Anne Hamilton

Lebenslauf

Anne Hamilton arbeitet als Lektorin und Herausgeberin für den zu Klampen Verlag. Dort gab sie »Lufthunde« (2008), »Zur Zukunft des Abendlandes« (2009), »Finderglück« (2010), »Islam und Toleranz« (2011), »Das Elend des Kulturalismus« (2011), »Faulheit« (2012), »Verehrte Denker« (2012), „Wie sich das Bürgertum in Form hält« (2012), »Goethes Autorität« (2013), »Gegen den Strom« (2013), »Die City« (2013), »Humor« (2014), »Beckett bei Karl Valentin« (2014), »Architektur« (2014), »Die Invasion der Barbaren« (2014), »Beschädigte Schönheit« (2014), »Im Reformhaus« (2015), »Sinnliche Vernunft« (2015), »Alle meine Kleider« (2015), »Am Zauberfluss« (2015), »Regisseurstheater« (2016), »Fälschungen, Verwandlungen« (2016), »Der Oligarch« (2016), »Die Niederlage der politischen Vernunft« (2017), »Scham« (2017), »Der Scheich« (2018), »Rüpel und Rebell« (2018), »Was vom Adel blieb« (2018), »Kulturpessimismus« (2018), »Der Osten« (2019) und »Unsere Wünsche« (2019) heraus.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Der Reiz des Verbotenen (ISBN: 9783987370281)

Der Reiz des Verbotenen

Neu erschienen am 09.10.2024 als Gebundenes Buch bei zu Klampen Verlag.
Cover des Buches Shitbürgertum (ISBN: 9783987370359)

Shitbürgertum

Erscheint am 17.02.2025 als Gebundenes Buch bei zu Klampen Verlag.
Cover des Buches Vom Antlitz zum Cyberface (ISBN: 9783987370274)

Vom Antlitz zum Cyberface

Neu erschienen am 30.09.2024 als Gebundenes Buch bei zu Klampen Verlag.

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Neue Rezensionen zu Anne Hamilton

Cover des Buches Radiozeiten (ISBN: 9783866748347)
aus-erlesens avatar

Rezension zu "Radiozeiten" von Stephan Krass

Hält länger an als einsdreißig
aus-erlesenvor 2 Jahren

Zwei immer wieder totgesagte Medien in Einem: Das Radio, dem schon vor zwanzig Jahren (schon damals nicht zum ersten Mal) der baldige Tod vorausgesagt wurde und das Buch, dem seit dem Beginn des digitalen Zeitalters der Nahtod mehr als nur eine Vorahnung angedichtet wird. Hier gehen sie eine Allianz ein, die jedem Unkenrufer einen ganz fetten Strich durch die Rechnung macht. 

Radio ist Kino im Kopf. Lässt man den üblichen und zu weit verbreiteten Dudelfunk mal außen vor, so sind es doch die Reportagen von wirklichen Großereignissen, die selbst im Digitalen die Besucherraten in die Höhe schnellen lassen. Kein Fußballfantum ohne Herbert Zimmermanns „Tor, Tor, Tor, Tor!“. Und das erschreckend ergreifende „It’s crashing…“ von Herbert Morrison vom 6. Mai 1937 sorgt heute noch als Klingelton für Furore. 6. Mai 1937? Morrison? Und schon wieder ein Herbert? Lakehurst, New Jersey. In wenigen Augenblicken soll die Neue Welt von der neuesten Errungenschaft der Alten Welt leibhaftig ergriffen werden. Die Hindenburg, genauer gesagt das Luftschiff LZ 129 Hindenburg soll gleich auf amerikanischem Boden landen. Der Zeppelin soll und wird die Welt verändern. Doch das mit Helium gefüllte Flugobjekt geht binnen Sekunden in Flammen auf, um alsbald in selbigem Meer zu versinken. Live on air: Der Reporter Herbert Morrison. Seine Stimme überschlug sich als der Himmelgigant in nie gekannter Geschwindigkeit in einen Feuerball verwandelte. Das konnte niemand ahnen. Und kein Reporter der Welt konnte sich darauf vorbereiten. Authentisch – als Vorführbeispiel in Journalistenseminaren unerlässlich. Heutige „Irgendwas-Mit-Medien-Kameragesichter“ nennen das „Emotion pur“.

