail, welches den Roman aber auch nicht aus einer gewissen Gewöhnlichkeit erheben kann. Spannende (in die Länge gezogene) Unterhaltung ist immerhin geboten.
Anna Karolina Larsson
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Anna Karolina Larsson
Der Pavian
Unersättlich
Der Pavian
Unersättlich
Neue Rezensionen zu Anna Karolina Larsson
In Stockholm geschehen grausige Morde. Menschen bringen unter Drogeneinfluss ihre Familienangehörigen bestialisch um und verspeisen sie zum Teil. Die Polizistin Amanda Paller wird mit der Ermittlung betraut. Dieser Fall wird sehr persönlich für sie, denn es scheint, dass auch Adnan, der Vater ihrer Kinder, in die Sache verwickelt ist.
Meine Meinung zum Hörbuch:
Dieses Buch (bzw. Hörbuch) ist bereits der zweite Band; es gibt einen Vorgänger: "Der Pavian". Obwohl man "Unersättlich" auch ohne Vorwissen sehr gut lesen kann (ich kenne den ersten Band nicht), ist es vielleicht sinnvoll, die beiden Bücher der Reihe nach zu lesen bzw. die Hörbücher zu hören. Vieles, was hier im zweiten Band geschieht, basiert auf Ereignisse aus dem ersten Band.
Aber auch ohne dieses Vorwissen hat es mir viel Freude gemacht, dieses Hörbuch zu hören, denn es war sehr spannend und sehr vielschichtig! Auch ist es stellenweise sehr grausig, daher ist das Buch (bzw. Hörbuch) nichts für Leser mit schwachen Nerven.
Die Geschichte ist sehr komplex. Es gibt viele Charaktere, was zunächst vielleicht ein wenig verwirrend sein kann. Ich habe mich aber recht bald gut zurechtfinden können. Auch gibt es anfangs mehrere Handlungsstränge, die aber mit der Zeit immer mehr zueinanderfinden.
Mir hat es viel Spaß gemacht, dieses Hörbuch zu hören, und wer außergewöhnliche Thriller mag, dem kann ich "Unersättlich" auf jeden Fall empfehlen!
Amanda will den Tod ihrer Schwester aufklären. Dafür wird sie Polizistin. Und sie lässt sich mit zwei Männern ein. Einer ist ein Krimineller, der andere Polizist. Der Roman wird aus den Blickwinkeln der verschiedenen Figuren erzählt. So erhalten wir Einblick in ihre Wesenszüge - von Unterwürfigkeit über Dummheit bis zu Bestechlichkeit. Auch die Protagonistin ist nicht ehrlich, schließlich macht sie auf ihrer geheimen Mission Einigen etwas vor. Aber sie verdient sich den Respekt des Lesers, hat sie doch das Herz am rechten Fleck und handelt aus ehrbaren Motiven. Die Spannungskurve steigt langsam, aber es macht Spaß zu sehen, wie sich die Puzzleteilchen zusammenfügen, auch wenn nicht jeder Abstecher zur Auflösung beiträgt. Als harten Thriller habe ich das Buch nicht empfunden, womöglich hat es mir aber gerade deshalb gut gefallen.
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