Hat meine Erwartungen an das Autorenduo nicht erfüllt
von santina
Rezension
- Inhalt
Kati geht auf die Mitte 30 zu, hat eine pupertierende Tochter und kümmert sich um die Familie und das Haus. Mit ihrem Leben ist sie zwischenzeitlich etwas unzufrieden, denn sie fragt sich, ob das schon alles ist, was das Leben ihr zu bieten hat.
Bei einem Klassentreffen trifft sie auf Christian, der Karriere in der Filmbranche gemacht hat und ihr eine Rolle in seinem nächsten Film anbietet. Die Hauptrolle wird Vincent Bergholm spielen, der Schauspieler, den Kati so sehr bewundert. Die Zusammenarbeit mit ihm bringt in Kati Schmetterlinge zum Flattern, die sie schon sehr lange nicht mehr gespürt hat.
- Meine Gedanken zum Buch
Das Cover mit dem Eiffelturm zeigt, wohin Katis Reise geht, denn der Film wird in Paris gedreht. Dort trifft die Laienschauspielerin auf den berühmten Vincent Bergholm.
Die Schauspiel-Ambitionen hat ihr Mann, der mir von der ersten bis zur letzten Seite unsympathisch war, nie Ernst genommen und so hat er ihren Entschluss, nach Paris zu fliegen, auch nicht sonderlich unterstützt.
Wirklich überzeugt hat mich die Figur des Schauspielers Vincent, denn er ist ein Mann, der die Schattenseite des Lebens im Scheinwerferlicht offen legt. Auch Christian, Katis ehemaligen Klassenkameraden, der ihr die Filmrolle verschafft, mochte ich sehr, denn er wirkte, wie Vincent, sehr bodenständig.
Die Idee, eine Frau in den Mittelpunkt der Handlung zu stellen, die mitten im Leben steht und sich fragt, was sie vom Leben noch zu erwarten hat, hat mich angesprochen, genau wie die Tatsache, dass sie etwas tut, um ihre Träume zu verwirklichen. Nebenbei erfährt sie auch noch die Zuneigung eines interessanten Mannes, was für Kati ebenso ungewohnt ist, wie der Erfolg, den sie mit ihrem Tun erlangt.
Nach dem Klappentext hatte ich erwartet, dass Kati und Vincent sich mehr annähern, als sie das tatsächlich tun, doch Kati denkt zu viel und zu oft über ihren Ehemann nach, als dass sich zwischen ihr und dem Schauspieler wirklich etwas hätte entwickeln können. Schade, dass ihr Mann sich während eines Großteil des Buches nicht annähernd so viele Gedanken macht. Daher hat mich am Ende auch gestört, dass sich alles recht unkompliziert in „Friede, Freude, Eierkuchen“ auflöst. Als unglaubwürdig empfand ich, dass eine Frau, die üblicherweise auf einer Laientheater-Bühne spielt, in einem internationalen Film mitspielen soll und dann auch noch alle überzeugen kann.
Der Schreibstil des Autorenduos Annika Bühnemann und Anna Fischer hat mir schon im ersten Buch, das ich von den beiden gelesen habe, zugesagt. Dennoch konnte mich dieses Buch leider nicht vollständig überzeugen.
Da ich Annika Bühnemann auf der Buchmesse auch persönlich kennen lernen durfte, fällt es mir um so schwerer, hier nur 3,5 von fünf Sterne zu vergeben.