Wieder ein Zufallskauf bei der Buchlandung in Wien, oder wieder ein tolles Taschenbuch aus dem Wagenbach Verlag. Die italienische Autorin schreibt in langen, verschachtelten Sätzen, die die feinsten Nuancen ihrer Charaktere einfangen. Konzentration ist hier vonnöten. Iguana ist eine Art fantastische Erzählung oder Allegorie rund um einen Grafen, der auf einer verlassenen Insel in die merkwürdigen Machenschaften verarmter Adeliger und ihrer echsenhaften Magd verwickelt wird. Schließlich und endlich sind die zentralen Fragen des Textes aber die Natur von Gut und Böse - und Gott ist ein herrlicher weißer Schmetterling (diese Idee fand ich am tollsten). Der Text hat etwas märchenhaftes, ohne sich aber ganz in einer nicht-gegenwärtigen Fantasiewelt zu verstricken. "Nights at the Circus" von Angela Carter - Stichwort "magischer Realismus" - ist ein ähnlicher Text (und genauso gut).
Anna M Ortese
5 Sterne bei 2 Bewertungen
Autor*in von Iguana.
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