Annette Großbongardt

 4,2 Sterne bei 42 Bewertungen

Lebenslauf von Annette Großbongardt

Annette Großbongardt, geboren 1961 in Gießen, studierte Romanistik und Germanistik. Sie begann ihre journalistische Laufbahn bei der «Frankfurter Neuen Presse» und der Nachrichtenagentur AFP. Seit 1994 arbeitet sie für den «Spiegel», zunächst als Redakteurin im Deutschlandressort, dann von 1998 bis 2005 als Korrespondentin in Jerusalem und bis Ende 2007 in Istanbul. Zur Zeit lebt sie mit ihrer Familie in Stuttgart.

Alle Bücher von Annette Großbongardt

Neue Rezensionen zu Annette Großbongardt

Dieses Buch enthält 31 Aufsätze rund um die Geschichte der Deutschen im Osten Europas. Neben dem Thema Flucht und Vertreibung, geht es auch um verschiedene Zeiten, in denen Deutsche im Osten angesiedelt wurden, teilweise schon vor tausend Jahren. Im letzten Kapitel des Buchs geht es schließlich um die Nachkriegsjahre und um die Aufarbeitung der traumatischen Zeit des Dritten Reichs.


Der Schreibstil der Artikel ist unterschiedlich. Neben einigen Erfahrungsberichten und Interviews steht der geschichtliche Zusammenhang im Mittelpunkt. Dabei wird weit ausgeholt. Die Hintergründe dafür, dass zur Zeit des Zweiten Weltkriegs so viele deutschstämmige Menschen im Osten lebten, sind weniger bekannt und darum sehr interessant. Die unvorstellbare Schrecken der Flucht werden anhand kurzer Augenzeugenberichte erzählt. Die politischen Zusammenhänge in der Nachkriegszeit sind aufschlussreich, ebenso wie die Berichte darüber, wie eine neue Generation die Heimat ihrer Eltern entdeckt. Einige kleine schwarz-weiß Bilder lockern den Text auf.


Dieses Buch behandelt ein weitgefasstes Thema. Die Sprache ist eher anspruchsvoll und erinnert teilweise an ein Geschichtsbuch. Trotzdem macht es Spaß es zu lesen, weil es abwechslungsreich ist. Je nach persönlicher Interessenlage werden den Leser vielleicht nicht alle Artikel interessieren.


Fazit: Ein Buch, dass über die Deutschen im Osten Europas informiert, und zwar nicht nur im Dritten Reich, sondern auch davor und danach. Lesenswert, vor allem für Menschen, die sich für geschichtliche Zusammenhänge interessieren.


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Cover des Buches Das Ende des Lebens (ISBN: 9783421046031)
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Rezension zu "Das Ende des Lebens" von Annette Großbongardt

Ein wichtiges Buch
CocuriRubyvor 6 Jahren

Dieses Buch ist im Prinzip eine Ansammlung von journalistischen Texten. Die Autoren wechseln dementsprechend auch pro Kapitel. Soweit ich weiß, wurden diese Kapitel/Texte bereits im „Spiegel“ veröffentlicht. Es ist demzufolge natürlich recht nüchtern und sachlich geschrieben, ohne jeden Kitsch oder gar blumig umschrieben. Es ist eben kein Roman. Trotzdem ist es keineswegs emotionslos in der Wirkung.

Das Buch beschäftigt sich mit dem Thema Tod und alles was damit zusammen hängt – jede Seite wird einmal beleuchtet. Es kommen viele verschiedenste Sichte zu tragen. Von Menschen, mit tödlichen Krankheiten, Angehörigen, Hospiz- und Palliativärzten, Leichenbestatter, Erbrechtler und auch Soldaten oder Polizisten – eben jeder, der mit dem Thema (beruflich) zu tun oder etwas zu sagen haben.

Dabei werden aber auch solche Themen wie Suizid oder Sterbehilfe angesprochen. Das Buch  zeigt auch, dass und wie das Medizinsystem schief läuft.

Es gibt auch (grafisch dargestellt) Umfragen oder Statistiken oder es zeigt auch wie sich der Umgang mit dem Tod im Laufe der Zeit geändert hat oder was für Totenkulturen es in anderen Ländern gibt.
Selbst sachliche Fragen, wie was ist der Unterschied zwischen Hirntod und „echten“ Tod und was für Diskussionen gibt es darüber, wird thematisiert.