Stephan Krass – ob der Name Programm ist? – lässt die Jubelstunden der Radio Days noch einmal aufleben. In seinen Essays entmystifiziert er das immer noch schnellste Medium der Welt. Ein Medium, dass nur über ein Sinnesorgan wahrgenommen wird, und den gesamten Körper in Wallung versetzen kann. Durch Musik. Durch Geschichten. Hier entsteht Tag für tag, Stunde für Stunde eine Welt, die uns zeitweise in den Bann zieht, das Eine oder Andere vergessen lässt und im Gegenzug Dinge in den Vordergrund rückt, die man im schlimmsten Fall verpasst hätte. Aber auch ein Medium das genau aus diesen Gründen das ideale Spielfeld für Manipulation war, ist und immer sein wird. War es vor knapp hundert Jahren noch die Göbbelsschnauze, die für kleines Geld die Propaganda der braunen Fehlgeleiteten die Massen indoktrinierte, so sind es heute oftmals Podcasts von „Künstlern“, die mangels Auftrittsmöglichkeiten ihre Lebensweisheiten als Dogma ihren Fans anbieten. Der Bogen von anno dazumal - sagen wir einhundert Jahre?, als aus dem Voxhaus in Berlin das erste Unterhaltungsprogramm im Hörfunk durch den Äther knisterte – bis zum heutigen astreinen, rauschbefreiten Singsang ist gewaltig. Stephan Krass reitet diesen Bogen mit Begeisterung, die ansteckt. Lesen Sie – so ist Radio!

Cover des Buches Gegen den Strom (ISBN: 9783866741683)
Dr_Ms avatar

Rezension zu "Gegen den Strom" von Egon Flaig

Gegen den Strom zurück zu den Quellen - für ein Europa freier Bürger
Dr_Mvor 9 Jahren

Die europäischen Völker werden von ihren selbsternannten Eliten auf einen gefährlichen Irrweg geführt. Es droht der Verlust demokratischer Errungenschaften, die sich die Völker des Kontinents über viele Jahrhunderte unter großen Opfern erkämpft haben.

"Das erste Gesetz der Geschichte lautet: Alles ist verlierbar. Die Verlierbarkeit rührt aus dem kulturellen Wandel. Menschliche Gesellschaften wandeln sich unablässig; dieser Wandel geschieht zwangsläufig und ist von niemanden zu verhindern. Wandel kann >>Gutes<< bringen, nämlich >>Verbesserungen<<, die in einer bestimmten Kultur als solche gelten. Freilich können in einem solchen Wandel andererseits die eindrucksvollsten kulturellen Errungenschaften wieder verlorengehen. Wir können das wissenschaftliche Denken wieder verlernen; die Emanzipation der Frau kann in den nächsten Generationen abhanden kommen, die Religionsfreiheit kann vollkommen verschwinden. Sobald die repräsentative Demokratien sich auflösen, werden die Bürgerrechte gegenstandslos und die Menschenrechte sinnlos."

Was hier zunächst abstrakt klingt, beschreibt in Wirklichkeit genau die Befürchtungen, die der Autor mit der Zukunft Europas verbindet. Egon Flaig ist ordentlicher Professor am Heinrich-Schliemann-Institut für Altertumswissenschaften der Universität Rostock. Sein Buch, das sicher nicht für eine breitere Öffentlichkeit geschrieben wurde, beschreibt mit seltener begrifflicher Klarheit und überraschender Deutlichkeit die politischen Entwicklungen in Europa, die nach Flaigs Analyse schleichend zu genau den Verlusten führen werden, die er oben genannt hat. Er fordert eine Rückbesinnung auf die Quellen der Demokratie, die er im antiken Griechenland sieht. Nun mag das auf den ersten Blick so klingen wie ein Thema seines Fachgebietes. Doch dieses Buch besitzt eine enorme politische Substanz, die man sofort entdeckt, wenn man es liest.

Im Vorwort bereits hält der Autor ein sehr gut begründetes Plädoyer für die Auflösung der Europäischen Union. Er erklärt den Versuch, einen europäischen Staat durch eine rein ökonomische Klammer aufbauen zu wollen, für völlig hoffnungs- und geschichtslos. Die politische Klasse und die eurokratischen Apparatschiks würden die unverhohlene Absicht verfolgen, das zukünftige europäische Staatsvolk um einen selbsttätigen Gründungsakt zu betrügen. Der Volkswille zähle nicht mehr. Und wer dagegen opponiert, der würde von der selbstherrlichen Politkaste sofort zum Populisten erklärt. "Wem die Volkssouveränität etwas bedeutet", schreibt Flaig, "den solle die Beschimpfung als >>Populist<< mit Stolz erfüllen".

