Auf euch wartet eine zauberhafte weihnachtliche Geschichte,
die gleichzeitig aber auch etwas über Natur und Tiere im Wald erleben lässt.
Eine wahre Geschichte unglaubliche, ganz wundervolle Geschichte über kleine und große Weihnachtswunder
für Kinder ab 3,5- 4 Jahren
Vielleicht erinnert sich der ein oder andere an die Geschichte, die sich Ende November 2020 in den USA zugetragen hat.
Bestimmt hat jeder schon einmal ein Bild des Weihnachtsbaums im Rockefeller Center in Manhattan gesehen. Jedes Jahr wird eine sehr große stattliche Fichte ausgesucht und nach New York City transportiert. 2020 kam die Fichte aus dem Bundesstaat New York etwa 300 km von Manhattan entfernt und war 20 Meter hoch.
Was keiner beim Fällen mitbekommen hatte, in dem Baum saß noch ein kleiner Sägekautz und der fuhr so quasi als blinder Passagier im Baum mit nach New York, wo er beim Aufstellen des Baumes entdeckt wurde.
Daisy Bird hat diese wahre Begebenheit aufgegriffen und die Geschichte der kleinen Eule zu einer zauberhaften Bilderbuchgeschichte gemacht.
Sie ist nicht die Einzige, die inspiriert wurde, eine Geschichte für Kinder daraus zu machen. Es gibt mehrere englischsprachige Bilderbuchgeschichten, die so wie diese hier, die ins Deutsche übersetzt wurden. Es gibt aber auch eine deutschsprachige Version.
Die Geschichte der kleinen Eule, ist wirklich herzerwärmend, berührend und durchaus weihnachtlich, wenn gleich es auch zu jeder anderen Zeit hätte passieren können.
Nachdem die kleine Eule beim Aufstellen des Baumes entdeckt wurde, hob einer der Arbeiter sie vorsichtig heraus und brachte sie in Sicherheit.
Dort wurde sie wieder aufgepäppelt und einige Zeit später in einem Wald wieder ausgesetzt.
Daisy Bird beginnt ihre Geschichte mit "Es war einmal zur Weihnachtszeit, da lebte ganz allein in einem tiefen, dunklen, wispernden Wald- eine kleine Eule...." (Zitat)
Und aus dieser, aus der Distanz heraus, beginnenden Geschichte wechselt sie zuweilen in eine Erzählperspektive, in der sie zwar immer noch selbst erzählt, aber eventuelle Gedanken und Gefühle der kleinen Eule so einbindet, dass wir das Gefühl haben, sie könnte uns doch selbst etwas erzählen.
Im Bilderbuch überwiegen hier eindeutig die großformatigen Bilder. Die Bildsprache ist hierbei im Grunde selbst erzählend, was den Vorteil hat, dass Kinder auch ohne Vorlesen schon ein gutes Gefühl für den Handlungsverlauf bekommen. Mehr noch, über die Bilder erleben und erfahren sie wesentlich mehr als in der erzählenden Geschichte. Die Illustratorin Anna Pirolli hat hier sehr ausdrucksvolle und recht imposante Bilder entstehen lassen, die wunderbar die Winzigkeit der kleinen Eule in Bezug auf den riesigen Baum erleben lassen, was wirklich beeindruckend ist. Wer Natur und Bäume liebt wird sich in den Bilderwelten, gerade zu Beginn der Geschichte richtig verlieren können.
Was etwas schade ist, ist, dass die kleine Eule echt winzig ist und zuweilen etwas unter geht, auch wenn es ja eigentlich um sie geht. Zuweilen ist sie sogar so winzig, dass man sie suchen muss, was wiederum ja auch ganz nett ist. Auch ist das Spiel mit Größe und Perspektive oft sehr interessant.
Die Geschichte selbst ist wirklich schön. Dass es sich dabei um eine wahre Begebenheit handelt, macht sie für viele Kinder noch einmal interessanter und nahbarer, es gibt aber auch Rückmeldungen von Kindern, dass die Bäume, der Wald und auch der Lastwagen bzw. Transporter mehr im Vordergrund stehen als die kleine Eule, was natürlich hauptsächlich der Größenverhältnisse und daraus resultierenden Dominanz im Bild geschuldet ist. Es gibt ein paar Bilder, die den Fokus auf die kleine Eule legen und sie groß wirken lassen. Im Verhältnis zu den übrigen Bildern geht diese Fokussierung bei der Bildbetrachtung leider etwas unter. Fazit:
Es ist eine schöne Geschichte, die den Fokus sehr auf die Natur und den Transport des Baumes legt. Wir erleben unglaublich tolle stimmungsvolle Bilder, die einem das Gefühl geben in einem wunderschönen großen Wald mit hohen, wunderschönen Bäumen zu stehen und wir sind hautnah dabei, wie der LKW den Baum nach Manhattan bringt. Wie er aufgestellt wird und die kleine Eule gefunden wird. Wie es der kleinen Eule nach ihrem Auffinden ergeht und wie sie wieder ausgewildert wird ist ebenfalls in vielen Bildsequenzen zu erleben, doch sind diese Bilder weniger präsent als die Bilder zuvor. Da es aber die Geschichte der kleinen Eule ist hätten wir uns mehr Fokus auf der Eule gewünscht. Sowohl inhaltlich als auch in den Bildern. Vielleicht wäre eine Geschichte aus der Perspektive der Eule spannender und emotionaler gewesen. Die Emotionen vermisst man hier ein wenig. Bitte versteht mich nicht falsch.
Es ist ein sehr, sehr schönes Bilderbuch mit unglaublich stimmungsvollen Bildern. Die Stimmung, die einem auf dem Cover einfängt, ist exemplarisch für die meisten Bilder und ihre Wirkung. Verzaubernd, stimmungsvoll, winterlich, weihnachtlich. Nur die kleine Eule, die geht einfach etwas unter, auch wenn wird in der erzählenden Geschichte ihre Geschichte hören.
Schaut einmal auf das Cover ihr seht sie ganz oben auf der Baumspitze sitzen. Sie ist präsent und da sie das Tier auf der höchsten Spitze ist, ist sie auch sofort zu erkennen, doch fast neben ihr ist ein Bär, der etwas größer ist und mehr auffällt. Unten steht ein Elch, der nach oben schaut. Ein Elch fasziniert immer, also sehen Kinder oft erst den Elch, auch wenn der nach oben zur Eule schaut. Alles in allem wirkt hier das Spiel der Natur mehr als der Blick auf die Eule und so geht es in vielen Bildern weiter. Mal dominieren Bäume und der eine Baum, mal der riesige LKW. Selten jedoch die kleine Eule.