Rezension zu Das siebte Kreuz von Anna Seghers
Rezension zu "Das siebte Kreuz" von Anna Seghers
von Amarok
Rezension
Amarokvor 14 Jahren
Anna Seghers "Das siebte Kreuz" erzählt von der Flucht von sieben Männern aus einem KZ. Davon werden letztlich sechs Männer wieder eigefangen und nur einem gelingt das endgültige Entkommen. Anna Seghers beschreibt auf sehr eindringliche Weise, wie die sieben Männer flüchten, verfolgt werden und die wieder eingefangenen mit brutalen Verhören und Strafen zu rechnen haben. Der Leser erlebt einen Teil des Lagerlebens als Beobachter mit, lernt die Machlosigkeit der Gefangenen gegenüber den KZ-Wächtern kennen und wird Begleiter der Geflohenen. Er begleitet den siebten Mann, dem die endgültige Flucht gelingt, auf seinem Weg, lernt dessen Ängste, Nöte und Erinnerungen kennen, und ist spürt so etwas von der Bedrängnis, die zur Zeit des Dritten Reiches gegenüber "Staatsfeinden" geherrscht hat. Es ist ein sehr direktes, dramatisches und realistisches Buch, dass einen Teil deutscher Geschichte auf sehr anschauliche und damit auch abschreckende Weise lebendig werden lässt. "Das siebte Kreuz" ist auf jeden Fall eine Empfehlung für Geschichtsinteressierte wert.