Cover des Buches Wunderkerzen (ISBN: 9783426510889)
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Rezension zu Wunderkerzen von Anne Hertz

"Wunderkerzen" von Anne Hertz

von Nelly87 vor 8 Jahren

Rezension

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Nelly87vor 8 Jahren
Der Inhalt
Eigentlich will Anwältin Tessa nur eine gute Tat vollbringen. Doch als sie mit einem Kuchen voller Wunderkerzen vor der Tür ihres liebeskranken Nachbarn steht, kommt alles anders – er hat die Trennung von seiner Freundin wirklich nicht gut verkraftet und den Gashahn aufgedreht … Die Explosion pulverisiert das Mehrfamilienhaus und befördert Tessa in Untersuchungshaft. Hier kann sie nur einer rausholen: Philip, der beste Strafverteidiger der Stadt. Da gibt es allerdings ein Problem: Die liebenswerte Chaotin und der Karrieremann waren mal ein Paar. Haben sich vor Jahren im Streit getrennt. Und sprechen seitdem nur noch vor Gericht miteinander …

Die Autorinnen
Anne Hertz ist das Pseudonym der Hamburger Autorinnen Frauke Scheunemann und Wiebke Lorenz, die nicht nur gemeinsam schreiben, sondern als Schwestern auch einen Großteil ihres Lebens miteinander verbringen. Bevor Anne Hertz 2006 in Hamburg zur Welt kam, wurde sie 1969 und 1972 in Düsseldorf geboren. 50 Prozent von ihr studierten Jura, während die andere Hälfte sich der Anglistik widmete. Anschließend arbeiteten 100 Prozent als Journalistin. Anne Hertz hat im Schnitt 2,5 Kinder und mindestens 0,5 Männer.



Meine Meinung
Es gibt diese Bücher, die sind einfach nur dazu da, einem den regnerischen Sonntag zu versüßen oder einem die Zeit am Strand etwas angenehmer zu gestalten. Von dieser Art von Büchern erwarte ich nicht, dass sie literarisch unglaublich wertvoll sind oder dass mich das Buch dermaßen berührt, dass ich noch Tage danach darüber nachdenken muss. Von einem solchen Buch erwarte ich lediglich, dass es mich unterhält, in dem Moment, in dem ich es lese.

Beim Schlaumachen im World Wide Web ist mir aufgefallen, dass diesem Buch echt viele Vorwürfe gemacht werden: flapsiger Schreibstil, unglaubwürdige Charaktere, kein Spannungsbogen. Das kann ich so nicht ganz unterschreiben.

Die Story ist denkbar einfach: Tessa sprengt aus Versehen ihr Wohnhaus in die Luft und braucht nun einen guten Anwalt. Und sie kennt sogar den besten, denn mit ihm hat sie 4 Jahre lang Bett und Wohnung geteilt. Um also irgendwann mal wieder aus der Untersuchungshaft entlassen zu werden, muss Tessa ihren Ex-Freund Philip anrufen, für den sie immer noch widerstreitende Gefühle hegt. Hinzu kommt noch der sexy Polizeibeamte, der Tessas Fall untersucht, aber immer wieder mit ihr flirtet und Johannes, ihr Nachbar, der denkt, in Tessa seine große Liebe gefunden zu haben und perfekt ist das Chaos.

Die Idee ist nichts unglaublich Neues und auch die Umsetzung überrascht nur an den wenigsten Stellen. Doch das Buch hatte das, was ich erwartet habe. Tessa, die Protagonistin, manövriert sich immer wieder in neue Schwierigkeiten hinein und als Leser denkt man sich immer wieder "wie soll sie aus dem Schlamassel nur wieder rauskommen?". Doch sie landet immer wieder auf den Füßen. Ich fand sie auch nicht unbedingt unrealisitisch dargestellt. Ich meine, wie würdet ihr denn reagieren, wenn ihr von jetzt auf gleich all euer Hab und Gut in Flammen aufgehen sehen würdet? Gut, an machen Stellen hatte ich ein wenig den Drang, Tessa mal richtig durchzuschütteln, aber wenn sie nich manchmal ein wenig schusselig wäre, wäre die Geschichte doch langweilig gewesen.

Wirklich schön fand ich, dass die Autorinnen auf eine reine Schwarz-Weiß-Malung bei den Charakteren verzichtet haben. Jeder Charakter hat seine guten, aber auch seine schlechten Seiten, so wie es eben im realen Leben auch ist.

Und auch der Schreibstil war für mich jetzt kein Minus-Punkt. Ok, an manchen Stellen fallen schon mal ein paar "böse" Wörter, aber meiner Meinung nach ist das wahrlich nichts Schlimmes. Das Autoren-Duo schreibt eben so, wie es auch im richtigen Leben gesagt worden wäre. Was ist daran so wild? Wem von uns rutscht nicht ab und an mal ein "Scheiße" raus. Wir wollen ja nicht päpstlicher sein als der Papst...



Mein Fazit
Wunderkerzen ist eine nette Unterhaltung für zwischendurch. Wenn man von Anfang an kein literarisches Wunderwerk erwartet und sich einfach nur ein wenig berieseln lassen möchte, liegt man mit dieser Geschichte goldrichtig. Die ist abwechslungsreich und schafft es, den Leser die meiste Zeit gefangen zu nehmen. Ab und an wundert man sich ein wenig über die Protagonistin Tessa, aber ihr Charakter ist für den Handlungsverlauf einfach notwendig.
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