Anna Kim

 3,7 Sterne bei 49 Bewertungen
Autor*in von Geschichte eines Kindes, Anatomie einer Nacht und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Anna Kim wurde 1977 in Südkorea geboren, zog 1979 mit ihrer Familie nach Deutschland und schließlich weiter nach Wien, wo die Autorin heute lebt. Im Suhrkamp Verlag erschienen zuletzt die Romane Anatomie einer Nacht (2012) und Die große Heimkehr (2017). Für ihr erzählerisches und essayistisches Werk erhielt sie zahlreiche Stipendien und Preise, darunter den Literaturpreis der Europäischen Union.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Anna Kim

Cover des Buches Geschichte eines Kindes (ISBN: 9783518473641)

Geschichte eines Kindes

 (22)
Erschienen am 19.11.2023
Cover des Buches Anatomie einer Nacht (ISBN: 9783518464786)

Anatomie einer Nacht

 (12)
Erschienen am 11.11.2013
Cover des Buches Die große Heimkehr (ISBN: 9783518468883)

Die große Heimkehr

 (9)
Erschienen am 13.08.2018
Cover des Buches Invasionen des Privaten (ISBN: 9783854208945)

Invasionen des Privaten

 (2)
Erschienen am 15.05.2012
Cover des Buches Die gefrorene Zeit (ISBN: 9783854208938)

Die gefrorene Zeit

 (1)
Erschienen am 09.05.2012
Cover des Buches Der sichtbare Feind (ISBN: 9783701716395)

Der sichtbare Feind

 (1)
Erschienen am 17.02.2015
Cover des Buches Fingerpflanzen (ISBN: 9783946423089)

Fingerpflanzen

 (1)
Erschienen am 05.08.2017
Cover des Buches Die Bilderspur (ISBN: 9783854206620)

Die Bilderspur

 (1)
Erschienen am 02.08.2004

Neue Rezensionen zu Anna Kim

Cover des Buches Geschichte eines Kindes (ISBN: 9783518430569)
Read-and-Creates avatar

Rezension zu "Geschichte eines Kindes" von Anna Kim

„Was passiert, wenn man in seinen Wünschen die Unscheinbarkeit pflegt? Was, wenn man seine Hoffnungen eindampft, bis kaum noch etwas übrig ist?“
Read-and-Createvor einem Jahr

Dieses Buch beruht auf einer wahren Lebensgeschichte, die sehr deutlich die Folgen von Rassismus aufzeigt und wie es ist, als 'fremd' wahrgenommen zu werden. Die "Rasse" bzw. die Herkunft/Abstammung ist das komplette Buch über ein sehr großes Thema.

Der Roman spielt zum einen 1953 in den USA und in der Gegenwart in den USA/Österreich. Die Behördensprache 1953 ist extrem rassistisch und der Sozialdienst/Krankenschwestern beginnen mit der Segregation bereits bei Neugeborenen! Die verschiedensten Körpermerkmale werden mehrmalig untersucht und bewertet. Säuglinge werden zudem mehreren Intelligentestes unterzogen - mit eine Vorhersage ihres Bildungsweges,…

Mich hat die Geschichte sehr berührt, aber Schreibstil hat mich leider nicht richtig gefesselt. Die Zeitschiene ab er Geburt von Daniel bis zur Adoption ist als Aktennotizen des Sozialamtes dargestellt. Das ist recht trocken. Zwischendurch gibt es gute Textpassagen der, im Buch recherchierenden, Protagonistin Franziska mit österreichischen und koreanischen Wurzeln, die ebenfalls überall 'fremd' ist.

@Suhrkampverlag vielen Dank, für dieses Rezensionsexemplar! (Meine Meinung hat diese Tatsache nicht beeinflusst.)

