Cover des Buches Sternentochter (ISBN: 9783955201135)
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Rezension zu Sternentochter von Anna Valenti

*+* Blut ist nicht immer dicker als Wasser *+*

von Irve vor 10 Jahren

Rezension

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Irvevor 10 Jahren
* Blut ist nicht immer dicker als Wasser *

Inhaltsangabe:
„Das war anders als alles, was sie kannte, anders als alles, was ihr über die Beziehung zu einem Mann je gesagt worden war. Und es war stärker als Worte es auszudrücken vermocht hätten. Sie lag ganz still da und spürte sich. Sie lebte. Jeder Atemzug war Leben, war Kraft, war – Glück!“ Deutschland, Ende des 19. Jahrhunderts: Die junge Caroline, Tochter des Straßenmeisters Caspari, ist einem angesehenen Mann versprochen. Aber sie findet ihn abstoßend und weiß, dass sie niemals Gefühle für ihn haben wird. Ihr Herz gehört einem anderen: dem neuen Postillion der Stadt. Gegen alle Widerstände entscheidet sie sich dafür, ihrem Herzen zu folgen. Doch von Seiten ihrer Familie kann sie nicht mit Verständnis rechnen. Der Auftakt einer großen Saga um eine starke Frau und ihr Schicksal: Die Geschichte der Caroline Caspari beruht auf einer wahren Begebenheit. Anna Valenti hat dieses Buch den vielen unbekannten Frauen gewidmet, die es schon im 19. Jahrhundert wagten, sich zu emanzipieren. (Quelle: dotbooks.)
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Das Cover:
Es ist sehr romantisch gestaltet. Man sieht eine junge Frau, vermutlich Caroline, die verträumt eine Landschaft betrachtet.
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Meine Meinung:
„Sternentochter“ habe ich genauso wie das Cover als sehr romantisch empfunden. Ich habe zunächst Caroline und ihre Familie kennengelernt und sogleich meine Sympathien verteilt. Auf der einen Seite steht die Mutter des jungen Mädchens, die leider offenbar nicht weiß, was Liebe ist. Für sie ist eine Heirat ein Geschäft und es geht einzig und allein darum, eine möglichst gute Partie zu machen. Die Liebe oder Zufriedenheit stellt sich dann schon ein…. Für mich eine ganz schreckliche Ansicht, denn ich hätte mir nicht vorstellen können, mein seelisches Wohlbefinden solchen Oberflächlichkeiten zu unterwerfen.
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Zum Glück erlebt Caroline die „Liebe auf den ersten Blick“ bevor sie sich dem Wunsch ihrer Mutter – einen reichen, aber irgendwie toten Langweiler, zu heiraten. Carolines Vater steht zunächst zwischen den Stühlen. Einerseits möchte er, dass seine Tochter glücklich ist, andererseits möchte er aber nicht, dass sie ihm auf der Nase herumtanzt. Und das tat sie leider…..
Nachdem sie Georg, die Liebe ihres Lebens kennengelernt hat, lehnt sie den Heiratsantrag ihres emotionslosen Werbers ab, und das, obwohl die beiden Familien diese Verbindung schon in trockenen Tüchern glaubten.
Nun auch noch den Vater gegen sich aufgebracht, wird Caroline zur Strafe zu ihrer reichen Tante geschickt, die ihren Willen in die rechten Bahnen lenken soll.
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Zunächst war ich mir sicher, dass Caroline diese Pflichtzeit ohne zu wanken hinter sich bringen würde, aber je länger sie dort weilte, umso mehr kam ich ins Zweifeln. Ihre Tante zog aber auch alle Register, um Carolin in die gewünschte Spur zu bekommen.
Wie litt ich mit, als die junge Frau ihren Liebsten vermisste, wie freute ich mich, dass sie in der alten Köchin einen Menschen gefunden hatte, der sie aus tiefstem Herzen verstand. Und wie bangte ich als die nächste Erziehungs-Stufe gezündet wurde und Caroline plötzlich Gefallen an diesem Tun zu bekommen schien….
Mehr verrate ich aber jetzt auf keinen Fall, sonst mache ich ja niemanden mehr neugierig auf das Buch.
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Der Schreibstil ist sehr flüssig. Das Buch liest sich „wie geschnitten Brot“. Es sind keine Holperer drin, die Geschichte ist rund. Man stockt an keiner Stelle…..aber so sehr ich die Ausführlichkeiten von Carolines Zeiten genossen habe, bevor sie zur Tante geschickt wurde, so sehr quälten sie mich währenddessen, denn ich wollte doch unbedingt wissen, wie sich Caroline unter Tantes Fuchtel entwickeln würde und vor allem ob und wie es mit ihr und Georg weitergeht.
Da ließ mich Anna Valenti so sehr zappeln….und ganz ehrlich: Nachdem Teil 1 der „Sternentochter“ mit einem gekonnten Cliffhanger endet, bin ich noch nicht auf dem gewünschten Wissensstand.
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Sehr gut gefallen hat mir die Beschreibung der verschiedenen Frauenbilder der damaligen Zeit. Der Typus von Carolines Mutter und Tante auf der einen Seite und zum Glück der der unbedarften und eher gefühlvoll gestrickten Caroline. Ebenso die damals herrschenden Familienverhältnisse sowie die gesellschaftlichen Zwänge und Erwartungen.
Ich bin sehr gespannt, ob Caroline wirklich ihren Weg wird gehen können, oder ob sie auf so viele Hindernisse stoßen wird, sodass sie klein beigeben muss.
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Mein Fazit:
Interessante Einblicke in das Frauenbild von einst. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.
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Infos zum Buch:
„Sternentochter“ von Anna Valenti ist der Auftaktroman eines Vierteilers. Teil 1 ist im September 2013 unter der ISBN-Nr 9783955201135 im dotbooks Verlag erschienen. Das Buch umfasst 291 Seiten und ist ausschließlich als eBook erhältlich.

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