Man nannte ihn "Otze", bürgerlicher Name 'Dieter Ehrlich'. Er war Bandmitglied bei "Schleim-Keim", obwohl Bandmitglied so nicht richtig ist da er Gründer, Texter und alles was die Band verkörpert nur durch ihn alleine existiert. Aber das war einmal. Mittlerweile ist Otze tot, Suizid durch erhängen in einer Nervenheilanstalt. Er selber hat das Buch nicht geschrieben. Es ist ein zeitgenössisches Buch das nach seinem Tod geschrieben wurde.
Anne Hahn
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DreiTagebuch
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Inhalt:
Ein Haus in Berlin mit seinen Bewohnern im 21. Jahrhundert; eine Reise ins Ozeanien am Anfang des 20. Jahrhunderts; eine Zirkusvorstellung im Jahr 1916. Diese drei Ebenen werden in diesem Buch dargestellt.
Bewertung:
Die historischen Ebenen fand ich sehr interessant und gut geschrieben. Deren Erzählung war gradlinig und die Charaktere interessant. Da ich keine Ahnung über diese Ereignisse hatte, hat es mich wirklich fasziniert und ich habe aus diesen Teilen ziemlich viel mitgenommen.
Dagegen hat mich die Gegenswartsebene oft mehr als verwirrt hintergelassen. Zwei Drittel des Buches war mir dieser Teil ziemlich unverständlich und ich hätte das Buch fast abgebrochen. Im letzten Teil des Buches kam dann Licht ins Dunkel und die Geschichte ergab Sinn. Ich kann es nicht genau greifen, woran diese Verwirrheit lag, aber am Ende sind mir doch die Charaktere ans Herz gewachsen. Ich werde wahrscheinlich mit dem Hintergrundswissen, das ich jetzt habe, diesen Teil nochmal lesen müssen, dann kann ich es mir vorstellen, dass ich es mehr genießen kann.
Einen ganzen Tag begleiten wir die sehr unterschiedlichen Bewohner, eines Hauses in der Gartenstraße in Berlin, durch ihren sehr unterschiedlichen Tag. Da gibt es die alleinerziehende Mutter die eine Beziehung zu ihrem Nachbarn pflegt, ihren Sohn der verliebt ist in das Mädchen aus dem Blumenladen. Und natürlich Charlotte Lerche, eine Greisin die täglich mit ihrem blauen Kissen am Fenster sitzt und sich an vergangenes Erinnert. Einst war sie jung und schön, half als Statistin im Zirkus Balin aus, damals zwischen den beiden Weltkriegen. Sie und den Direktor des Zirkusses verbindet eine große Liebe. Auch Herr Balin selbst kommt zu Wort und erzählt uns von seiner Reise in die Südsee. Dort sucht er nach einer neuen Zirkusattraktion und findet doch etwas ganz anderes. So lässt sich schon erkennen, dass wir hier in drei Zeiten hin und her Springen. Aber keine Sorge, alle ebenen sind durch unterschiedliche Schriftarten gekennzeichnet.
Man sollte sich von dem schmalen Büchlein nicht täuschen lassen. Auf knappen 150 Seiten erzählt uns die Autorin mehr als manch einer auf 300 Seiten. Es ist definitiv kein Buch das man nebenbei lesen kann, die Sprache ist knapp aber eindringlich. Trotz der Kürze hatte ich das Gefühl den Personen sehr nahe zu kommen.
Obwohl es für die Bewohner ein alltäglicher Tag ist, war ich keine Sekunde gelangweilt. Ich wollte immer mehr mit den Personen erleben und erfahren. Schade eigentlich das es nur ein einziger Tag war. Ich hätte noch eine ganze Woche mehr lesen können!
Gespräche aus der Community
Ein Zirkusdirektor reist im Jahr 1900 nach Ozeanien und sucht dort die Sensation für die Manege: ein Wesen, halb Fisch, halb Frau. 16 Jahre später – mitten im Ersten Weltkrieg – inszeniert der Zirkus ein furioses Unterwasser-Spektakel in Berlin, bei dem ein Nachbau der mystischen Stadt Vineta vor den Augen des erstaunten Publikums in den Spreefluten versinkt. Zwischen dem Direktor und der jungen Statistin Charlotte beginnt eine Liebesgeschichte, die vom wilhelminischen Deutschland bis in das Berlin nach der Jahrtausendwende reicht ...
Mich würde interessieren, ob die drei Zeitebenen funktionieren und welche euch am besten gefällt.