Cover des Buches Nelli und der Nebelort (ISBN: 9783789147531)
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Rezension zu Nelli und der Nebelort von Annika Scheffel

Wenn die Angst alles vernebelt.....

von danielamariaursula vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Schöne Idee, aber an der Umsetzung hapert es, die scheint für Erwachsene geeigneter als für Kinder......

Rezension

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danielamariaursulavor 8 Jahren

Nelli und ihre Mutter Ava, fahren mit Minischweinchen Jupiter in einem Campingbus mit Dachterrasse an allen Küsten entlang, immer auf der Suche nach Eric, Nellis Vater und Avas große Liebe. Ava ist Nellis ganze Familie, mehr kennt sie nicht und mehr erzählt Ava zu Nellis Leidwesen auch nicht.

Eines Tages gelangen sie an einen geheimnisvoll unheimlichen Nebelort, treffen dort auf einen Briefträger mit einem fliegenden Fahrrad, als plötzlich Ava im Nebel verschwindet. Nelli ist nun mit Jupiter allein und lernt schnell Henri kennen, der ihr erklärt, daß man sich an diesem Ort, an ganz viele strenge Regeln halten muß, da man ansonsten im Nebel verschwindet und nicht mehr auftaucht. Aber Nelli muß Ava wiederfinden und begibt sich mit Henri und der regeltreuen, widerstrebenden aber genialen Erfinderin Laura auf eine Forschungstour.

Das Buch besticht durch seine wunderschönen farbigen Bilder, die es meiner jüngsten Tochter 6,5 Jahre total angetan hatten. Meine große Tochter 8,5 Jahre, fühlte sich von diesen jedoch ebenso wenig angesprochen, wie von dem Stiel des Buches. Und das ist die Krux des Buches. Die Bilder sind wunderschön, auch ganz toll in das Buch eingebunden, teilweise über eine bedruckte Doppelseite, erinnern jedoch an Bilderbücher. Auch die Sprache war für die Große oft zu kindlich, da hatte sie schon früh keine Lust zuzuhören. Die Kleine stieg auf S. 105 aus. Die Geschichte war ihr zu beklemmend, zu beängstigend. Ava ist für ein kleines Kind zu lange verschwunden, ohne daß es lustige Momente gibt, die von dieser kindlichen Urangst ablenken. Die Geschichte ist voller Symbole und von ihren inhaltlichen Anspruch wirklich an Ältere gerichtet, die jedoch Bilder und Sprache zu kindlich finden….. Diese Diskrepanz kann mich als Mutter natürlich nicht schrecken, denn ich lese ja bewußt ein Buch außerhalb meiner eigenen Altersklasse. Alleine konnte ich mich viel besser auf die Geschichte einlassen und ich konnte Spaß an den skurrilen Ideen und den Charakteren entwickeln. Während meine Kinder besonders das Schwein Jupiter mochten, wuchs mir besonders die besserwisserische, schroffe Laura ans Herz. Sie hatte Ecken und Kanten, war nicht einfach nur nett, sondern wuchs als es hart auf hart kam, über sich selbst hinaus.

Die Geschichte wurde im Verlauf richtig spannend und unheimlich für diese Altersklasse. Die Auflösung am Ende war schön und passend, aber hat mich jetzt auch nicht wirklich vom Stuhl gehauen. Es war ein schöner Gedanke, der wirklich zeitgemäß ist, dreht es sich in diesem Buch doch sehr stark um Angst, Mut und Loslassenkönnen, aber dennoch hat es mich nicht restlos überzeugt. Weder emotional noch rational. Wenn ich dies weiter ausführen würde, müßte ich zu viel vom Buch vorweg nehmen.

Da es meinen Kindern nicht wirklich zusagte, mich stellenweise wirklich überzeugte und richtig gut unterhielt und irgendwie o.k. endete, liegt die Wertung bei o.k. 3 von 5 Sternen.

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