„Ein Einhorn voller Zorn? Wieso mag es zornig sein? Sind Einhörner nicht sonst sanftmütige Wesen?“,
so viele Fragen als ich den Buchtitel las.
Na aber dann… war es ja ganz klar. Da wäre ich auch zornig geworden. Würden alle sagen: „ Also nee du bist aber kein Mensch. Menschen sehen „gaaaaanz“ anders aus,“ und ich mich jedesmal rechtfertigen müsste, dass ich einer bin, da wäre ich auch wütend. Irgendwann sicher stinke sauer. So wie das Einhorn (oder wirklich traurig).
In dem Buch von Annika Debschütz- Frey ergeht es dem Einhorn nämlich genau so. Jedes Tier welches ihm begegnet sagt, es sei kein Einhorn, denn diese würden ja ganz anders aussehen. An einem Tag sagten es die Spatzen und dann mischte sich das Eichhörnchen auch noch ein und pflichtete ihnen bei. Und da wurde das Einhorn zorniger und zorniger und zorniger und ist irgendwann kurz vor dem „Platzen“ (metaphorisch gesehen). Es setzt zum Konterangriff an und meint, dann sei das Eichhörnchen auch kein Eichhörnchen. So. Da beginnt das Eichhörnchen anders zu denken und merkt, dass er sich vom Äußeren lenken lassen hat. Dies tat ihm dann sehr, sehr leid. Und es leistete einen Eid, dass er sich nie mehr vom äußeren Schein blenden ließe, sondern lieber ins Innere eines Jeden blicke.
Als das Eichhörnchen das Einhorn dann zu einer Einhornherde führte, zu einer wo eigentlich alle gleich aussahen, was meint ihr geschieht da?
Das empfehle ich selber zu lesen, …
… bzw. vorzulesen. In dem Buch reimt die Autorin nämlich eine Geschichte zur Diversität von Lebewesen und dennoch kursierenden Vorurteilen viel zu vieler Menschen. Und durch das zornige Einhorn, macht sie es für die kleinsten Mitmenschen möglich, die verletzende Wirkung undurchdachter Äußerungen mitempfinden zu können. Und ein Vorurteilsfreieres Leben führen zu können.
Es ist toll, wie ein so wichtiges Thema mit so viel Charme und Witz bearbeitet werden kann, so dass die Kinder lernen können ohne es zu merken.