Cover des Buches Geschichte eines Kindes (ISBN: 9783518430569)
HeikeBunds avatar

Rezension zu "Geschichte eines Kindes" von Anna Kim

Rassismus und gesellschaftliche Willkür
HeikeBundvor einem Jahr

Mich hat die Geschichte eines Kindes von Anna Kim auf verschiedenen Ebenen sehr beeindruckt.

Das auf Tatsachen basierte Buch handelt von einem Jungen, der zur Adoption freigegeben wird und dessen genetische Herkunft Fragen aufwirft, da die hellhäutige Mutter den Vater nicht angibt. So wird einerseits der behördliche Umgang mit dem Fall "Dave" in Form von Aktennotizen geschildert, mit dem Hintergrund seiner Zeit und der rechtlichen Situation und den gesellschaftlichen Geflogenheiten. Die Kühle der amtlichen Mitarbeiter_innen, die hier zum Ausdruck kommt, die Vehemenz, mit der scheinbar notwendiger Rassismus und Diskriminierung vorangetrieben werden, ohne auf das Wohl Betroffener Rücksicht zu nehmen, spiegelt sich auch  in der Geschichte  der Erzählerin wieder, und auf einmal sind wir nicht mehr weit weg in Amerika, sondern mitten in Wien. Deren Leben, in angenehmer Erzählform beschrieben, erzeugt ein stilistisches Wechselbad, das stets zum Nachdenken zwingt. Hier wird deutlich, dass die Veränderung von Begriffen allein, die in ihrer Zeit selbstverständlich waren, uns noch nicht aus Rassismus und Vorurteilen führen.

Und schließlich gibt es noch die Ebene der Mütter und des Mütterlichen und die Auseinandersetzung mit der romantischen gesellschaftlichen Vorstellung eines direkten Zusammenhangs dieser beiden Begriffe wird hier gründlich hinterfragt. 

Ein gutes Buch, um sich kritisch mit  Fragen nach eigenen Identitäten und Glaubenssätzen auseinanderzusetzen.


Cover des Buches Geschichte eines Kindes (ISBN: 9783518430569)
Aischas avatar

Rezension zu "Geschichte eines Kindes" von Anna Kim

Adoptionsrassismus
Aischavor einem Jahr

Die "Geschichte eines Kindes" ist eine wahre Geschichte, zumindest beruht sie auf einem wahren Schicksal. In einer US-amerikanischen Kleinstadt kommt ein uneheliches Kind zur Welt, das die junge Mutter umgehend zur Adoption frei gibt. Doch die Suche nach Adoptiveltern scheint nahezu völlig zum Scheitern verurteilt, als sich abzuzeichnen beginnt, dass der biologische Vater nicht weiß sein könnte. Es folgt eine unfassbare Hetzjagd mit dem Ziel, das Kind einer "Rasse" zuordnen zu können.

Fassungslos las ich von der überheblichen, ja menschenverachtenden Vorgehensweise der zuständigen Sozialarbeiterin. Dass deren (und auch der anderer von offizieller Seite beteiligter Personen) extremer Rassismus nicht nur unverholen geäußert, sondern auch noch schriftlich und detailliert in den Akten festgehalten wurde, zeigt, wie normal ein derart verzerrtes Menschenbild war.

Doch wir sollten nicht der Versuchung erliegen, mit dem Zeigefinger in die Vergangenheit und auf den nordamerikanischen Kontinent zu deuten. Geschickt macht Anna Kim deutlich, dass wir uns auch heute noch nicht von der unsäglichen Ideologie des Rassismus gelöst haben. Sie zeigt dies etwa, wenn sie rassistische Ansichten einer Frau entlarvt, die selbst seit Jahrzehnten eine Mischehe führt.

Kritisieren möchte ich, dass der Junge (und spätere Mann), der im Zentrum der Geschichte steht, nur wenig zu Wort kommt. Dennoch ein sehr gelungener Roman, der hoffentlich dazu beiträgt, dass wir weiterhin gegen Rassismus und für Chancengleichheit für ALLE Menschen einsetzen.

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