Structure your novel, gib deiner Geschichte Strukturen, heißt es in den USA, wenn es um kreatives Schreiben geht - und genau das fehlte mir sehr oft, die Struktur, der rote Faden. Was wollte die Autorin uns mit dieser - meiner Meinung nach- ziemlich bunt zusammengewürfelten Story zeigen? Worum ging es? Um Freimaurer, Demenz, die Greueltaten der Japaner in Indonesien während des II. WK, um Hawaiimusik? Um Vergeben und Vergessen vielleicht in allen seinen Spielarten und Formen, aber das ist nur meine Interpretation. Sprachlich beherrscht die Autorin ihr Handwerk, aber meiner Ansicht nach braucht es mehr, um ein wirklich gutes Buch zu schreiben. Eine Idee, ein Thema, das die Figuren umsetzen im Rahmen ihrer Entwicklung. Eine Frage, die sich stellt, ein Konflikt, der sich löst: hier habe ich gelesen und gelesen, zunehmend irritiert und unzufrieden. Der Anfang der Geschichte war herrlich, exotisch, witzig, vielversprechend. Der Schluss ein wirres Knäul mit vielen offenen Fragen. Schade drum.