Rezension zu "Die Wahrheit" von Annika Claaßen
Xenia Müller wächst ohne Mutter auf. Ihr Vatwr ist mehr mit seiner Arbeit als mit seiner Tochter beschäftigt und so ziehen beide jedes Jahr woanders hin, ganz egal wohin der Arbeitgeber Xenias Vater schickt. Unterschiedliche Länder, unterschiedliche Schulen und Xenia spielt von Schule zu Schule eine andere Rolle. Als sie in ein kleines Dorf in Deutschland ziehen, ändert sich für Xenia Alles, denn sofort freundet sie sich mit Juliana an. Und obwohl sie sich erstmal richtig wohl fühlt, geht sie nicht nur mit dem Schwerenöter der Schule, Damon, aus, sondern beginnt auch einen Blog zu schreiben mit Gerüchten über ihre MitschülerInnen, die sie sich selbst ausdenkt. Als der Blog gehackt wird, erscheinen plötzlich noch heftigere Geschichten und eine Schülerin begeht Selbstmord, von diesem Moment an, spitzt sich die Situation dramatisch zu.
Das gesamte Buch ist als Blog der Protagonistin geschrieben, die selbst die Geschichte der letzten Monate erzählt. Auf den ersten Seiten weiß der Leser noch nicht wohin sich das Ganze entwickeln soll und so richtig will sich auch keine Spannung aufbauen. Hinzu kommt, dass gerade zu Beginn mehrfach von der Protagonistin und Bloggerin geschrieben wird: wenn Euch nicht interessiert was ich schreibe / Euch stört wie ich schreibe / Euch meine Art zu schreiben nicht gefällt / etc., dann braucht ihr es ja auch nicht lesen. Auch so einige Rechtschreibfehler fallen einfach störend ins Auge, oft fehlt ein Buchstabe, ist ein Buchstabe zu viel, ein Wort gänzlich unpassend. Sehr früh ist klar worauf jeweils Alles hinausläuft, bis kurz vor Schluss gibt es keinerlei wirkliche Spannung oder Überraschung, der Tod einer für die Protagonistin besonders wichtigen Person wird zwar mehrmals dramatisiert, aber gleichzeitig geht die Erzählung einfach darüber hinweg. Die Polizei interessiert sich nicht für ins Auge springende Hinweise und hat grundsätzlich in diesem Buch keinerlei Funktion, Logikfehler gibt es an mehreren Stellen. Unter Anderem entstehen diese Fehler auch dadurch, dass es nicht nur ein zweites, sondern sogar gleich auch noch ein Drittes Ende gibt. Dabei wird es mit jedem Ende unglaubwürdiger und noch mehr an den Haaren herbeigezogen.
Mein Fazit: Eigentlich hatte ich mich auf das Buch gefreut, die Beschreibung sprach mich an. Bereits nach den ersten Seiten fragte ich mich, warum man dem Leser indirekt sagen muss, wenn es dir nicht passt, brauchst du es ja auch nicht lesen. Für mich blieb Alles durchweg unglaubwürdig, blaß, oberflächlich und vollkommen konstruiert. Das ich das Buch nicht vorher aus der Hand gelegt habe, liegt einzig und allein daran, dass ich der Autorin eine Chance geben wollte, da ich das Buch schließlich als Rezensionsexemplar erhalten habe und gerne etwas Positives geschrieben hätte.