Rezension zu "Fünf Männer für mich: Ein SEXperiment" von Annette Meisl
"Fünf Männer für mich: Ein SEXperiment" von Annette Meisl, ist, wie der Titel schon sagt, ein Experiment der Autorin selbst.
Nachdem Annette Meisel von ihrem Ehemann betrogen worden ist, beschließt sie, sich nie wieder auf eine einzelne Person einzulassen, die sie so derartig verletzten könnte. Sie möchte die Kontrolle nie wieder verlieren, was ihr auch nicht zu verübeln ist! Nach der Trauerphase beschließt sie ein Experiment zu wagen: 5 Liebhaber gleichzeitig! Alles soll offen und ehrlich abgehalten werden. Andere Partner sind ok bzw. auch erwünscht (damit man sich ja nicht verliebt oder von einer Person abhängig wird und anschließend wieder verletzt wird. - klappen tut das Ganze aber irgendwie trotzdem nicht.
Ich selber bin hin und hergerissen, was ich von dem Buch halten soll. Es ist eine wahre Geschichte aus dem Leben von Annette Meisl. Man wird auf ihrer Reise mitgenommen und bekommt alle Höhen und Tiefen des Experimentes und ihres Lebens mit. Das ist schonmal gut und davon kann auch jede:r halten was er möchte. Respekt!
Dennoch stören mich mehrere Dinge an "Fünf Männer für mich": Es wird von Annette Meisl immer wieder geschrieben, dass sie offen und ehrlich ist und trotzdem klingt es nicht so und es gibt einige Stellen, in denen sie eben NICHT ehrlich ist bzw. aktiv lügt! Das ist es eigentlich auch, was mich am meisten stört. Das Experiment zieht sich über 2 Jahre und scheint ein Reinfall zu sein, sie predigt jede Person, die es wissen möchte oder nicht, von ihrem Experiment und wie toll es läuft! Jede Frau sollte ihrer Meinung nach das Experiment wagen! Und obwohl sie es sich vorgenommen hat, kann man Gefühle nicht beeinflussen und komplett unterdrücken(?) - ich habe keine Ahnung woher das kommt, keine Gefühle zulassen zu dürfen. Sie verliebt sich doch und beschließt doch eine monogame Beziehung einzugehen (aber dieses Mal mit einem Partner, der auch polygam unterwegs ist) und.... die Beziehung scheitert und er trifft noch andere. Bei der ganze Geschichte, muss ich sagen, dass Anette Meisl mir leid tut. Leider gerät sie an die falschen Personen bzw. gibt nach einer gescheiterten Beziehung (und das ja nicht ihrerseits! Ihr betrügerische Exmann ist wirklich das Allerletzte! Sie trifft keine Schuld und es ist verständlich, dass man sich davon nur schwer oder halt nicht erholen kann!) alle Männer auf!
Das was sie braucht ist ein besseres Selbstwertgefühl und Zeit für sich selbst! Das weiß sie auch, aber das kommt leider viel zu kurz! Die Suche nach ihrem Selbstwertgefühl findet sie in ihren Bekanntschaften. Wenn etwas nicht passt - weg damit! Bloß keine Gefühle zulassen! Aber vielleicht wäre das genau das Richtige!?
Positiv ist, dass sie weiß, dass sie zu der Zeit mit psychischen Problemen zu kämpfen hat und sich auch diesbezüglich Hilfe sucht (leider geht das Ganze ja aber auch nicht so schnell...!)
Fakt: Das hochgepriesene Experiment scheitert! Dann (die letzten Seiten) wird sie nochmal dazu überredet es nochmal zu starten und....es klappt(?!).....
Gemischte Gefühle, was dieses Buch angeht.
Die Idee war interessant. Das Buch ist für mich eher wie ein privates Tagebuch geschrieben, mit allen Gedanken und teilweise auch Wunschdenken, was man hat. Ich denke auch, dass sie den Betrug ihres Exmannes noch nicht verarbeitet hat. Auch, wenn ich ihr Ganzes handeln nicht nachvollziehen kann bzw nicht empfehlenswert finde (hier liegt mein Problem: Es läuft halt nicht so gut wie sie sagt! Das Experiment scheitert! Leider keine wirkliche Entwicklung erkennbar) - aber wie sie das Ganze erlebt hat, kann man nicht ändern. Wenn das ihre Geschichte ist, dann nehme ich das an! Deshalb die 2 Sterne! Ansonsten 1 Stern für mich! Ich denke, das Buch hätte in ein paar Jahren geschrieben werden müssen! Nach ihrer Heilungsphase! So ist es leider für mich nur ein wirres Tagebuch und das SEXperiment absolut nicht zu empfehlen! Die Message ist in dem Fall nicht die Richtige und nicht alle Männer sind scheiße! Es tut mir sehr leid, dass sie so schlechte Erfahrungen gemacht hat und ihre Bekannten leider auch! Auch sind ihre Daten nicht korrekt - laut Annette Meisl betrügen eigentlich fast alle Männer ihre Partnerinnen mindestens einmal in ihrem Leben und das ist einfach falsch!!!!
Wie man sieht - es gibt noch viel zu verarbeiten!