Cover des Buches 434 Tage (ISBN: B00B2SG7QA)
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Rezension zu 434 Tage von Anne Freytag

Rezension zu "434 Tage" von Anne Freytag

von Kathleen1974 vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Hervorragend und gefühlvoll!

Rezension

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Kathleen1974vor 8 Jahren
Titel: „434 Tage“
Autorin: Anne Freytag
Verlag: Copyright Anne Freytag 1. Auflage 2013
Seitenzahl: 213

Klappentext:
„Anja Plöger ist attraktiv, erfolgreich, beruflich und finanziell abgesichert, hat ein modernes Architektenhaus und führt die perfekte Ehe… Kurz: Anja Plöger hat alles. Zumindest denkt sie das, bis sie aus heiterem Himmel nach Jahren Julian wieder trifft. Was sie in diesem Augenblick noch nicht ahnt, ist, dass diese Begegnung ihr gesamtes Leben ändern wird. Nur leider nicht unbedingt so, wie sie sich das vorgestellt hat…“

Zum Cover:
Ich mag das Cover sehr. Die sinnliche Darstellung von Anja, der Protagonistin, wirkt – nach Lesen des Buches – unterschiedlich auf mich. Je nach Situation könnte man meinen, auf dem Cover wirkt sie entspannt, nachdenklich, traurig oder auch zufrieden. Da man ihr Gesicht nicht darauf sieht, kann man sie sich anhand der Körpersprache in unterschiedliche Situationen hineindenken. Sehr gelungen!

Zum Inhalt:
Die beruflich sehr erfolgreiche junge Anja lebt mit ihrem Ehemann Tobias (Architekt) seit 10 Jahren glücklich verheiratet in einem schönen Architektenhaus. Sie sieht in Tobias den für sich perfekten Mann und liebt ihn. Auf einer Geschäftsreise jedoch trifft sie unverhofft auf ihren Ex-Freund Julian, der eine neue Freundin an seiner Seite hat. Alte Gefühle flammen wieder auf und Anja schwelgt in Erinnerungen aus der Zeit mit Julian. Auch Julian wird gefühlsmäßig von diesem Wiedersehen ergriffen. Anja und Julian können einfach nicht voneinander lassen und finden einen Weg, sich immer wieder heimlich zu treffen. Anja sieht aufgrund ihrer inneren Zerrissenheit keinen anderen Weg und lügt ihren Ehemann immer wieder an und erfindet berufliche Abendessen, nur um bei Julian zu sein. Wo soll das hinführen? Warum setzt sie ihr Eheglück aufs Spiel? Wie wird sie sich entscheiden, um diesem Gefühlschaos zu entkommen?

Schreibstil:
Anna Freytags Schreibstil empfinde ich als leicht und gut verständlich. Gefühle ihrer Buchcharaktere bringt sie sehr gut zum Ausdruck. Die Schreibweise wirkt an keiner Stelle anstrengend oder unrealistisch! Ein wohltuender Lesefluss blieb für mich durchweg erhalten. Ich liebe ihre gefühlvolle Schreibweise, von der ich mich allzu gern in ihre Geschichten ziehen lasse.

Lieblingszitate:
„… Denn was man nie hatte, kann man nicht vermissen…“
„Alle behaupten immer, sie wollen Ehrlichkeit. Aber das stimmt nicht. Das ist so eine Sache mit der Ehrlichkeit. Jeder denkt, sie ertragen zu können. Wenn das, was gesagt wird, dem entspricht, was der andere hören will, ist Ehrlichkeit eine wunderbare Sache. Aber wehe, sie tut das nicht…“

Meine Meinung zum Buch:
Zunächst möchte ich erwähnen, dass ich vor nicht allzu langer Zeit von der Autorin das Buch „Mein bester letzter Sommer“ (mein bisher persönliches Jahreshighlight!) gelesen habe. Dieses hat mich zutiefst berührt! Von daher geht man als Leser natürlich mit einer gewissen Erwartung an weitere Bücher dieser Autorin heran. Selbstverständlich weiß man, dass es anders sein wird, aber eben anders gut! Und das war es tatsächlich, was mich sehr froh stimmt!

Hier wird die Geschichte einer Dreiecksbeziehung erzählt. Eine Geschichte, die aus dem Leben gegriffen ist und aufzeigt, mit welcher inneren Zerrissenheit und starken Selbstzweifeln man sein Leben negativ beeinflussen kann! Ich würde diese Geschichte sogar als Tragödie bezeichnen, ohne zu viel verraten zu wollen!

Diese Geschichte wird aus Sicht von Anja in der Ich-Erzählform dargeboten!

Anja, die ja nun mal in diesem Buch als Ehebrecherin dargestellt wird, war mir trotz oder gerade wegen ihres Gefühlschaos sympathisch, denn der Autorin gelingt es, all ihre nachvollziehbaren Zweifel, ihre Ängste und Gefühle realistisch und nachvollziehbar zu beschreiben. Ich habe mich derart in Anjas Situation hineinversetzt, sodass ich mit ihr gelitten und überlegt habe, was für sie das Beste sein könnte! Ihre Gefühlswelt hat mich sehr berührt!
Mit ihr, als Mensch, der gern mit/in Sicherheit lebt und darin Geborgenheit findet, konnte ich mit bestens identifizieren!

Ihre Sicht auf die zwei Beziehungen empfand ich ebenfalls als sehr realistisch: Tobias, der Vernünftige, der Fels in der Brandung, immer zuverlässig und loyal und dann Julian, der Lebendige, Abenteuerlustige, Spontane, der Träumer… Zu beiden Charaktereigenschaften fühlte sich Anja hingezogen, was für mich nachvollziehbar war.
Da fiel mir während des Lesens oft die Bezeichnung „Engelchen rechts, Teufelchen links!“ ein. Die Autorin hat sich zwei andere bezaubernde Begriffe einfallen lassen, die ich nicht verraten möchte! Auch dies gibt der Geschichte etwas Besonderes und unterstützt dabei die Unterstreichung der jeweiligen Gefühlslage von Anja!

Die Handlung der Geschichte hat die Autorin dermaßen gut aufgebaut, sodass ich immer noch überwältigt bin, auch von ihrer Schreibweise, mit wie viel Gefühl sie dies geschafft hat.

Und am wundervollsten fand ich, dass sich die Autorin Briefe bedient, die einer der männlichen Protagonisten an Anja schreibt, um somit diesem Charakter die Chance und den Platz im Buch zu schaffen, seine Gefühle und Gedanken darzulegen. Das fand ich super und für mich wichtig, um diesen Buchcharakter zu verstehen!

Das Ende des Buches konnte ich nicht vorhersehen und ich war geschockt und brauchte erst einmal eine Weile, um das zu verdauen!

Ich kann dieses Buch sehr empfehlen, und nicht nur weiblichen Leserinnen! Es zeigt allgemein, wie wichtig Offenheit und Ehrlichkeit in einer Beziehung sind! Das Buch fesselt von Beginn an und man kann es gut an einem Tag auslesen, ohne das Langeweile aufkommt!

Eine hervorragende Umsetzung, denn die Autorin beweist ein gutes Gespür für die zutreffende Wortwahl und ein starkes Einfühlungsvermögen in die jeweilige Situation! Völlig ohne Kitsch und völlig realistisch! Hervorragend!

Bewertung: Ich gebe dem Buch 5 von 5 Sterne.
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