Rezension zu Morgenland und Abendland von Annemarie Schimmel
Rezension zu "Morgenland und Abendland" von Annemarie Schimmel
von Windflug
Rezension
Windflugvor 13 Jahren
Die Orientwissenschaftlerin Annemarie Schimmel beschreibt ihr Leben zwischen dem Nahen Osten und Deutschland. Hat mich der Anfang, in dem sie über ihre Kindheit und ihren frühen Kontakt mit orientalischer Literatur beschreibt, noch fasziniert, verlor sich diese Faszination im Laufe des Buches doch immer mehr. Ich muss gestehen, es nicht bis zu Ende gelesen zu haben. Das, was die Autorin erzählt, ist oft durchaus interessant - aber sie verliert sich in Details, erwähnt Personen in aller Ausführlichkeit, deren Bedeutung sich mir als Leserin überhaupt nicht erschlossen, und springt zudem ständig in der Chronologie hin und her, so dass man im Nu völlig die zeitliche Orientierung verliert. Auch sprachlich war es nicht überzeugend zu lesen: voller Phrasen und sich immer wiederholender Stilmittel. Darüber hätte ich, da es nun mal die Autobiographie einer Wissenschaftlerin, nicht die einer Literatin ist, hinwegsehen können, aber zusammen mit der Unübersichtlichkeit des Zeitablaufs und dem Problem vieler Autobiographien, sich selbst im besten Licht dastehen lassen zu wollen, das sich hier auch auffällig wiederfindet, führte es dazu, dass das Buch wohl auch weiterhin zu zwei Dritteln gelesen in meinem Regal vor sich hinstauben wird. Schade.