Rezension zu "Mein Leben gehört mir" von Anna Palinski
In 'Mein Leben gehört mir' schildert die Autorin Anna Palinski ihre eigene Lebensgeschichte. Es beginnt mit der Jugend in der DDR, der Berufswahl und der ersten Liebe zum viel älteren Pieter, einer Verbindung, die die Eltern skeptisch sehen. Aber Anna und Pieter heiraten und beschließen, die DDR zu verlassen, was aber scheitert und ihnen einen Gefängnisaufenthalt einbringt. Doch Anna und Pieter werden von der BRD freigekauft und ziehen nach Hamburg. Mit dem Ende der DDR sind auch wieder Kontakte zur Familie möglich. Das junge Paar findet Arbeit und Freunde und richtet sein Leben in Hamburg ein. Doch Pieter entwickelt immer mehr Eifersucht und Verdächtigungen, die in Gewalt gegen Anna münden. Wie kann es ihr gelingen, sich davon zu befreien?
Annas Geschichte ist die leider nicht ungewöhnliche Geschichte einer Gewaltbeziehung mit den bekannten Motiven wie Verdächtigung, , Gewalt, Vertuschung und Verharmlosung durch das Opfer, Entschuldigung des Täters, Hoffnung des Opfers auf einen Neubeginn, wieder Gewalt etc. Es ist erschütternd zu lesen, wie schwer es den Frauen fällt, sich aus diesem Kreislauf zu befreien.
'Mein Leben gehört mir' ist ein gut lesbares Buch. Mir war die „Vorgeschichte“ etwas zu ausführlich erzählt und der Schluss zu kurz. Hier hätte ich gerne mehr erfahren, wie es mit Anna weiterging. Ich kann 'Mein Leben gehört mir' allen empfehlen, die sich für Schicksalsberichte interessieren und neben dem Hauptthema auch ein Stück deutscher Zeitgeschichte miterleben möchten.