Cover des Buches Der Pavian (ISBN: 9783833310171)
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Rezension zu Der Pavian von Anna Karolina Larsson

Ein rasantes & derbes Krimi-Debüt

von SteffiKa vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Rasant, derb und mit einer überraschenden Auflösung - ein gelungenes Krimi-Debüt

Rezension

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SteffiKavor 8 Jahren

Inhalt (übernommen)

Amanda ist frischgebackene Polizistin, aber sie hat diesen Beruf aus einem sehr persönlichen Grund gewählt. Sie will diejenigen, die si für den Selbstmord ihrer Schwester verantwortlich macht, um jeden Preis bestraft sehen...
Adnan kommt direkt aus dem Gefängnis - er hat wegen eines Drogendelikts gesessen. Jetzt muss er dringend seine Schulden im Milieu bezahlen...
Magnus ist Kommissar. Er ermittelt immer hart am Rand der Legalität und hat eine Schwäche für schöne Frauen. er bekommt einen merkwürdigen Anruf, den er zunächst für einen schlechten Scherz hält. Schon bald finden sich alle drei in einem schier unentwirrbaren Geflecht aus Sex, Lügen und Intrigen zwischen Polizei und Unterwelt gefangen.

Charaktere

Amanda, jung, stark, erfolgreich. Sie hat noch am Selbstmord ihrer Schwester zu knabbern und will die Schuldigen finden - deshalb ist sie zur Polizei gegangen. Sie überzeugte durch eine gesunde Mischung aus Gefühl, Klugheit, aber auch Stärke und nutzte Dinge zur ihrem Vorteil, was ihrer Sympathie aber nicht schadete.

Adnan, er Krimineller, der für mich nur durch andere stark war und sich was getraut hat. Er macht sein Ansehen und Selbstbewusstsein an materiellen Dingen fest und kommt bei den wichtigen Dingen nicht richtig in die Pötte. Er redet viel, aber meist steckt nicht viel dahinter. Punkten konnte er bei mir nur bei seinen Gefühlen.

Magnus ist Kommissar und ein selbstverliebtes Arschloch (sorry für die Wortwahl, aber ich konnte es nicht sachlicher ausdrücken). Er schaut nur nach sich, und wie er das Beste für sich rausholen kann - notfalls auch mit Gewalt.

Alles in allem waren es sehr viele Namen und Schauplätze in Stockholm, die anfangs etwas verwirrend und viel waren. Aber mit der Zeit kommt man super damit zurecht - selbst mit den vielen Namen, die dann auch teilweise nochmal kurz erklärt wurden.

Schreibstil

Die Geschichte wird aus drei Blickwinkeln erzählt: Aus Amandas, aus Adnans und aus Magnus´ Sicht. Die Blickwinkel überschneiden sich nie, sodass wir nie eine gleiche Situation aus verschiedenen Sichtweisen betrachten können. Das tut der Geschichte aber keinen Abbruch.

Anna Karolina Larsson schafft es mit kurzen knappen Sätzen eine Geschwindigkeit aufzubauen, die einen rasant mitten in die Geschichte fallen lässt.
Sie wählt eine derbe Sprache, die die Welt der Bösen widerspiegelt.

Abwechslung findet man in der Welt der Guten: Hier wechselt die Sprache zum normalen Umgangston und auch die Sätze werden ausformulierter und genauer. So nimmt die Geschichte an Fahrt auf - man kann aber auch zwischendrin durchatmen. Eine tolle Mischung.

Auch fand ich toll, dass nicht nur erzählt wurde, sondern bei den wichtigen Passagen und Entscheidungen immer "im Gespräch" bei den Protagonisten dabei waren.

Sie hat es geschafft, dass ich bis zum Schluss auf einer falschen Fährte war, ich immer überlegt habe: Kann das wirklich sein? Oder doch nicht?

Fazit

Ein gelungenes Krimi-Debüt, das Lust auf eine Fortsetzung macht und für mich nicht so ganz den typisch ruhigen und sachlichen Skandinavien-Thriller widerspiegelt - super!

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