Anne Rivers Siddons

Der Originaltitel lautet Islands. Ich habe den Eindruck, dass beide Titel dem Roman nicht gerecht werden, doch wie soll man so eine Geschichte beschreiben?

Anny lernt durch ihre Arbeit den Arzt Lewis kennen, beide finden zueinander und sie lernt Lewis langjährige Freunde kennen. Eine eingeschworene Gemeinschaft, die sich oft im Strandhaus trifft. Dann stirbt einer von ihnen und es bleibt nicht dabei.

Der Schreibstil dieses Romans ist ganz wunderbar. Die Beschreibungen von Gegenden, Häusern, Menschen und den Gefühlen der erzählenden Anny. Charleston ist eine wunderbare Gegend in diesem Roman und man kann die schwüle Wärme förmlich spüren.

Ich war in der Geschichte unheimlich schnell drin und der unspektakuläre, aber intensive Erzählstil hat mich gleich mitgenommen.

Vor Jahren habe ich von der Autorin schon mal Romane gelesen und mit diesem Buch wusste ich wieder warum. Sehr gefühlsintensiv und überraschend am Ende.

Sie wollen ein Haus bauen? Sie wollen darin glücklich werden und eine Familie gründen? Nachbarschaft pflegen? Lesen sie erstmal dieses Buch und sie werden es sich zweimal überlegen...ehrlich. Geschliffene Dialoge einer in sich selbst verliebten Gesellschaft derer Lebenszweck es ist reich zu sein, schön und unangreifbar für die Sorgen der "Normalen Menschen". Doch mit dem Bau eines neuen Hauses in der Nachbarschaft "das irgendwie gewachsen, irgendwie lebendig" aussieht und auch den Neid der Anwohner erregt, zieht der Horror in die Strasse. Ich verrate nichts mehr, den dieser Meilenstein in der Gänsehautfraktion hat selbst Stephen King zu höchsten Lobeshymnen angeregt. Lesen, lesen, lesen!!!!

USA 1966 - es ist die Zeit großer gesellschaftlicher Ereignisse und Umwälzungen, Bürgerrechtskämpfe, die radikalen Black Panther, die Anfänge der Hippiekultur mit Hasch, LSD usw. und der sich abzeichnende Vietnamkrieg.
Smoky O'Donnell hat es gründlich satt, in ihrem hinterwäldlerischem Corkie zu wohnen, wo sie in einer ärmlichen, streng katholischen irischen Familie aufgewachsen ist. Über einen Freund erhält sie die einmalige Gelegenheit, nach Atlanta als Redakteurin einer renommierten Zeitung zu gehen - und sie geht. Ihre Eltern sind natürlich dagegen, weil sowas ja nichts für ein ordentliches katholisches Mädchen ist, aber letztendlich fährt ihr Vater sie doch nach Atlanta.
Smoky beisst sich dort durch, knüpft auch schnell Kontakte und hat nach einigen Anlaufschwierigkeiten großen Erfolg. Sie gerät in eine Art Höhenrausch und bewegt sich bald nur noch in den allerfeinsten Kreisen. Aber sie merkt schnell, dass alles im Leben seinen Preis hat.
Das Buch ist anfangs etwas langatmig geschrieben, aber als ich da durch war, mochte ich es kaum noch aus der Hand legen.