Im ersten Abschnitt befasst sich Flaig mit der völligen Überforderung des Staates. Thomas Hobbes füllte einst seinen Gesellschaftsvertrag nur damit, dass der in den Vertrag eintretende Mensch und sein Eigentum geschützt werden. Doch inzwischen würde dieser Gesellschaftsvertrag mit wertbezogenen Rechts- und Gerechtigkeitsvorstellungen und entsprechenden materiellen Gewährleistungen völlig überladen. Nicht mehr das Volk herrsche, sondern das Gute. Und das Gute sei für die Durchsetzung ideologischer oder politisch-religiöser Zielsetzung ein flexibles Transportmittel. Es diene zum Beispiel sehr gut dazu, die deutschen Staatsbürger entlang der Religionsgrenze und ihrer ethnischen Herkunft zu spalten. Ganz im Sinne von Erdogan, der einst meinte, dass "Demokratie nur der Zug sei, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind" (S.53).

Im zweiten Abschnitt erklärt Flaig, warum er den Islam für den gefährlichsten Rechtsextremismus der Gegenwart hält. Der Islam sei diejenige unter den Weltreligionen, die sich vor allem durch kriegerische Expansion ausgedehnt hat. Und das ist keineswegs ein Zufall, sondern resultiere aus der im Koran formulierten Pflicht zum Heilgen Krieg gegen die Ungläubigen. Wer das nicht weiß oder aus Naivität oder Kalkül verdrängt, kann auch nicht verstehen, dass der politische Islam sich niemals in ein anderes System integrieren wird. Und erst recht nicht in eine Demokratie, denn das ist ihm wesensfremd und widerspricht dem Willen des Propheten. Dieser Abschnitt in Flaigs Buch sollte jedem die Augen öffnen, der sich ernsthaft mit den Problemen einer sogenannten multikulturellen Gesellschaft beschäftigt. Integration bedeutet nach Flaig eine Umorientierung und ein Einordnen in ein bestehendes System und keineswegs die Akzeptanz von Beliebigkeit.

Flaig beschäftigt sich dann im nächsten Abschnitt mit dem Abbau der politischen Kultur. Statt eines politischen Zusammenhalts würde in Deutschland eine Wohlfahrtsideologie herrschen, die das Gemeinwohl in lauter Tarifverträge einzelner Sektoren parzelliert. Das Volk würde zur Bevölkerung mutieren. Und eine Bevölkerung könne keine Demokratie schultern. Demokratien seien Wertegemeinschaften, in denen der Gedanke der Volkssouveränität und des gemeinsamen Handelns auf der Basis kollektiver Willensentscheide trotz Pluralität den Zusammenhalt garantiert. Einem Wertewandel Grenzen zu setzen sei Angelegenheit der Leitkultur eines Gemeinwesens. Doch diese Leitkultur würde in unserem Gemeinwesen durch die politische Korrektheit und die sogenannte öffentliche Meinung ersetzt.

Flaig fordert nun nicht etwa eine deutsche Leitkultur oder eine an jüdisch-christlichen Traditionen orientierte, sondern eine republikanische. Der Wille des Volkes könne sich nur durch Mitreden und Mitentscheiden verwirklichen. Ein Parteiensystem sei dazu nicht in der Lage, weil es dazu tendieren würde, das Volk als Souverän in lauter Interessensgruppen zu zerteilen.

Das republikanische Gemeinwesen braucht auch eine "Gedächtnispolitik", damit diese Werte nicht verlorengehen. Wer in "geschwätziger Ahnungslosigkeit" über die christlich-jüdische Leitkultur in Europa redet, der benutze damit einen Kampfbegriff, der sich frontal gegen die Aufklärung richten würde, so Flaig. Europa könne man nicht auf Religionen aufbauen. Wer das versuche, der riskiere in Deutschland eine "zerbröselnde Souveränität und eine Libanisierung der Bundesrepublik". Man könne die Anfänge dafür bereits sehen.

