Annabel Zettel

 3,8 Sterne bei 20 Bewertungen

Lebenslauf

Jenny Odell ist Künstlerin und Schriftstellerin. Sie lehrt an der Stanford University und war als Artist-in-Residence bei Facebook, dem Internet-Archiv und der Planungsabteilung der Stadt San Francisco tätig. Ihre Arbeiten erschienen u.a. in der New York Times, dem New York Magazine, The Atlantic, The Believer, The Paris Review und McSweeneys. Sie lebt in Oakland, Kalifornien.

Quelle: Verlag / vlb

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Krieg gegen die Erde und Krieg gegen die Menschen

Wir hier in Mitteleuropa haben einen hohen Lebensstandard. Aber wie sind wir dazu gekommen, welche Opfer wurden dafür erbracht, welche Kriege geführt und können wir uns die jetzige Lebensweise weiterhin leisten?

Auf 500 Seiten führt uns Sunil Amrith durch die Geschichte der Erde und der Menschen in den letzten Jahrhunderten.

Wir müssen die Grausamkeiten erleben, wie Kriege gegen die Erde auch Kriege gegen die Menschen wurden, und umgekehrt.

Aber wir erleben auch Episoden, in denen der Mensch im Einklang mit der Natur seine Ressourcen vermehrt hat.

Dieses Buch ist eine Stunde in Geschichte und Lebenswissenschaften. Der Inhalt geht weit über das Schulwissen hinaus. Der Autor versteht es Fakten nicht nur darzulegen, sondern bringt uns uns auch dazu, uns emotional damit auseinanderzusetzen.

Lediglich die Meere wirken für mich in ihrer Rolle für Mensch und Erde etwas unterrepräsentiert, da wünsche ich mir für die nächste Ausgabe noch mehr...

Am Ende lässt mich das Buch tief bewegt zurück, mit Dankbarkeit für das, was wir haben und mit dem Wunsch, das Erbe unserer Erde für die künftigen Generationen zu bewahren.

Cover des Buches Nichts tun (ISBN: 9783406768316)
B

Rezension zu "Nichts tun" von Jenny Odell

belanahermine
Sehr gehaltvoll, aber nicht ganz einfach zu lesen

Inhalt

Nach einer Einleitung, in der es um Sinn und Zweck von Nützlichkeit geht, teilt Frau Odell ihren Stoff in sechs Kapitel ein. Zuerst setzt sie sich mit dem Nichts auseinander. Danach beleuchtet sie verschiedene Aspekte, wie man (wieder) zu dem Nichts gelangen kann, was die Aufmerksamkeitsökonomie mit uns anstellt, warum es wichtig ist, sich dem zu entziehen, und wie das möglich sein könnte.

Am Ende des Buches finden sich 14 Seiten Anmerkungen mit weiteren Lesehinweisen sowie ein Personenregister.

Subjektive Eindrücke

Das Buch ist bestimmt kein leichter Stoff. Vieles ist sehr soziologie- und/oder philosophieorientiert. Mir hat aber gut gefallen, dass es einige für mich neue Perspektiven auf das Thema eröffnet hat. Es lädt auch deutlich zum Nachdenken über das eigene Verhalten und die eigenen Reaktionen ein.

Möglicherweise geht es nicht wirklich ums "nichts Tun", denn sich der Aufmerksamkeitsökonomie zu entziehen, erscheint in dem Buch als ziemlich deutliches, aktives Tun. Vielmehr scheint es mir eher ein deutliches Plädoyer dafür zu sein, dass man nicht immer etwas "Nützliches" machen muss.

Fazit

Ein durchaus streitbares Buch, aber unbedingt lesenswert.

Weitere Rezensionen von mir gibt es unter https://belanahermine.wordpress.com/catgeory/rezension/

Cover des Buches Nichts tun (ISBN: 9783406793219)
Olivia_Groves avatar

Rezension zu "Nichts tun" von Jenny Odell

Olivia_Grove
Eine philosophische Reise – modern & anspruchsvoll

"*aufgewacht und erster Blick aufs Smartphone* also mal sehen, was für neue Schrecken mich auf dem «Neue-Schrecken-Gerät» erwarten" (Tweet von @missokistic, S. 27)

 

Ja, was verbirgt sich wohl hinter diesem wunderschönen Cover mit dem effekthaschenden Titel?

Die Autorin Jenny Odell ist Künstlerin und Kunstlehrerin an der Stanford University, was sie für meinen Geschmack etwas zu oft erwähnt. Sie schreibt selbst, dass wir ihr Buch nicht als abgeschlossene Informationsübermittlung betrachten sollten, sondern stattdessen als offenen und ausgedehnten Essay – eine Reise, einen Versuch vorwärtszukommen. Oder auch als ein "aktivistisches Buch im Gewand eines Selbsthilfebuchs." (S. 24)

 

Für mich persönlich ist "Nichts tun" eher eine individuelle Erzählung in Form einer philosophischen Abhandlung, wie wir uns von der "kapitalistischen Aufmerksamkeitsökonomie" lösen können, um bedeutungsvollere Dinge zu tun, als auf Social Media zu hängen.

Ich denke, wenn man diese Lektüre als philosophische Darlegung definiert; wenn also dem Lesenden das bewusst ist und man sich darauf einlässt, nimmt einen das Buch gefangen. Dann kann man sich dafür Zeit nehmen, um ganz darin zu versinken – so wie Odell in ihren Ausführungen über ihre ausgedehnten Parkbesuche, Natur- und Vogelbeobachtungen sowie den Stippvisiten in Museen.

 

"Nichts ist schwerer als das Nichtstun. [...] Einigen mag diese Rationalisierung und Vernetzung unserer gesamten gelebten Erfahrung so etwas wie die Befriedigung eines Ingenieurs verschaffen. Und doch bleibt eine Art nervöses Gefühl der Überreizung und der Unfähigkeit, einen Gedankengang zu Ende zu führen." (S. 7-8)

 ~

"Plattformen wie Facebook und Instagram funktionieren wie Staudämme, die sich unser natürliches Interesse an anderen und das zeitlose Bedürfnis nach Gemeinschaft zunutze machen, unsere ureigensten Sehnsüchte kapern, hintertreiben und aus ihnen Kapital schlagen." (S. 10)

Dennoch definiert die Autorin weder das Internet noch Social Media als Übeltäter, auch wenn diese uns in einem profitablen Zustand aus Angst, Neid und Zerstreuung halten.

 

Auf den letzten Seiten schreibt Jenny Odell: "Es ist verlockend, dieses Buch mit einer einzigen Empfehlung, wie man am besten leben sollte, zu beschließen. Aber ich weigere mich, das zu tun." (S. 265)

So bleibt es bei der Leserschaft, für sich etwas Bedeutsames aus ihren Zeilen mitzunehmen und dies auf seine Weise zu interpretieren.

Viele Interessierte wird Odells Reflexion über die heutige digitale Welt, deren Teil wir sind, lieben. Einige wird es hingegen weniger ansprechen, da sie manche ihrer Sichtweisen als zu privilegiert empfinden werden.

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