Anne Waak

 3,5 Sterne bei 4 Bewertungen
Autor*in von Der freie Tod, Kümmern und Kämpfen und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Anne Waak, geboren 1982 in Dresden, arbeitet als Journalistin und Autorin für verschiedene Zeitungen, Magazine und Kulturinstitutionen. Sie hat eine Reihe von Büchern zu gesellschaftlichen Themen veröffentlicht, zuletzt Wir nennen es Familie. Neue Ideen für ein Leben mit Kindern. Sie lebt mit ihrer engsten Freundin und deren Sohn in Berlin.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Anne Waak

Cover des Buches Der freie Tod (ISBN: 9783351050344)

Der freie Tod

 (3)
Erschienen am 14.11.2016
Cover des Buches Kümmern und Kämpfen (ISBN: 9783442317035)

Kümmern und Kämpfen

 (1)
Erschienen am 17.05.2023
Cover des Buches Spex (ISBN: 9783849300333)

Spex

 (0)
Erschienen am 04.03.2013
Cover des Buches Wir nennen es Familie (ISBN: 9783896842831)

Wir nennen es Familie

 (0)
Erschienen am 02.11.2020

Neue Rezensionen zu Anne Waak

Cover des Buches Kümmern und Kämpfen (ISBN: 9783442317035)
NoValies avatar

Rezension zu "Kümmern und Kämpfen" von Anne Waak

Neues Lieblingsbuch
NoValievor einem Jahr

Es gibt verschiedene Gründe, aus denen ich ein Sachbuch lieben kann. Ein spannendes Thema, wertschätzende Sprache, gute Recherche, viele Quellenangaben und das Auslösen einer emotionalen Reaktion bei mir, sind wohl die wichtigsten Gründe. Kümmern und Kämpfen habe ich aus all diesen Gründen geliebt.

Es ist sehr kurzgehalten und beinhaltet nur knapp 180 Seiten Text. Diese haben es aber wirklich in sich und überzeugen mit angenehmer Sprache, wissenschaftlichen Studien und einer Menge Fakten. Ich habe in meinem Leben schon sehr viele feministische Bücher gelesen und darum war nicht viel für mich neu. Es war aber eine sehr kompakte Wiederholung und Einführung in das Thema, die auch für Menschen, die neu in dem Thema sind, perfekt geeignet ist.

Was dieses Buch von anderen feministischen Werken unterscheidet, ist für mich die Dichte, in der die Menge an Informationen auf unter 200 Seiten gepackt wurde, ohne anstrengend oder kompliziert zu sein. Das ist ein echtes Kunststück, und hat mich voll und ganz überzeugt.

Das Buch eignet sich als Einführung in das Thema, als Wiederholung für Fortgeschrittene, als Erinnerung, dass andere Menschen sich auch eine gerechtere Welt wünschen, und man kann es auch supergut anderen Leuten in die Hand drücken.

Das Buch ist fast ein bisschen wie Therapie für mein jugendliches Ich und ich kann das Buch wirklich weiterempfehlen.

Cover des Buches Der freie Tod (ISBN: 9783351050344)
sabatayn76s avatar

Rezension zu "Der freie Tod" von Anne Waak

‚Wenn du vor mir stehst und mich ansiehst, was weißt du von den Schmerzen [...].'
sabatayn76vor 6 Jahren

‚Wenn du vor mir stehst und mich ansiehst, was weißt du von den Schmerzen, die in mir sind, und was weiß ich von deinen.‘ (Seite 218, Zitat von Franz Kafka)

Dieses Buch ist für mich ein Beispiel dafür, wie man NICHT über Suizid schreiben oder sprechen sollte. Ich bin klare Befürworterin eines offeneren Umgangs mit den Themen Suizidalität, Suizid, Trauer nach Suizid und psychischen Störungen, aber es ist gute und wichtige Praxis, darüber auf eine Art und Weise zu sprechen, die nicht reißerisch ist.

Man weiß spätestens seit Goethes ‚Die Leiden des jungen Werthers‘, dass das explizite Erwähnen von Suizidmethoden und von (unnötigen) Details im Zusammenhang mit einem Suizid sowie das Zurschaustellen besonders aufsehenerregender Suizide die Suizidrate erhöhen. Aus diesem Grund finde ich das hier besprochene Buch, das durchaus spannende und interessante Passagen aufweist, nicht nur respektlos, sondern vor allem gefährlich.

Anne Waak erzählt in ‚Der freie Tod‘ von Kuriositäten im Zusammenhang mit Suiziden, von Lieblingsorten, von der Suizidepidemie 1945, der Suizidrate in der DDR, von Protestsuiziden, Selbstmordattentaten, Sektensuiziden, Schriftstellersuiziden, Tiersuiziden, Doppelsuiziden usw.

