Anne Reinecke

 4,2 Sterne bei 120 Bewertungen
Autorin von Leinsee, Leinsee und weiteren Büchern.
Autorenbild von Anne Reinecke (©Alberto Venzago/Diogenes Verlag)

Lebenslauf

Anne Reinecke und ihr erfolgreiches Debüt mit „Leinsee“: Die im Jahr 1978 geborene Autorin Anne Reinecke hat Kunstgeschichte und Neuere Deutsche Literatur studiert. Sie arbeitet für verschiedene Theater-, Film- und Ausstellungsprojekte und als Stadtführerin. Ihr Erstlingswerk „Leinsee“ kommt 2018 auf den Markt. Der Roman handelt von einem Berliner Künstler namens Karl und der schwierigen Beziehung zu seinen Eltern. Der Tod seines Vaters und die schwere Erkrankung seiner Mutter führen ihn in seine Heimat Leinsee zurück. Als er komplett aus der Bahn geworfen ist, begleitet ihn ein kleines Mädchen zurück in das Leben. Ohne übermäßige Sentimentalität erzählt Anne Reinecke eine einfühlsame und teilweise freche und humorvolle Geschichte von Glück und Trauer. Deren Figuren ziehen die Leser in ihren Bann. Im Jahr 2012 erhält Anne Reinecke noch vor der Veröffentlichung des Romans für das Manuskript ein Stipendium der Autorenwerkstatt Prosa des Literarischen Colloquiums Berlin. Zusätzlich ist „Leinsee“ 2018 für den Debütpreis der lit.COLOGNE nominiert. Anne Reinecke gehört dem elfköpfigem Autorenkombinat „Kommando Torben B.“ an, das durch Zufall entstand. Dieses Autorenkollektiv trifft sich zweimal im Monat, um sich über den Schreibprozess auszutauschen, und veranstaltet gut besuchte Lesungen. Anne Reinecke lebt mit ihrem Mann und mit ihrem Sohn in Berlin.

Botschaft an meine Leser

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Viele liebe Grüße von der Frankfurter Buchmesse 2018! Vielen Dank, dass ihr Bücher lest und ich wünsche euch weiterhin viel Spaß dabei!                                                                    

Alle Bücher von Anne Reinecke

Cover des Buches Leinsee (ISBN: 9783257245172)

Leinsee

 (111)
Erschienen am 27.11.2019
Cover des Buches Hinter den Mauern der Ozean (ISBN: 9783257073164)

Hinter den Mauern der Ozean

 (4)
Erschienen am 24.07.2024
Cover des Buches Leinsee (ISBN: 9783257803907)

Leinsee

 (5)
Erschienen am 28.02.2018

Neue Rezensionen zu Anne Reinecke

Cover des Buches Hinter den Mauern der Ozean (ISBN: 9783257073164)
Mira123s avatar

Rezension zu "Hinter den Mauern der Ozean" von Anne Reinecke

Hinter den Mauern der Ozean
Mira123vor 2 Monaten

Dieses Buch gehört zu denen, die mit mir nach Kreta reisen durften. Und ja, natürlich war für diese Entscheidung ausschlaggebend, ob der Buchtitel irgendwas mit dem Meer zu tun hat, auch hier wieder. Wer will mich davon abhalten?

In diesem Buch geht es um Lola, eine von nur fünf verbliebenen Einwohnern Berlins.  Die anderen sind Friedrich, Alexander, Wilhelm und Else und zusammen sind sie die Ewigen. Alexander, Wilhelm und Else und das auf ewig – auch wenn keiner von ihnen unsterblich ist. Stattdessen wird jede dieser Personen von einem Kind mit gleichem Aussehen und gleicher Persönlichkeit ersetzt, sobald die Person Zeichen von Alter oder Krankheit zu zeigen beginnt. Durch diesen Kreislauf soll das Wissen der Alten bewahrt werden. Doch nicht alle sind mit diesem Verlauf zufrieden – und vor allem Friedrich beginnt schon bald im Buch damit, nach einem Ausweg zu suchen. Die Ähnlichkeiten zu Geschichten von der Flucht aus der DDR sind da wohl nicht nur mir aufgefallen. Die große Mauer, die einen Teil Berlins von der Außenwelt abtrennt... Da klingelt doch was... Und wie auch bei Fluchtgeschichten stellt sich auch hier bald die Frage: Kommt die Gefahr für die Fünf wirklich (nur) von außen oder doch auch aus den eigenen Reihen? Und sind die Mauern am Rande Berlins wirklich dazu da, das Meer draußen zu halten – oder sie drinnen?

