(4,5/5⭐️)
Die Geschichte hat mich vollkommen überzeugt. Sie ist still, düster und gleichzeitig unglaublich emotional. Schon nach den ersten Seiten war ich gefangen in dieser geheimnisvollen Atmosphäre, die Edinburgh mit seiner nebligen Magie zu einem Ort macht, der sich wie ein lebendiger Charakter anfühlt.
Die Geschichte entfaltet sich ruhig, aber intensiv. Sie ist nicht von durchgehender Action geprägt, sondern von Emotionen, Verlust und der Suche nach Wahrheit. Das Buch ist aus der dritten Person geschrieben und besonders beeindruckt hat mich, wie sensibel Anna Knopf Themen wie Abhängigkeit, Manipulation, unerreichbare Eltern und chronische Krankheit verarbeitet. Nichts davon wirkt aufgezwungen, sondern organisch in die Geschichte eingebettet, vor allem Quinns Diabetes wurde mit so viel Selbstverständlichkeit dargestellt, dass es mir richtig positiv aufgefallen ist.
Micah und Quinn haben mich als Duo sehr berührt. Ihre Beziehung entwickelt sich leise, mit viel Vertrauen, Unsicherheit und Nähe. Es geht hier nicht um Verlangen, sondern um Verständnis, Schmerz und Verbundenheit, fast schon wie Trauma Bonding, aber in einer gesunden, reflektierten Weise. Auch die eine intime Szene war unglaublich schön geschrieben: respektvoll, zärtlich und echt.
Trotz kleiner Längen und einiger Passagen, die sich etwas gezogen haben, blieb das Buch für mich durchgehend fesselnd. Die Charaktere sind vielschichtig, ihre Entscheidungen nachvollziehbar und ihre Entwicklungen glaubwürdig. Besonders gegen Ende zeigt die Geschichte eine starke feministische Note, die perfekt zu Micahs Werdegang passt und wir kriegen auch ein paar Actionszenen.
„What the Night Hides“ ist keine laute Geschichte, sondern eine, die nachhallt, melancholisch, atmosphärisch und voller Gefühl. 🖤✨







