Cover: Der türkisfarbene Himmel mit dem pinken Sonnenschirm im Vordergrund hat mir sofort gefallen. Das Cover ist schlicht und doch ein Hingucker, der genau meinen Geschmack trifft.
Klappentext: Sie ist siebzehn und gerade von der Schule geflogen, als zu Hause in London das Telefon klingelt. Eine Frauenstimme teilt ihr über den Ozean hinweg den Tod ihrer Mutter mit – Lily, von der sie seit ihrer Kindheit nichts mehr gehört hat. Zwanzig Stunden und eine geklaute Kreditkarte später steht das Mädchen aus London in Lilys Schlafzimmer, im oberen Stock eines Hotels in Venice Beach, Kalifornien. Mit einer Handvoll Briefe und Fotos begibt sie sich auf Spurensuche ins aufregende Leben ihrer Mutter und zu den Männern, die sie geliebt haben. Ein Sommer in L.A. macht aus der Reise in die Vergangenheit den Beginn eines neuen Lebens und einer großen Liebe.
Meinung: Ich bin mit großen Erwartungen an diesen Roman herangegangen, was vielleicht nicht die beste Idee war, denn umso enttäuschter war ich während des Lesens. Anna Stothards Schreibstil ist angenehm und man wird direkt in eine Szene in Lilys Schlafzimmer katapultiert. Der besagte Anruf in London wird erst danach erwähnt. Die namenlose Protagonistin blieb mir leider während der gesamten Geschichte sowas von unsympathisch, dass ich das Buch am liebsten abgebrochen hätte. Als Siebzehnjährige reist sie nach Los Angeles, um dort unter anderem mit fremden Männern zu schlafen, zu denen ihre Mutter Beziehungen (berufliche sowie intime) hatte. Sie belügt diese auf unterschiedliche Weise und gibt sich distanziert. Intimität lässt sie nur körperlich zu. Es kommt wie es kommen musste und sie verliebt sich in David, den Fotografen. Im letzten Viertel wird es dramatisch, das war jedoch die einzige Stelle im Buch, die mich berührt hat.
Die Protagonistin erscheint mir überaus verantwortungslos und kalt. Sie schwelgt oft in Kindheitserinnerungen und driftet komplett mit ihren Gedanken ab. Interessant fand ich ihre Reise durch L.A., sowie die Treffen mit den Leuten, die Lily kannten. Zum Beispiel der Besuch bei den Damen, die sie vor Jahren gepflegt hat.
Was mir am besten gefallen hat, war die Atmosphäre, die die Autorin geschaffen hat. Ich war selbst auf Urlaub in Los Angeles und finde die Beschreibungen von Stothard sehr gelungen. Angefangen von der Hitze auf der Haut bis zu den Gerüchen, die sich in kleinen Märkten befinden … Dieses „Drumherum“ hat der Story etwas Authentisches verliehen, das direkt Fernweh vermittelt hat. Das hat mich beeindruckt.
Leider war das auch schon so ziemlich das Einzige, was mich überzeugen konnte. In anderen Rezensionen habe ich gelesen, dass der Schluss einen überraschenden Twist bereithält, weshalb ich das Buch auch zu Ende gelesen habe. Für mich war dieser leider jedoch auch vorhersehbar.
Mir hat „Pink Hotel“ nur mäßig gefallen, was ich wirklich schade finde. Ich habe mir mehr erwartet und vergebe 2 von 5 Sternen.