Der Autorin ist hier eine sehr ruhige Dystopie gelungen. Ihr Schreibstil ist poetisch und voll mit intertextuellen Referenzen. So finden sich hier Zitate aus Liedern und Märchen sowie aus der Bibel, die geschickt in den Gesamttext eingeflochten werden.

Am Ende des Romans bleiben viele Fragen offen – die aber vielleicht auch gar nicht beantwortet werden sollten. Denn so muss jede Person die Lücken selbst füllen – und während es für mich klar ist, dass die Ewigen Klone sind, die Übersetzer vielleicht eine weit fortgeschrittene Künstliche Intelligenz und das Meer am Stadtrand Berlins das Ergebnis einer Klimakatastrophe, werden andere Leser*innen wohl ganz andere Erklärungen für all das Ungewöhnliche in diesem Buch finden. Und es wäre super spannend, diese unterschiedlichen Erklärungen zu hören und zu diskutieren - falls ihr diesen Roman also ebenfalls gelesen habt, lasst mir gerne eine Nachricht da, was ihr da so reininterpretiert habt!

Mein Fazit? Ein spannendes Roman-Experiment!


Cover des Buches Hinter den Mauern der Ozean (ISBN: 9783257073164)
E

Rezension zu "Hinter den Mauern der Ozean" von Anne Reinecke

Berliner Dystopie
evaczykvor 3 Monaten

Berlin, eine Insel. Berlin, die Mauerstadt. Das gab es schon einmal. Doch in Anne Reineckes Roman "Hinter den Mauern der Ozean" geht es nicht um die Vergangenheit im Kalten Krieg, sondern eine ferne Zukunft, gestaltet durch Klimakatastrofe und wer weiß, was noch. Berlin ist von einer hohen Mauer umgeben und jenseits der Mauern ist Land unter. Wie weit sich dieser Ozean erstreckt, bleibt unklar. Das Meer ist, der hohen Mauer wegen, nicht zu sehen, höchstens je nach Jahreszeit zu hören oder zu riechen. 

Und Berlin ist nicht länger eine Millionenmetropole sondern die Heimstatt der fünf "Ewigen" - Lola, Friedrich, Wilhelm, Alexander und Else. Lauter Namen, die fest mit preußischem/Berliner Kulturgut und Historie verbunden sind. Sind auch die Fünf mehr Symbol als echte Menschen? Als Bewahrer des kollektiven Gedächtnisses der "Alten" haben sie eine Rolle zu spielen. Sind sie überhaupt Menschen oder eine Art Klon? Wenn eine*r von ihnen alt wird, kommt die Zeit des "Entschwindens" - und der Ersatz durch ein Kind gleichen Namens, wohl auch ähnlicher Persönlichkeit?

Erzählt wird aus der Perspektive von Lola, der bis dahin jüngsten der der Ewigen. Die anderen waren alle schon da, als sie als Kind dazukam. Ihre Vorgängerin hat sie nie kennengelernt, das ist unüblich. So bleibt die "alte Lola" für sie ein Rätsel. Friedrich, der älteste der fünf, steht Lola nahe und plant mit ihr eine Flucht, im selbstgebastelten Ballon über die Mauer - noch so eine Reminiszenz  aus der Zeit der Berliner Mauer. Lola ist auch die einzige, die in das eigentlich verbotene ungesicherte Gebiet vordringt, in dem sie Spuren der Vergangenheit vor der Zeit der Ewigen sucht.

Vieles bleibt rätselhaft. Reinecke lässt in ihrem Buch Leerstellen und Interpretationsspielräume, die die Lesenden selbst mit ihrer Vorstellungskraft füllen können. Wie die Ewigen ausgesucht werden, was aus ihnen wird, wenn sie durch ein jüngeres Exemplar ersetzt werden bleibt ebenso offen wie die Frage, ob die Berliner Insel Schutzzone oder Gefängnis für die Hüter des Wissens ist. Auch die Begegnung mit den Fremden, die einmal im Jahr kommen und mit denen die Kommunikation nur über Übersetzer möglich ist, wirft Rätsel auf: Gehören sie überhaupt derselben Spezies an? Was wurde aus dem Rest der Menschheit? Wo leben die Fremden? Was existiert jenseits des Berliner Mauerrings? Ist diese Existenz die Folge einer ökologischen Katastrofe, eines Krieges oder eines Zusammenspiels mehrerer Faktoren?

