Rezension
In gewohnter Anne Tyler Manier, konnte mich auch dieser Roman wieder für sich einnehmen. Ein etwas zäher Start ließ mich erst etwas zweifeln, doch schnell entwickelte die Geschichte eine Eigendynamik, die mir sehr gut gefallen hat.
Barnaby mag sich nicht den üblichen Konventionen unterwerfen. Er tickt ein bisschen anders als andere Leute, sehr zum Missfallen seiner Familie und seiner Ex-Frau Natalie, die sich von ihm abgewendet hat und schließlich versucht, sogar den Kontakt zu seiner Tochter Opal zu unterbinden. Umso mehr wird Barnaby jedoch von seiner Chefin und seinen Kunden geschätzt, den vielen älteren Menschen, denen er mit seiner Arbeit ein bisschen Licht in ihren einsamen Alltag bringt. Kein Job ist ihm zu schwer, kein Weg zu weit. Zusammen mit seiner Kollegin Martine ackert er unermüdlich. Er wäre auch gar nicht so unzufrieden, wenn ihm nicht dauernd dieser Engel im Hinterkopf rumschwirren würde. Der Engel, der jedem Gaitlin doch anscheinend begegnet. Könnte er diesen in Sophie gefunden haben? Nach anfänglicher Euphorie entwickelt sich jedoch alles ganz anders als geplant und das Glück liegt oft näher als man denkt.
Wer amerikanische Romane liebt, die zum Nachdenken anregen, ist mit Anne Tyler bestens bedient. Für mich bestimmt nicht das letzte Buch der Autorin.
Übrigens, fand ich die Idee mit der „Zweitfigur“ ganz zauberhaft, ob sie auf dem Cover (in der HC Ausgabe) abgebildet ist?