Rezension zu "Als sie das Leben träumten: Haus der Freundinnen" von Anni Bürkl
Inhalt:
Wien, 1958 – 13 Jahre nach dem Krieg, 3 Jahre nach dem Staatsvertrag.
Das Leben wird besser, die Freundinnen um Loretta atmen auf. Paulas Tochter Irene will reisen, hinaus aus der Hausbesorgerwohnung ihrer Mutter und die weite Welt kennenlernen. Eine Stelle als Sekretärin bei Steiner Reisen macht den Anfang. Mit dem Wirtschaftswunder und dem Staatsvertrag haben immer mehr Menschen Geld und Interesse und das Reisebüro macht gute Geschäfte. Man ist wieder wer. Italien hat es Irene angetan, der Kaffee, die Wärme, das Dolce-Vita und die Burschen auf ihren Vespas. Sie tanzt mit ihrer neuen Freundin Gitte zu wilden Rhythmen im öffentlichen Raum, trägt Petticoat und sehnt sich danach, von zuhause auszuziehen.
Meinung:
Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Die kurzen Kapitel lassen einen nahezu durch das Buch fliegen. Der Anfang der Geschichte hat mir auch sehr gut gefallen, da die ProtagonistInnen sehr detailliert gehalten sind und sehr starke Charaktere vorweisen können. Die Schwere des Lebens zu dieser Zeit wird sehr eindrücklich vermittelt. Auch die Reise nach Italien gefiel mir sehr, da die bildliche Schreibweise hier sehr ausdrucksstark war. Aber kurz darauf fing das Buch an sich arg in die Länge zu ziehen. Es wurde mir leider zu durcheinander und es passierte zu viel auf einmal anstelle eine Sache detailliert zu Ende zu bringen. Schade, denn das Buch hætte deutlich mehr gekonnt!