Reineckes Sprache ist teils poetisch, teils archaisch im Stil alter Epen oder der Bibel, wenn die Ewigen mit den Fremden sprechen. Das Setting ist mystisch und geheimnisvoll. Ein ungewöhnliches Buch, das manche Antwort offen lässt und gerade deshalb zum Nachdenken anregt.

Cover des Buches Hinter den Mauern der Ozean (ISBN: 9783257073164)
L

Rezension zu "Hinter den Mauern der Ozean" von Anne Reinecke

Hintern den Mauern der Ozean
Lust_auf_literaturvor 3 Monaten

Heute habe ich wieder eine Empfehlung für meine Bookies mit einer Vorliebe für Dystopien. Und für alle Berliner*innen. Aber da der Roman von Anna Reinecke nicht die dystopischen Elemente in den Vordergrund stellt, ist der Roman natürlich für alle Leser*innen empfehlenswert, die Lust auf Literatur haben.


Wie schon in ihrem ersten Roman „Leinsee“ hat Reinecke auch diesmal wieder Berlin als Schauplatz des Geschehens gewählt. Kein Zufall, lebt die Autorin doch selbst seit längerem in der deutschen Hauptstadt. 


In einer nicht näher benannten Zukunft ist die Welt in Wassermassen versunken, das trockene Berlin ist von einer hohen Mauer (!) umgeben und geschützt. In der leeren Stadt leben fünf Menschen:


„Wir sind fünf. Wir sind ewig. Wir sind sterblich.

Wir sind Friedrich, Wilhelm, Alexander, Else und Lola.

Ich bin Lola. Es gab mich vor mir, und es wird mich nach mir geben. Kein Anfang, kein Ende.“


Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Lola erzählt. Die Informationen, die sie über ihre Welt und die Geschichte hat, sind spärlich und so bleibt auch den Leser*innen vieles der Fantasie und der eigenen Interpretation überlassen. Es die Art von Dystopie, die als Tableau für Gedankenexperimente konstruiert ist, was Reinecke hier sehr stimmig und stimmungsvoll gelungen ist.


Jeden Sommer öffnen sich die Tore und es kommen Schiffe mit Fremden für ein obskures Sightseeing in Stadt. Für jeweils zwei Wochen bekommen einzelne Gruppen von Lola und den vier anderen Ewigen in ausgedehnten Stadtführungen die Berliner Sehenswürdigkeiten der Vergangenheit gezeigt. Im Winter sind die Fünf sich selbst überlassen und werden mit Lebensmittelpaketen versorgt. Wenn eine*r von ihnen zu alt ist, taucht eine Kinderversion auf, so dass es eine kurze Zeit zwei Versionen des gleichen Menschen in der Stadt gibt. In jung und in alt, bis die ältere Version dann verschwindet.


Durch die kleine Zahl an Individuen sind gesellschaftliche Konventionen wie Monogamie oder Heterosexualität längst aufgelöst. 

Auch Lola hat einen Menschen, zu dem sich immer wieder hingezogen fühlt.  Die Individualität der Menschen führt manchmal zu zwischenmenschlicher Reibung und Misstrauen.

Reinecke beschreibt, wie es selbst in einer so kleinen Gemeinschaft Geheimnisse und Zwist geben kann, aber auch viel Liebe und Fürsorge.


Lola ist bewusst, dass sie, obwohl wie Gött*innen verehrt und versorgt, eingesperrt und gefangen sind. Sie sind dem Wohlwollen anderer ausgeliefert. 

Im Kern des Romans steckt die zentrale Frage: Was ist Freiheit und was sind Menschen bereit zu opfern, um sie zu erlangen.


Es ist bezeichnend, dass es die Stadt Berlin ist, um die (wieder) eine Mauer errichtet ist. Die überlieferten Geschichten von Grenzüberschreitungen, die die Fünf sich erzählen, klingen bekannt und vermischen sich mit der deutschen Vergangenheit. Aber auch mit unserer globalen Geschichte, denn Flucht, untergehende Welten und daraus resultierendes Leid gibt es überall und zu allen Zeiten.