Europa könne nur auf der antiken republikanischen Kultur aufgebaut werden. Flaig beschreibt dazu "12 Landmarken". Europa würde seine politische Identität einem griechischen Gründungsakt verdanken. Dieser vollzog sich vor mehr als 2600 Jahren als ein Prozess den man "solonische Reformen" nennt. Darauf müsse man sich in Europa zurückbesinnen. Anderenfalls drohe ein Scheitern mit verheerenden Konsequenzen.

"Es hilft uns nichts, wenn wir Weltbürger werden, wenn in dieser Welt die Rechte und der Raum des Bürgers verlorengehen."

Flaigs Buch hilft enorm dabei, Klarheit über die gegenwärtig ablaufenden Prozesse in Europa zu gewinnen. Da es sich um einen wissenschaftlichen Beitrag zur politischen Philosophie handelt, der auch in einer entsprechenden Sprache verfasst wurde, wird es dieser Text vielleicht nicht zu einem Bestsellerstatus bringen. Bei seiner politischen Brisanz hätte er es jedoch zweifellos verdient.

Cover des Buches Verehrte Denker (ISBN: 9783866741799)
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Rezension zu "Verehrte Denker" von Henning Ritter

Rezension zu "Verehrte Denker" von Henning Ritter
HeikeGvor 12 Jahren

Ästhetische Reflexionen
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Die Substanz und das Subjekt

Liegen müßig hingestreckt.

Die Substanz kaut an der Prosa

Eines Benedikt Spinosa.

Das Subjekt liest nur noch Hegel

Und benimmt sich wie ein Flegel.

Jeder hofft den jeweils Andern

Mit sich selbst zu unterwandern.

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Mit diesen Worten beginnt Carl Schmitts "Ballade vom reinen Sein", die er unter dem Pseudonym Erich Strauß in den fünfziger Jahren veröffentlichte. Sie zeigt nur zu gut, dass der 1985 fast hundertjährig verstorbene Jurist und politische Denker, der zu einem der einflussreichsten und gleichzeitig umstrittensten deutschen Gelehrten im 20. Jahrhundert avancierte, vielseitig interessiert war und überall originelle Gesichtspunkte ins Spiel brachte. Henning Ritter, der sich bereits in jungen Jahren von dessen "Art zu sehen, zu denken, fasziniert von der Spannung, die er zu erzeugen vermochte" magisch berührt fühlte, führt mit Carl Schmitt seine "biografischen Inszenierungen" an. Vier weitere, nicht minder bedeutende Gelehrte unserer Zeit folgen: der charismatisch-dämonische Religionssoziologe, Philosoph, Judaist und "Ideenhändler" Jacob Taubes, Klaus Heinrich, einer der Mitbegründer der Freien Universität Berlin, der britisch-jüdisch-russische politische Philosoph Isaiah Berlin und der deutsche Philosoph Hans Blumenberg.
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Das schmale Büchlein aus der erfolgreichen Essayreihe des zu Klampen Verlages entpuppt sich durch Ritters ganz persönliche Sicht auf herausgepickte Momentaufnahmen als ein höchst vergnügliches "intellektuelles Abenteurertum". Der Autor stellt zwar fest, dass eine Beziehung zu einem Menschen nicht auf ein einzelnes Erlebnis gegründet sein kann, aber "es sind doch einzelne Züge, die im Rückblick die Anziehungskraft (...) erklären." Diese arbeitet er wunderbar heraus, setzt diese "Singularitäten" letztendlich jedoch wieder in ein großes Ganzes, indem er ein weitmaschiges Beziehungsgeflecht knüpft. Und obwohl seine fünf völlig verschiedene Charakterköpfe waren, zeichnet alle eine verbindende Gemeinsamkeit aus, die sich wie ein roter Faden durch die Essays zieht: ihr hoher "Grad der Spannung des Denkens". Diesen "Messwert" macht Henning Ritter in seinen kurzen und durchaus subjektiven Essay für den Leser deutlich spür- und erlebbar. Ganz im Sinne seiner Porträtierten gelingt es dem Autor formidabel, Geist zu beleben und "geistige Erregtheit zu übermitteln."
"Verehrte Denker" zeigt auch in weniger opulenter Form, dass "die Biografie kein untergeordneter Zugang zur Philosophie und zur Welt der Ideen [ist], sondern der Schlüssel zu ihnen."
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"Entfesselung ist nicht schwer." (Carl Schmitt)

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