Als ich "Umzingelt" am gestrigen Abend begann, dachte ich erst, dass der Titel "Jugendthriller" auf dem Cover nicht wirklich passend ist. Nika kam mir zuerst sehr jung und kindlich vor, allerdings macht sie im Laufe der Geschichte eine Entwicklung durch, die man beim Lesen richtig spürt. Ein mutiges (vielleicht zu mutig?) Mädchen, welches für seine Überzeugungen einsteht und sich vielleicht selbst ein bisschen zu sehr damit in Gefahr bringt. Allerdings ein gutes Gespür für Gut und Böse.
Nika beobachtet auf dem Nachhauseweg, wie vier Nazis ein junges türkisches Mädchen verprügeln und mischt sich in die Szenerie ein. Ihr Stiefvater Herbert findet dies allerdings gar nicht so toll, worauf sich nicht nur die Nazis in Nikas Leben negativ einmischen, sondern auch Herbert mehr und mehr zum furchtbaren Tyrannen wird. Mutter Andrea so hilflos.
Was mir an dem Buch gefallen hat? Die Polizisten, die gut und schnell zur Stelle waren und die ausweglos wirkenden Situationen, die in ihrer Bitterkeit wirklich gut dargestellt wurden. Man weiß leider, dass es so gewalttätige Beziehungen sowie auch Nazis mit ähnlichen Handlungen gibt und das macht das Ganze wohl so erschreckend real.
Allerdings hat mir an vielen Stellen einiges gefehlt, wie zum Beispiel Beschreibungen der Umgebungen, mehr Gespräche und Gedanken, die über "Was soll ich nur tun?" hinaus gehen. Irgendwas hat mir einfach gefehlt. Könnte man halbe Sterne vergeben, würde ich 2,5 Sterne vergeben, so allerdings nur zwei.
Für junge Menschen, vielleicht so 9. Klasse in der Schule, denn ich hatte oft das Gefühl, dass dies so ein typisches Schulbuch war, in dem man Interpretieren und Analysieren muss.
Nika in Action Oder: Wie grausam die Welt sein kann.