Und nun lernen wir auch Alec Nolan, den letzten der Herrenrunde von Tisch 11 näher kennen, denn er ist der Ex-Mann von Quinn Cohen und (Gin-)Konkurrent von Lennox Graham.
Und endlich erfahren wir mehr über die Trennung von Quinn und Alec und welcher Verlust und Traumata dazu geführt hat. Und so arrogant Lennox an anderer Stelle auch ist, hier passt er perfekt zu beiden. Denn durch seine Art gibt er beiden den Raum, den sie brauchen, um ihre Trauer zu überwinden und wieder zueinander zu finden. Doch damit ist es nicht getan, denn auch er hat sein Herz an Quinn gehängt und wird sie auf keinen Fall kampflos aufgeben.
Doch was ist, wenn die Lösung all ihrer Probleme direkt vor ihnen liegt und sie sich nur nicht trauen, zuzugreifen?
Ich glaube, jeder Mensch, der so eine Situation schon einmal bewältigen musste, weiß genau, welchen Schmerz es mit sich bringt und auch, dass jeder anders mit der Situation umgeht. Quinn und Alec sind extrem unterschiedlich an die Sache herangegangen, was zum Verlust ihrer Beziehung geführt hat, anstatt dass sie miteinander reden, haben beide dicht gemacht und die Sache mit sich alleine ausgemacht. Sicher ist, dass es keine Patentlösung gibt und jeder für sich einen Weg finden muss, damit umzugehen. Und manchmal braucht es einen unparteiischen, unbeteiligten Dritten, der den Kitt bildet, um die zerbrochene Beziehung wieder zu reparieren. Doch diesen Part alleine Lennox zuzuschreiben, wäre falsch, denn das wäre dann keine Beziehung auf Augenhöhe.
Und wenn Anna Rush eines kann, dann zwei (oder drei) völlig unterschiedliche Charaktere gleichberechtigt zueinander finden zu lassen. Und auch hier hat sie das wieder mit Bravour gemeistert.
Die Autorin ist, wie gewohnt, wunderbar feinfühlig mit dem traurigen Thema umgegangen und hat viel Fingerspitzengefühl bewiesen, indem sie ihre Protagonisten durch die Geschichte geführt hat.
Den zweiten Teil einer Dilogie zu besprechen ist immer ein wenig tricky, weil man ja in seiner Rezension nicht spoilern will, aber irgendwie auf die grundlegenden Themen des Buches eingehen sollte. Ich hoffe, das ist mir gelungen und ich habe neugierig gemacht, ohne zuviel zu verraten.
Und dazu gibt es die passende Kurzgeschichte, die einige Zeit nach der Hauptstory spielt und uns einen wunderbaren Einblick in den Alltag der drei gibt! Und uns auf den wenigen Seiten fast wieder das Herz gebrochen, um es anschließend zu verbinden, so dass es endgültig heilen kann.