Rezension zu "Englisch schimpfen" von Anna Siebert
Recht nette Idee, doch teilweise schlecht übersetzt.
Auf jeden Fall gut für fortgeschrittene Anfänger, doch die schon besser Englisch können, belächeln dies nur.
Recht nette Idee, doch teilweise schlecht übersetzt.
Auf jeden Fall gut für fortgeschrittene Anfänger, doch die schon besser Englisch können, belächeln dies nur.
Klappentext:
Ferienzeit, Reisezeit, Erholungszeit - und dann das:
Unfreundliche Kellner, übellaunige Taxifahrer, überteuertes Essen, unverschämte Strandnachbarn, Stress am Pool, beim Arzt oder in der Disco. Wer würde da nicht gerne mal ein bisschen Dampf ablassen? Mit Englisch schimpfen haben Sie auf alle Herausforderungen des Urlaubsalltags die richtige Antwort. Und wenn trotz charmanter landestypischer Beleidigungen, Flüche, und Sauereien noch Fragen offen bleiben, hilft das Wörterbuch im Anhang: Basisschimpfen von A wie Aasgeier (vulture) bis Z wie Zimtzicke (moaning minnie).
Meine Meinung:
Das Buch verspricht einiges, kann allerdings nur knapp die Hälfte erfüllen.
Vom Format her geht der Verlag Eichborn zurück zu den Ursprüngen aus den Anfang 1980er Jahren, als man mit Büchlein um die DM 5,00 und nur knapp größer als einem Reklam-Heft zunächst Jugendliche ansprach. Für ähnlich kleines Geld bekommt man dem Format und den knappen 60 Seiten nach leider auch inhaltlich nur Schmalkost vorgesetzt.
In knapp zwanzig Rubriken bekommt man je sieben bis acht Wendungen des Schimpfens samt Übersetzung präsentiert. Dass diese Beispiele fast durchgehend auch in eine beliebige andere Rubrik hätten eingeordnet werden können, dass darf hier nicht weiter stören. Hinzu kommen noch einige relativ sinnfreie Zeichnungen, damit manche Seiten nicht gar so leer aussehen.
Inhaltlich bekommt man leider nicht die gesamte Bandbreite des Schimpfens geboten. Zwar sind manche Wendungen vielleicht ganz nett parat zu haben, doch ob man diese dann in Rage wirklich herausbekommt, dass mag ich mal dahingestellt lassen. Zumal manche Formulierungen sich so anhören, als hätte man einen deutschen Fluch ins Englische übersetzt, statt typische Wendungen von der Insel oder aus den USA zu verwenden und diese dann ins Deutsche zu übersetzen. Und viele richtig derbe Ausdrücke, wie man sie im Pub oder im Fussballstadion zu hören bekommt wurden leider ganz ausgeklammert.
Viel interessanter finde ich dagegen das kleine alphabetische Glossar am Ende des Buches, leider hier nur Deutsch - Englisch. Komischerweise fehlen in meiner 2008er Ausgabe die im Klappentext zitierten Begriffe „Aasgeier“ und „Zimtzicke“ und ich möchte nicht wissen, was der Revision noch alles zum Opfer gefallen ist. Denn früher muss es wohl auch eine Kennzeichnung mit Totenköpfen gegeben haben, für besonders herbe Kraftausdrücke, die man nur benutzen sollte, wenn man sich auf seine Beine oder seine Bodyguards verlassen kann. Leider kann ich nicht Auskunft darüber geben, ob nur die Totenköpfe oder auch die Begriffe dem Rotstift zum Opfer gefallen sind.
Am Ende kann ich sagen, dass ich ca. 80% der Kraftausdrücke und Wendungen bereits aus meiner Schulzeit und meiner englischen Lektüre, aus Filmen oder durch Freunde kannte. Die mir unbekannten Verbalinjurien fand ich aber auch nicht weiter interessant. Zudem denke ich, dass man aus einem halbwegs guten Rap-Song noch weitaus mehr lernen kann.
in 16 Bibliotheken