Dabei fand ich vor allem die Ausführungen zu den Ereignissen 1945 und in der DDR sehr spannend und sehr gut aufbereitet. Andere Kapitel empfand ich jedoch als ethisch äußerst fragwürdig und reißerisch. Vor allem die im Buch aufgeführten Listen waren in meinen Augen geschmacklos - wahrscheinlich kann man so nur über Suizid schreiben, wenn einem das Thema emotional fremd ist, man noch keinen nahestehenden Menschen durch Suizid verloren hat oder die extreme psychische Belastung nicht kennt, wenn Freunde etc. suizidal sind und man verzweifelt versucht, sie am und im Leben zu halten.

Auch Phrasen wie ‚Geht es um das nackte Überleben, sinkt die Neigung zur Lebensmüdigkeit. Sind die Menschen zum Zusammenhalten gezwungen, sind sie weniger narzisstisch.‘ (Seite 18) sind mir sauer aufgestoßen. Ich bin alles andere als eine Befürworterin von Suiziden, gerade weil ich den Abgrund sehr gut kenne, in den Angehörige und Freunde nach einem Suizid gerissen werden. Das Ganze als ‚narzisstisch‘ abzutun, greift aber zu kurz, spricht den Betroffenen den Schmerz und die Verzweiflung ab und hilft so kein bisschen, der Komplexität des Themas gerecht zu werden.

Cover des Buches Der freie Tod (ISBN: 9783351050344)

Rezension zu "Der freie Tod" von Anne Waak

Der freie Tod
Ein LovelyBooks-Nutzervor 6 Jahren

Durch den Freitod von Prominenten, wie dieses Jahr TV-Koch Anthony Bourdain oder Star-DJ Avicii, gelangt das Thema Suizid in regelmäßigen Abständen immer wieder in die Nachrichten und führt zu öffentlichen Debatten.

Man stellt sich die gewohnten Fragen: Wieso, weshalb warum? Wie kommt es, dass selbst so erfolgreiche Menschen keinen anderen Ausweg sehen? Gab es Anzeichen dafür? Hätte es verhindert werden können. Wer ist schuld daran? Ist überhaupt jemand schuld? Und vor allem: Was müssen wir tun, damit so etwas in Zukunft nicht passiert?

Psychologen und Sozialarbeiter sind zwar schnell zur Stelle, um vermeintlich plausible Erklärungen zu liefern, aber viel mehr als banale Küchenphilosophie kommt dabei nicht heraus. Am Ende bleibt doch wieder alles beim Alten. Es wird in jeder Epoche Individuen geben, die sich den Widerwärtigkeiten des Lebens nicht gewachsen fühlen.

Wie Albert Camus treffend feststellte, töten wir uns nie aus nur einem einzigen Grund. Meist sind es Dutzende, Hunderte oder gar tausende verschiedener Ursachen welche die betroffene Person dazu bringen, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Manche Menschen sammeln im Laufe ihres Lebens so viele Niederlagen, dass sie irgendwann einfach das Gefühl haben, dass sie nicht mehr weiter können.

Es gibt bereits zahlreiche Bücher zum Thema. Anne Waaks Werk wählt einen episodischen Ansatz, indem es sich dem Thema von verschiedenen Seiten nähert.

Es ist dabei nicht ganz klar, ob die Autorin das sensationslüsterne, auf Makabres und Gewalttätiges  geeichte Publikum sucht oder tatsächlich seriöse Absichten hat. Auf ersteres würde hindeuten, dass sie den Fall des Kannibalen von Rothenburg nacherzählt. Ein vollkommen unnötiges Kapitel, zumal diese geschmacklose Begebenheit damals von den Medien ergiebig breitgewalzt wurde.

Wesentlich interessanter ist die Auseinandersetzung mit dem Selbstmord in der DDR, ein Thema über welches ich bisher sehr wenig wusste. Ebenso die Behandlung der massenweisen Selbsttötungen nach der deutschen Niederlage im Zweiten Weltkrieg, wo sich viele das Leben nahmen aus Furcht, dem Feind in die Hände geraten zu können.

Interessant ist Waaks Buch allemal, aber auch relativ oberflächlich. Ein Plädoyer für einen selbstbestimmten Tod, wie vom Klappentext behauptet, stellt es sicherlich nicht dar, denn dazu fehlen wirklich radikale Einsichten und die Bereitschaft, das Thema wirklich Objektiv, losgelöst von gesellschaftlichen Tabus zu behandeln.

Das Buch endet mit einem witzigen Gedicht von Dorothy Parker, das ich Ihnen nicht vorenthalten möchte:

Razors pain you;

Rivers are damp;

Acids stain you;

And drugs cause cramp.

Guns aren’t lawful;

Nooses give;

Gas smells awful;

You might as well live.

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