Anna North

 3,6 Sterne bei 22 Bewertungen
Autor*in von Die Gesetzlose, Outlawed (English Edition) und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Anna North hat den Iowa’s Writer’s Workshop absolviert, ist Journalistin und Autorin dreier Romane, von denen THE LIFE AND DEATH OF SOPHIE STARK mit dem LAMBDA LITERARY AWARD ausgezeichnet wurde. Ihr neuer Roman DIE GESETZLOSE wurde weltweit in zahlreiche Länder verkauft. Ihre journalistischen Arbeiten sind u. a. in THE ATLANTIC und der NEW YORK TIMES erschienen. Sie lebt in Brooklyn.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Anna North

Cover des Buches Die Gesetzlose (ISBN: 9783847901594)

Die Gesetzlose

 (12)
Erschienen am 25.08.2023
Cover des Buches Die Gesetzlose (ISBN: 9783754002049)

Die Gesetzlose

 (2)
Erschienen am 25.03.2022
Cover des Buches Outlawed (English Edition) (ISBN: 9781474615341)

Outlawed (English Edition)

 (6)
Erschienen am 28.01.2021

Neue Rezensionen zu Anna North

Cover des Buches Die Gesetzlose (ISBN: 9783847901594)
Elenas-ZeilenZaubers avatar

Rezension zu "Die Gesetzlose" von Anna North

Die Gesetzlose
Elenas-ZeilenZaubervor 7 Monaten

‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
Mal abgesehen davon, dass in diesem Buch eine mysteriöse Grippewelle für Unfruchtbarkeit gesorgt hat, denke ich, dass die Rolle der Frau im „Wilden Westen“ nicht viel anders ausgesehen hat. Frauen hatten die Rolle der Hausfrau und Mutter zu erfüllen.
In Adas Fall kam leider noch eine gehörige Portion Unwissenheit und Ignoranz gegen Argumente und Wissenschaft dazu und schwupps wurde der jungen Frau nachgesagt, dass sie eine andere Frau verflucht hätte. Ihre Mutter ist jedoch zum Glück als Hebamme gebildet und schafft es, Ada aus der Schusslinie zu schaffen. Mit einem Umweg findet Ada die berüchtigte „Hole in the Wall“-Gang und ich war absolut überrascht, wer hier Ada, mit nicht immer offenen Armen, aufnimmt.
Mehr will ich gar nicht zur Handlung erzählen, denn das würde spoilern und viele Überraschungen und Twists vorweg nehmen. Btw, diese wurden geschickt platziert und hoben die Spannung immer wieder an und trieben die Handlung voran. Leider gab es zwischendurch ein paar langatmige Passagen, denen eine Kürzung gut getan hätte.
Ah, ehe ich es vergesse. Die Autorin hat die Brutalität nicht beschönigt und wählt klare Worte. Das ist nicht jedermanns Sache und teilweise in meinen Augen hart an der Grenze. Aber so war der „Wilde Westen“, nicht so kuschelig, wie er in den Western meiner Kindheit dargestellt wurde.
Nicht nur die Gang, sondern auch die ganze Story wartet mit Diversität, Feminismus und Sexismus auf. Egal wie intelligent und gebildet die Frauen waren, wenn sie nicht ins Gesellschaftsmuster passten, wurde ihnen zugesetzt und sie hatten sich auf ihren, von den Männern zugewiesenen Platz, zu begeben. Doch natürlich gab es auch erfrischende Ausnahmen, die den Frauen den Freiraum gaben, der ihnen zusteht.
Auch wenn die Story im „Wilden Westen“ spielt, kann man sie locker in die heutige Gesellschaft transportieren. Dummheit, Ignoranz und unreflektiertes Denken sind der Tod der Toleranz und des Fortschritts.
Mit Ada hat die Autorin eine starke Protagonistin geschaffen, die ihren Weg geht. Auch wenn dieser manchmal einige Kurven und Umwege beinhaltet. Auch die anderen Charaktere sind lebendig gestaltet und ergänzen sich zu einem runden, vielfältigen Bild der Gesellschaft, wie sie auch im wahren Leben existiert.
Der Schreibstil der Autorin ist locker-leicht und bei den brutaleren Szenen immer anpasst.
Giuliana Jakobeit hat mich mit auf Adas Weg genommen und Handlung, Charaktere und Emotionen belebt. Ihre Stimmfarben setzte sie geschickt ein, um Stimmungen zu vermitteln.
 Da es ein paar Längen zwischendrin gab, vergebe ich gute 4 Wild-West-Sterne und verrate euch zum Abschluss, dass das Buch noch vielen Ebenen nachwirkt.