Oder wusstet Ihr z.B., dass es einen deutschen Onlinefriedhof gibt? Es gibt in dem Buch zwei Kapitel zum Thema Tod (oder weiterleben) im Internet.

Das Buch wirft aber auch ein paar Fragen auf, die man sich vielleicht nicht immer gerne stellt, weil man den Tod, seinen eigenen Tod, der 100%ig eintreffen wird, gerne bis zum letzten Moment verdrängt, aber die wichtig sind. Mit denen man sich beschäftigen sollte.

Nachdem ich das Buch gelesen habe, habe ich z.B. mir noch mal meine Patientenverfügung angesehen und aktualisiert. Einen Organspendeausweis hatte ich vorher bereits und zum Vererben für ein Testament habe ich nichts. Aber das sind Dinge, mit denen man sich beschäftigen sollte und zwar solange es einen noch gut geht und man diese Dinge festlegen kann.

Es zeigt auch auf, wie man so eine Zeit, wenn jemand nahestehender unweigerlich z.B. an einer Krankheit sterben wird, überstehen kann und zwar gut überstehen kann, sodass man gut weiterleben und glücklich dabei sein kann.

In diesem Sinne, finde ich dieses Buch unglaublich wichtig.

Vieler dieser Berichte, handeln aber auch von recht speziellen Fällen und portraitieren nicht zwangsläufig den „Normalfall“. Z.T. wird ein Kapitel auch mal recht pathetisch.

 

Fazit

Der Tod oder das Sterben ist ein Thema, mit denen sich viele nicht gerne auseinander setzen, aber es ist ein Thema mit dem sich jeder beschäftigen sollte, weil es jeden von uns betrifft.

Dafür weckt dieses Buch ein Bewusstsein und leistet vielleicht sogar Hilfestellung.

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Cover des Buches Leben im Mittelalter (ISBN: 9783442158706)
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Rezension zu "Leben im Mittelalter" von Annette Großbongardt

Über das wahre Leben im Mittelalter
Filzblumevor 6 Jahren

Klapptext
Durch Burgfeste und Mittelaltermärkte, Romane, Filme und Rollenspiele meinen wir die Welt des Mittelalters gut zu kennen. Doch ist dieses Bild realistisch? Wie lebten die Menschen vor 1000 Jahren wirklich?Aus kargen Resten ist es Historikern gelungen, den Alltag von Adeligen, Mönchen und einfachen Leuten zu erschließen. im vorliegenden Buch stellen SPIEGEL-Autoren zusammen mit renommierten Fachleuten die vielfältigen Aspekte des damaligen Lebens dar: von den Essgewohnheiten und der Kleiderordnung über Architektur und Kunst bis zur Justiz und den ruppigen Methoden mittelalterlicher Medizin. Dabei zeigt sich: So festgefügt der Alltag aussah – im Lauf der Jahrhunderte haben sich die Welt und das Weltbild des Mittelalters doch beträchtlich gewandelt. Denn die ferne Zeit vor 1000 Jahren war zugleich eine Epoche des Aufbruchs.

Ein sehr gut recherchiertes Buch, basierend auf Fakten. Der Alltag der Bauern wird geschildert, anders als in den historischen Romanen. Hier wird nichts verklärt. Die Zeit zwischen 500 und 1500 wird in diesem Buch beleuchtet. Sehr fundiertes Hintergrundwissen, Wie verbreitete sich das Mönchstum und was hat es mit dem Klerus auf sich ? Ritter und Adel, Erfindung des Buchdrucks, Troubadoure,das alles gehörte zum Mittelalter- es gibt so viele Informationen. Figuren wie Till Eulenspiegel- gab es ihn wirklich? - der Mythos hat bis in die heutige Zeit überdauert. Die Geschichte der Hanse fand ich sehr interessant. Dieses Buch liest sich nicht so nebenher. Oft hatte ich das Gefühl ich " schaue" Spiegel Geschicht oder Spiegel Wissen im TV - so fasziniert war ich von den Beiträgen.

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