Cover des Buches Das Brombeerzimmer (ISBN: 9783548613178)
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Rezension zu Das Brombeerzimmer von Anne Töpfer

Flotter Roman mit tollen Rezepten

von Annafrieda vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Flotter Roman mit tollen Rezepten!

Rezension

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Annafriedavor 7 Jahren
Nora, Ende 20, trauert um ihren Mann Julian, der vor einem Jahr viel zu früh einem Herzinfarkt zum Opfer fiel. Ihr ganzes Leben ist aus den Fugen geraten, sie hangelt sich von Tag zu Tag. Jedoch hat sie eine Familie, die zu ihr hält, sie auffängt und immer für sie da ist. Ebenso ihre Freundin Katharina, die sie schon ein Leben lang kennt und die es auch nicht leicht hatte im Leben. Dann gibt es noch Watson, einen Labrador, der stets an ihrer Seite ist, ein liebenswerter Kerl.
Durch Zufall erfährt sie, dass in einem kleinen Ort in Mecklenburg-Vorpommern eine Tante ihres verstorbenen Mannes lebt, zu der seine Familie schon vor Jahrzehnten den Kontakt abgebrochen hat. Niemand möchte darüber sprechen. Nora nimmt Kontakt zu der Tante Klara, wie sie heißt, auf und fährt zu ihr. Sie ist erstaunt, dass sie eine taffe alte Frau vorfindet, die aufgrund eines Sturzes z. Zt. In einem Altenheim lebt. Doch Nora nimmt sie mit in deren Zuhause, das liebevoll zurecht gemacht ist.Erstaunt stellen die Frauen fest, dass es einige Dinge gibt, die sie beide verbindet: Die Liebe, Marmelade und andere Genüsse selbst herzustellen. Bei beiden reift der Plan, vielleicht eine Marmeladen-Manufaktur zu eröffnen, in der diese selbst kreierten Sachen verkauft werden sollen. Nora lernt noch viele andere Menschen kennen und schätzen. Man begleitet sie auf dem Weg zurück ins normale Leben. Sie gewinnt Abstand zu ihrer Trauer und kann sich auch wieder einem anderen Mann gegenüber öffnen. Der Grundtenor des Buches ist ein Familiengeheimnis, um das sich die Geschichte um Nora rankt.

Diese Geschichte besticht mit dem lockeren Ton, in der sie geschrieben ist. Die wundervollen Landschafts-Beschreibungen entführen in die herrliche Vorpommersche Boddenlandschaft. Sehr gelungen! Auch die ausgefallenen Rezepte, die dort aufgeführt sind, machen Freude und Lust darauf, sie nachzukochen. Die Charaktere sind gut getroffen. Nun komme ich zu dem Punkt, warum ich in der Wertung leider einen Punkt abziehen muss: Nora, die Hauptprotagonistin, ist auch bezaubernd dargestellt, keine Frage. Dennoch bemängele ich, dass die Figur für mich einfach nicht rund genug dargestellt ist. Sie ist einfach zu perfekt, hat keine Ecken und Kanten, ich konnte keine finden. Das ist realitätsfern und hat mich ein wenig gestört, ich konnte mich einfach nicht mit ihr identifizieren, im Gegensatz zu den anderen Frauen im Roman. Außerdem kam das Ende dann doch etwas zu schnell und zu kurz daher im Hinblick zu den ausführlichen Beschreibungen zuvor.


Dennoch handelt es sich hier um einen liebenswerten Roman um Trauer, Abschied nehmen und das Leben. Flott geschrieben, es macht Spaß, diese nette Geschichte zu lesen. Ich würde mir wünschen, dass es eine Fortsetzung geben möge, was bis jetzt jedoch noch nicht geplant ist lt. Autorin. Denn es gibt eindeutig Fäden am Ende, die gerne noch weiter gesponnen werden wollen.
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