Cover des Buches Nighttrain (ISBN: 9783954412266)
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Rezension zu Nighttrain von Anne Kuhlmeyer

Ein Anfang der mehr erwarten lies als es am Ende war.

von Kisya vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Leider wird der Leser am Ende zu sehr im Dunklen gelassen.

Rezension

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Kisyavor 9 Jahren

Inhalt

Nighttrain erzählt die Geschichte von Nicola und André, die sich jeden Morgen im Pendlerzug von Leipzig nach Berlin treffen und lange Zeit nichts miteinander zu tun haben. Bis eines Morgens ein gemeinsamer Bekannter, den beide gerne vergessen hätten, ebenfalls in den Zug steigt und kurz darauf ermordet zusammenbricht. Nicola und André flüchten daraufhin in verschiedenen Zügen quer durch die Republik und ins Ausland.

Meine Meinung

Ich habe Nighttrain im Zuge einer Leserunde auf Lovelybooks.de gelesen. Das Cover hat mich direkt angesprochen und kommt mit einer Mischung aus matten und hochglänzenden Partien daher. Ebenso fand ich den Klappentext sehr ansprechend und mein Interesse an diesem Thriller war direkt geweckt.

Für mich war es sehr angenehm, dass ich nicht direkt mit den Lebensgeschichten der Protagonisten zugeworfen wurde, sondern diese sich im Laufe des Buches aufbauten und Einblicke gewährten.

Den Grundgedanken der Story fand ich gut und war dann doch sehr enttäuscht, wie es sich vor allem zum Ende hin entwickelte. Fand ich zu Beginn und auch noch bis zur Mitte von Nighttrain, dass die Handlung nachvollziehbar und logisch erschien, wich dieser Eindruck zum Abschluss hin. Die Handlung wurde für mich immer unlogischer, abstruser und vom Schluss war ich dann extrem enttäuscht, da er mich mit sehr vielen offenen Fragen zurücklies, die ich mir noch beantwortet gewünscht hätte. Vor allem, wer hat wen warum ermordet, wie ist es zu diesen Situationen gekommen und was ist mit den noch offenen Handlungen? Viel mehr wurden, je näher man dem Ende kam, immer neue Verzweigungen eröffnet, die dann ungelöst zurück blieben.

Der Schreibstil der Autorin, Anne Kuhlmeyer, war für mich sehr ungewöhnlich zu lesen und bereitete mir, vor allem zu Beginn des Buches, Schwierigkeiten. Der Schreibstil ist sehr kurz und knapp gehalten, wodurch man aber mit dem Lesen schnell vorankommt. Was mich sehr störte war, dass es oftmals Satzfetzen waren, wenn es überhaupt Sätze waren. Oft kam es vor, dass einfach Worte genannt wurden. Auch gefiel es mir nicht wirklich, dass die Autorin hauptsächlich kurze knappe Hauptsätze aneinander reihte. Hinzu kommt die Formatierung, die mit Sicherheit so gewollt, mir aber nicht gefallen hat. Es wurden Sätze mittendrin abgeschnitten und ein Wort in die nächste Zeile gesetzt. Vielleicht um es besonders hervorzuheben? Daneben gab es oft eingeschobene Informationen in Klammern, die ich mir eher als Teil des Satzes gewünscht hätte. Auch kamen einige Worttrennungen vor, die für mein Empfinden eher weniger geglückt sind, da sie das Wort erst auf den zweiten Blick erkennbar machten.

Der Beobachter, den ich von der Idee her wirklich gut fand, machte den Leser immer wieder auf Handlungen aufmerksam, die dann aber leider verebbten und nicht wirklich relevant waren, was ich sehr schade fand. Ich hätte mir gewünscht, dass er zur Auflösung beiträgt, vielleicht sogar am Schluss den Leser mitnimmt und ihm seine Beobachtungen zeigt.
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