Für Freunde der Küchenpsychologie
von Ein LovelyBooks-Nutzer
Rezension
Charlène sitzt wegen Mordes im Gefängnis und erzählt, welche Ereignisse sie dorthin gebracht haben. Am Anfang des Ganzen steht die Freundschaft zwischen ihr und Sarah, eine Freundschaft, wie man sie so schnell kein zweites Mal findet. Doch plötzlich verliert Sarah das Interesse an Charlène. Diese ist am Boden zerstört und versucht alles, um die Gunst von Sarah zurückzugewinnen. Sie liest dazu jeden Wunsch von ihren Lippen ab und macht sich immer wieder vor allen zum Clown, nur um sie zum Lachen zu bringen. Im Schatten von Sarah führt sie so ein sklavenhaftes Leben, allerdings ohne ihre Freundin jemals wieder zurückgewinnen zu können. Schliesslich hat Charlène keine Identität mehr und sie gibt sich komplett selbst auf. Sie wird immer unglücklicher, ist aber unfähig, sich aus ihren Ketten zu befreien. Irgendwann sieht sie dann keinen anderen Ausweg mehr, als jene zu töten, die sie einerseits so liebt, andererseits auch abgrundtief hasst.
Für mich war dieses Buch ein echt harter Brocken. Eine so handgestrickte, fantasielose und absehbare Geschichte ist mir schon lange nicht mehr untergekommen. Doch damit nicht genug: Während einige Autoren auch aus einem nicht wahnsinnig besonderen Plot noch gute Bücher machen können, macht Anne-Sophie Brasme ein schlechtes Buch daraus. Der Hauptgrund dafür ist, dass Brasme aus der Geschichte wohl ein tiefschürfendes Porträt einer psychisch labilen Jugendlichen machen wollte. Leider ist ihr dies überhaupt nicht gelungen und sie kratzt immer nur an der Oberfläche der Dinge und kommt so nie über das Niveau der Küchenpsychologie hinaus. Das Ganze war wohl doch etwas zu ambitioniert. Auf diese Weise ist statt eines rührenden, aufrüttelnden Romans eine nervige, langweilige, eindimensionale und absehbare Geschichte entstanden.