Rezension zu "Die Kinder vom Silbertal und der verborgene Schatz" von Anni Tag
Welch eine Idylle, in der die Geschwister Robert, Marie und Klaus aufwachsen. Mit ihren Eltern leben sie in einem Landhaus, nahe am Wald in freier Natur, können sich sorgenfrei entfalten. Das Familienleben schildert die Autorin genauso liebevoll und detailliert wie die wunderschöne Umgebung. Doch die Idylle wird gestört, als Paul und Laura, Cousin und Cousine der Geschwister, zu ihnen kommen und längere Zeit bleiben müssen, da ihre Eltern auf Grund eines Unfalls im Krankenhaus sind. Sie werden gut aufgenommen, jedoch zeigt sich Paul von Beginn an störrisch, leidet darunter, dass er die Ferien nicht mit seinen Eltern verbringen kann. Schließlich läuft er weg und erlebt ein Abenteuer, das dem Leser Herzklopfen beschert.
Beginnt der Roman anfangs sehr beschaulich, nimmt das Geschehen rasant an Fahrt auf. Was Paul erlebt, wird sehr spannend, doch lebensnah erzählt. Der Leser wird hineingezogen in eine aufregende Geschichte und wird mit Paul und den anderen Kindern bangen.
Der Schreibstil der Autorin ist für Kinder gut lesbar, bringt ihnen sowohl das Geschehen als auch die Charaktere sehr nah. Die Botschaft "gemeinsam sind wir stark" vermittelt Anni Tag sehr einfühlsam. Es geht um Freundschaft, Zusammenhalt und Verständnis für den anderen, denn jeder ist hier wichtig, jeder hat Stärken und Schwächen und wenn einer für den anderen einsteht, gelingt auch das scheinbar Unmögliche.
Alles ist kindgerecht erzählt, dabei aber niemals oberflächlich. Der Leser kann eintauchen in eine Welt, die man jedem Kind wünschen möchte. Auch Erwachsenen wird diese Geschichte Freude machen. Mir ging es auf jeden Fall so.
Allerdings würde ich das Lesealter etwas niedriger ansetzen. Sogar meine sechsjährige Enkelin, der ich das Buch vorgelesen habe, hat atemlos zugehört und alles verstanden.