Cover des Buches Was aus Liebe geschieht (ISBN: 9783499254819)
Rezension zu Was aus Liebe geschieht von Anna McPartlin

Rezension zu "Was aus Liebe geschieht" von Anna McPartlin

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 12 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 12 Jahren
-In jedem Abschied steckt ein neuer Anfang- Cover: Cecilia Ahern lässt grüßen. Ich find es nicht gut, dass das Cover so sehr an diese Autorin anlehnt. Natürlich ist es das gleiche Genre und das ist auch okay, aber dadurch werden Erwartungen in dem Leser ausgelöst, die nicht immer erfüllt werden müssen. Dieses Buch hat es glücklicherweise geschafft, aber das muss ja nicht immer so sein. Ich hätte der Autorin gewünscht, dass sie ein wenig Eigenständigkeit dadurch erfährt und nicht immer mit Cecilia Ahern in einen Pott geschmissen wird… Meinung: Das Buch hat auf jeden Fall einen sehr fesselnden Einstieg, welcher mit verschiedenen Briefen der oder an die Protagonisten beginnt (Ellen schreibt einen Brief an das Universum, Tom erhält eine Kühlschranknotiz von Alexandra, einen Brief von der Direktorin an Jane, der ihre Teenagerschwangerschaft zum Thema hat und einen Abschiedsbrief von Leslies Schwester Imelda). Das Buch beginnt danach mit einem Konzert, dass die vier Protagonisten besuchen wollen. Jedoch bleiben sie alle im Fahrstuhl stecken und erzählen sich gegenseitig von ihrem Leben. Eine ist dabei rührender und tragischer als die andere. Nachdem sie zusammen im Fahrstuhl ausgeharrt haben, ist klar, dass sich das Schicksal der vier untrennbar miteinander verbunden hat. Ellen, Jane und Leslie wollen Tom helfen, seine verschwundene Frau Alexandra zu finden. Der Schreibstil der Autorin ist ungeschönt, besitzt aber dennoch sehr viel Gefühl. Sie beschreibt die Figuren, aber auch die Handlung mit schnörkellosen Worten, aber einer guten Portion Humor, die eine perfekte Mischung ergeben. Nach und nach taucht man als Leser immer mehr in die Welt dieser Figuren ein und schließt sie alle auf eine besondere Art ins Herz. Die Art und Weise, wie sie gemeinsam versuchen ihre Probleme anzupacken und aus der Welt zu schaffen ist glaubwürdig und sehr mitreißend. Dabei kommt auch die Suche nach Toms Frau nicht kurz. Anfangs dachte ich, dass dieser Handlungsstrang eher nebensächlich ist und vielleicht etwas unglaubwürdig dargestellt werden könnte, aber ich irrte mich. Die Figuren (aus deren Sichtweisen auch erzählt wird) durchleben alle Entwicklungen, mal zum Positiven, mal zum Negativen, wodurch sie noch detailreicher und realistischer erscheinen. Ich mag es immer sehr gerne, wenn sich Figuren nicht durch wenige Charakterzüge auszeichnen, sondern durch mehrere und dabei auch noch eine Entwicklung durchmachen. Desweiteren besitzen sie alle ihre Ecken und Kanten, was die Autorin wirklich großartig beschrieben hat. Tom, der versucht seine Ehefrau zu finden und alles weitere in seinem Leben vorläufig auf Eis gelegt hat. Leslie, deren Familie an Krebs gestorben ist und das nie verarbeitet hatte, lebt abgeschieden von der Außenwelt allein vor sich hin. Jane wurde als Teenager schwanger und zog ihren Sohn Kurt ohne fremde Hilfe auf, macht sich aber nun Sorgen, dass sie nicht in der Lage ist loszulassen, weil er immer älter wird. Elle, ihre jüngere Schwester lebt im Gartenhaus auf Janes Grundstück und ist eine mehr oder weniger erfolgreiche Malerin, wird aber von ständigen Depressionen geplagt. Ihre gemeinsame Mutter Rose, die mit starkem Alkoholkonsum zu kämpfen hat, lebt ebenfalls dort. Obwohl jeder seine Last auf den Schultern trägt, fügt sich alles ohne unlogisch zu wirken oder unglaubwürdig zu erscheinen, sehr gut in die Handlung ein. Die Kapitel werden jeweils durch ein Songzitat von Jack Lukeman eingeleitet, der auch noch eine persönliche Verbindung zu der Autorin hat, was die gesamte Geschichte noch einmal aufleben lässt. Was die genauen Probleme der Figuren ausmachen und ob Tom seine Frau wirklich finden kann, möchte ich nicht verraten, weil ich dadurch so viel vorweg nehmen würde. Lest es lieber selbst! Fazit: Wer Liebesromane mag, wird dieses Buch sehr mögen. Es ist voll von Gefühl und sehr ungewöhnlichen Charakteren, die das Buch frisch wirken lassen. Die Handlung ist weder überkitscht, noch absolut dramatisch dargestellt, meiner Meinung nach regiert das gute Mittelmaß. Ich kann es jedem nur empfehlen!
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