„Hinter den Mauern der Ozean“ ist ein ruhig erzählter, poetischer Roman, der mir viel Raum für meine eigenen Gedanken lässt. Auch die Entfremdung der Schauplätze und Gegenstände, die ich aus Berlin kenne, finde ich sehr reizvoll. Eine toller Zuwachs in der neuen Diogenes Tapir Reihe, mit der der Verlag neues literarisches Terrain erkunden will.

Gespräche aus der Community

"Wenn das Kind da war, ging es ihm am besten."

Künstler sind etwas Besonderes, sie sind begabt, exzentrisch, oft kann man sie einfach nicht verstehen. Vor allem aber sind Künstler eins: nur Menschen.
In ihrem Debütroman "Leinsee" porträtiert Anne Reinecke das Leben einer Berliner Künstlerfamilie, gewährt tiefe Einblicke in ihre Seelen und zeigt, was Liebe und Freundschaft bewirken können, wenn ein kleines Mädchen in Erscheinung tritt.
Der Roman "Leinsee" wurde für den Debütpreis der LitCologne 2018 nominiert, und ihr habt jetzt die Chance, dieses Buch im Rahmen einer Leserunde kennenzulernen.

Zum Inhalt
Karl ist noch nicht einmal 30 und hat sich schon als Künstler in Berlin einen Namen gemacht. Er ist der Sohn von August und Ada Stiegenhauer, ›dem‹ Glamourpaar der deutschen Kunstszene. Doch in der symbiotischen Beziehung seiner Eltern war kein Platz für ein Kind. Nun ist der Vater tot, die Mutter schwer erkrankt. Karls Kosmos beginnt zu schwanken und steht plötzlich still. Die einzige Konstante ist ausgerechnet das kleine Mädchen Tanja, das ihn mit kindlicher Unbekümmertheit zurück ins Leben lockt. Und es beginnt ein Roman, wild wie ein Gewitter, zart wie ein Hauch.

Lust auf eine Leseprobe?

Zur Autorin
Anne Reinecke, geboren 1978, hat Kunstgeschichte und Neuere deutsche Literatur studiert und für verschiedene Theater-, Film- und Ausstellungsprojekte sowie als Stadtführerin gearbeitet. "Leinsee" ist ihr erster Roman. Für das Manuskript wurde sie mit einem Stipendium der Autorenwerkstatt Prosa des Literarischen Colloquiums Berlin ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Berlin.


Noch mehr Videos zu "Leinsee" findet ihr in dieser Playlist.

Zusammen mit Diogenes vergeben wir 50 Exemplare von "Leinsee" unter allen, die neugierig geworden sind und mit uns an einer Leserunde zu diesem besonderen Roman teilnehmen möchten.
Habt ihr Lust, euch mit anderen Lesern über Karl und seine Geschichte auszutauschen und eine Rezension zu schreiben? Dann bewerbt euch* über den blauen "Jetzt bewerben"-Button bis zum 04.03., und antwortet auf folgende Frage:

Das kleine Mädchen Tanja holt Karl ins Leben zurück.
Wie, glaubt ihr, könnte es diesem Kind gelungen sein, das Leben eines Erwachsenen zu ändern?


Einige Exemplare haben wir für Blogger reserviert. Gebt also bitte gegebenenfalls eure Blogadressen bei eurer Bewerbung mit!

Ich freue mich auf eure Antworten und wünsche euch viel Glück!

* Bitte beachtet vor eurer Bewerbung unsere Richtlinien für Buchverlosungen und Leserunden.

1.365 BeiträgeVerlosung beendet
Abacaxis avatar
Letzter Beitrag von  Abacaxivor 6 Jahren
Kurz nach Beginn dieser Leserunde bin ich leider im Krankenhaus gelandet. Da meine Augen betroffen waren, konnte ich im Endeffekt nicht teilnehmen, obwohl ich dankenswerterweise eines der Exemplare gewonnen hatte. Da ich aber zumindest die Rezension nicht schuldig bleiben möchte, habe ich wenigstens das Lesen des Buches nun nachgeholt.
Hier meine Rezension:
https://www.lovelybooks.de/autor/Anne-Reinecke/Leinsee-1538313255-w/rezension/1750428290/

Zusätzliche Informationen

Anne Reinecke im Netz:

Community-Statistik

in 162 Bibliotheken

auf 15 Merkzettel

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