Rezension zu Das siebte Kreuz von Anna Seghers
Rezension zu "Das siebte Kreuz" von Anna Seghers
von Ein LovelyBooks-Nutzer
Rezension
✗
Ein LovelyBooks-Nutzervor 12 Jahren
Inhalt: Aus dem Konzentrationslager Westhofen haben sieben Männer einen Fluchtversuch unternommen. Kommandant Fahrenberg befiehlt, die Gefangen innerhalb von sieben Tagen zu fangen. Für ihre Rückkehr lässt er die Kronen von sieben Bäumen kappen. Auf Schulterhöhe wird ein Querbalken angebracht, wodurch sieben Kreuze entstehen - Ein Folterkreuz für jeden Flüchtling. Sechs Männer bezahlen ihre Flucht mit dem Leben. Doch ein Kreuz bleibt frei. Meinung: Ich musste eine Liste von Büchern im Zuge meines Germanistik Studiums im Bereich "Nachkriegsliteratur & Gegenwartsliteratur" lesen. Dieses Buch war auf dieser Liste mit vertreten und ich muss sagen es war eines der besten. Die Geschichte beginnt sofort mitten im Geschehen: In der Flucht der sieben Flüchtlinge. Von Seite zu Seite erfährt man mehr über jeden der sieben Gefangenen, erfährt, dass jeder von ihnen für eine andere soziale Schicht steht. Und dann ist da natürlich Kommandant Fahrenberg, der den Nationalsozialisten schlecht hin verkörpert. Mittels dieses Buch bekommt man einen Überblick über die damaligen gesellschaftlichen Zustände. Das einzige Problem ist der Stil des Buches. Man braucht sehr lange, bis man durch die Schreibweise von Seghers in das Buch hinein kommt. Doch ist dies durchaus beabsichtigt: Der abgeschnittene, zum Teil hektisch wirkende Stil gibt das Geschehen perfekt wieder. Man könnte das Buch in der schönsten Hochsprache formulieren - Die Besonderheit wäre verloren. Denn genau dieser Stil gibt die gesellschaftlichem Umstände der Nazi-Zeit perfekt wieder: Abgehakt, ängstlich, düster, alles andere als schön. Und so "quält" man sich gerne durch die ersten Seiten. Und nach 10-20 Seiten hat man sich auch daran gewöhnt. Am Ende dieses Buches bleibt eigentlich nur eine Frage offen: Wie es so weit kommen konnte. Denn Seghers führt einem erbarmungslos vor Augen, dass dies nicht einfach nur eine fiktive Handlung ist, sondern Teil der Geschichte, unserer Geschichte. Fazit: Das Werk gegen Diktaturen - Berührend, nachdenklich, auf den Punkt gebracht.