Anne-Marie Bouttiaux hat sich in ihrem Buch auf die Spuren der Farben und Stoffe begeben und so eine Anthologie der Farben, Muster und Stoffe Afrikas geschaffen.
Dabei erfährt man nicht nur etwas über die Stoffe selbst, sondern auch über die Kulturgeschichte Afrikas. Und zugleich über die Bedeutung der Globalisierung. Zuerst kamen die WAX-Stoffe nämlich aus Indonesien, wo diese Technik Batik genannt wird. Durch die Auftragung von Wachs (engl. Wax) auf bestimmte Stellen des Stoffes werden die späteren Muster zunächst beim Färben ausgespart. Von Indonesien aus kamen die Stoffe und die Herstellungstechnik dann nach Afrika. Dort werden die WAXstoffe oft als Wickelröcke oder Tücher getragen.
WAXprints sehen aber nicht nur schön aus, sie besitzen auch eine religiöse, soziale oder politische Bedeutung. So gibt es Muster, die die Präsidenten der jeweiligen Länder beinhalten. Das Motiv „Ich laufe schneller als meine Rivalin“ sendet eine deutliche Botschaft an andere Frauen. Es gibt aber auch Muster, die beliebte Sportarten oder Hobbys abbilden. WAX-Stoffe sind also nicht einfach nur hübsch, sondern haben auch etwas zu sagen.
Die Reise in die Welt der "Farben Afrikas" findet aber nicht nur mit Text, sondern auch mit zahlreichen Bildern statt. Die Fotografien zeigen aktuelle und historische WAX-Muster und natürlich die Menschen, die sie tragen. In schwarz-weiß und in Farbe lassen die Fotos die Vielfalt dieses Kulturgutes lebendig werden. Eine ausführliche Bibliografie rundet das Buch ab.
Fazit: WAX – Die Farben Afrikas ist eine spannende Einführung in die Kulturgeschichte des WAX und für alle Freunde Afrikanischer Kunst und Lebensart empfehlenswert.
Originaltitel: "WAX"
bunte Stoff-Anthologie