‘*‘ Klappentext ‘*‘

1894, der Wilde Westen: Nach einer mysteriösen Grippewelle herrscht Unfruchtbarkeit. Umso wichtiger, dass Frauen ihrer weiblichen Pflicht nachkommen, heiraten und gebären. Als die siebzehnjährige Ada jedoch trotz Ehe nicht schwanger wird, verdächtigt man sie, mit einem Fluch belegt zu sein. Sie wird verstoßen und flieht - zur berüchtigten "Hole in the Wall"-Gang. Doch einmal von der Gang aufgenommen, stellt Ada fest, dass die Gesetzlosen ganz anders sind, als der örtliche Sheriff glauben machen will.

 Die diverseste Gruppe von Geächteten, die der altehrwürdige Wilde Westen je gesehen hat. Ein wilder Ritt von einem Hörbuch!

Cover des Buches Die Gesetzlose (ISBN: 9783847901594)
Elenchen_hs avatar

Rezension zu "Die Gesetzlose" von Anna North

Die Gesetzlose
Elenchen_hvor einem Jahr

Der Wilde Westen, 1894: Eine mysteriöse Grippewelle hat zu Unfruchtbarkeit geführt, was das Gebären und Kinder Großziehen zum höchsten Gut der amerikanischen Gesellschaft macht. Die 17-jährige Ada hat sich in dieses Leben eingefügt, sie mag ihren Ehemann, freut sich auf das Mutter-Sein und möchte beruflich in die Fußstapfen ihrer Mutter als Hebamme treten. Doch als sie nach einem Jahr Ehe immernoch nicht schwanger ist, wird sie als Unfruchtbare von ihrer Stadt verstoßen, ihr droht als vermeintliche Hexe der Scheiterhaufen. Sie flieht, zunächst in ein Kloster, dann ins Ungewisse, zur berüchtigten »Hole in the Wall«-Gang. Zögerlich nimmt die Gang sie als Ärztin auf und schon bald erkennt Ada, dass sich hinter den Legenden ganz andere Persönlichkeiten verbergen, als angenommen.


Aufmerksam auf "Die Gesetzlose" von Anna North, übersetzt von Sonia Bonné, wurde ich, als das Buch vor etwa zwei Jahren im Buchclub von Reese Witherspoon gelesen wurde - für mich meist ein untrügliches Indiz dafür, dass mir die Lektüre gefallen könnte. Und auch hier wurde ich nicht enttäuscht! Die Autorin entwirft einen feministischen Western und stellt die vielen Annahmen, die wir über dieses Genre haben, gehörig auf den Kopf. Die Mitglieder der »Hole in the Wall«-Gang sind queer, teils PoC und kämpfen für eine Zukunft, in der sie alle akzeptiert werden und einen Platz finden können. Durch die vielen verschiedenen Päckchen, die alle Protagonist*innen im Buch zu tragen haben, werden sehr viele wichtige Themen angesprochen - religiöser Fanatismus, Rassismus, Mental Health, Gender, Misogynie -, teils auch mit etwas zu wenig Tiefe für meinen Geschmack und nicht immer mit der gebührenden Einfühlsamkeit. Trotzdem habe ich diesen wilden Ritt von einem Roman sehr gerne gelesen und finde, dass der Western dieses Upgrade dringend gebraucht hat. Ich kann daher nur empfehlen, sich mit Ada in dieses Abenteuer aufs Weideland voller Revolverheld*innen und Überfälle zu begeben!

Cover des Buches Die Gesetzlose (ISBN: 9783754002049)
Gwhynwhyfars avatar

Rezension zu "Die Gesetzlose" von Anna North

«Hole in the Wall-Gang», eine Gruppe von Gesetzlosen
Gwhynwhyfarvor einem Jahr

Der Anfang: «Im Jahr des Herrn 1894 wurde ich zur Gesetzlosen. Wie so vieles im Leben geschah auch das nicht von heute auf morgen.

Zunächst einmal musste ich heiraten. Am Tag meiner Hochzeit fühlte ich mich wie ein Glückskind. Ich war siebzehn und nicht die erste Braut in meiner Schulklasse, aber immerhin war ich eine Braut, und mein Ehemann ein hübscher Junge aus gutem Hause.»


1894, im Wilden Westen: Nach einer Grippewelle herrscht Unfruchtbarkeit – die Zusammenhänge sind den Menschen aber nicht klar – doch klar ist: die Frauen sind schuld und die Hexen. Frauen hatten die Pflicht, zu heiraten und Kinder in die Welt zu setzen. Als die siebzehnjährige Ada nach der Hochzeit nicht schwanger wird, versucht sie es mit einem Trick, den dem ihr die Mutter geraten hat: Sie trifft sich heimlich mit einem anderen Mann, rein zur Begattung. Die Mutter ist Hebamme, hat ihr alles beigebracht, was man über Geburten wissen muss und dazu andere medizinische Fertigkeiten. Als herauskommt, was Ada treibt, wird verdächtigt, mit einem Fluch belegt zu sein. Und als es im Ort auch noch zu Fehlgeburten und tot geborenen Kindern kommt, die man ihr wahrscheinlich in die Schuhe schieben wird, schickt die Mutter sie fort. Sie kommt in ein Kloster, wo sie in Sicherheit ist, und sie möchte herausfinden, warum manche Frauen unfruchtbar sind, liest viele Bücher zum Thema. Sie wird nun per Steckbrief gesucht, angeklagt wegen Hexerei.


«Aus sechs glücklichen Monaten wurde ein ganzes Jahr.


«›Jetzt gibt es nur noch eine Lösung›, sagte meine Mutter. ‹Du musst mit einem anderen schlafen.›

In der Hälfte der Fälle, erklärte sie, liege das Problem beim Mann.

Ich war schockiert. Mrs Spencer hatte uns immer erzählt, die meisten Paare bekämen deswegen kein Kind, weil die Frau ihrem Ehemann nicht oft genug beiwohnte, oder weil sie zu beten vergaß. Eine Frau, die ihre Pflichten gegenüber dem Ehemann und dem Jesuskind vernachlässigte, sei höchstwahrscheinlich von einer Hexe verflucht worden – für gewöhnlich von einer Frau, die selbst unfruchtbar war und andere mit ihrem Leid anstecken wollte.»


Ada muss sich entschließen, Nonne zu werden – doch so ganz passt das nicht zu ihrer Persönlichkeit. Die Oberin hat Verständnis, gibt ihr eine Adresse, an die sie sich wenden soll. So gelangt sie zur «Hole in the Wall-Gang». Die Gesetzlosen sind zunächst skeptisch, aber Adas medizinische Kenntnisse können sie gebrauchen. Der berüchtigte Kid führt die Geächteten an – doch zum Erstaunen von Ada handelt es sich bei der Bande um Frauen, die sich als Männer verkleiden: Frauen, die keine Kinder bekommen können und Lesben.


Spannung und gute Unterhaltung! Interessant, was Ada in den Büchern findet, angefangen von Mönchen über Frauenärzte usw. – was diese Herren über den weiblichen Körper wissen und annehmen, was sie raten ... es ist starker Tobak. Und ich denke, dass die Autorin aus Büchern zitiert, die man zu dieser Zeit heranzog. Nur ein Buch ist für Ada überzeugend – das einer Hebamme. Und die will Ada unbedingt aufsuchen. Frauen, die nicht funktionieren, werden ausgestoßen von der Gesellschaft – nie wird gefragt, ob der Mann an der Unfruchtbarkeit schuld sein kann. Die Frau wird reduziert, klassifiziert, hat nichts zu melden. Herrlich beschrieben sind die damaligen medizinischen Einsichten, die Quacksalberei und Rassismus und Rassenvorurteile dargestellt. Wenn eine Bergziege und eine Flachlandziege gekreuzt behinderte Kinder bekommen – dann können doch schwarze und weiße Menschen nicht ... Die Figuren sind authentisch, zumindest ist die Hauptprotagonistin gut ausgearbeitet. Etwas hat mich verwirrt, Ada war sehr fixiert, herauszubekommen, warum manche Menschen unfruchtbar sind. Und plötzlich hat sie dieses Ziel aufgegeben? Die Autorin kratzt die Kurve ganz am Ende. 


Ein wenig Zeitgeschichte – allerdings ging mir das mit der Anklage wegen Hexerei zu weit. 1692 wurde die letzte Hexe in den USA in Salem angeklagt – hier bewegen wir uns im Bereich der Fantasy. Ein Westernroman aus weiblicher Perspektive, der die Misogynie der Zeit offenlegt, das ist gut gelungen. Ja, und das «Hole-in-the-wall» existiert in den Big Horn Mountains im Norden vom Wyoming, ebenso diese Gang dort oben, zu denen Butch Cassidy, Black Jack Ketchum, Black Jack und Sundance Kid gehörten. Ebenso eine Frau: Laura Bullion. So richtig viel realen Westernsound hat dieser Roman nicht. Nette Unterhaltung, eine Abenteuergeschichte im Hollywood-Westernsound mit ein wenig Fantasy.


Anna North hat den Iowa’s Writers› Workshop absolviert, ist Journalistin und Autorin dreier Romane, von denen THE LIFE AND DEATH OF SOPHIE STARK mit dem Lambda Literary Award ausgezeichnet wurde. Ihr neuer Roman DIE GESETZLOSE wurde weltweit in zahlreiche Länder verkauft. Ihre journalistischen Arbeiten sind u.a. in The Atlantic und der New York Times erschienen. Sie lebt in Brooklyn.


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