Cover des Buches Die Tote von Rosewood Hall (ISBN: B00PUX06EM)
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Rezension zu Die Tote von Rosewood Hall von Annis Bell

Lady Janes erster Todesfall und eine unerwartete Ehe

von Beckybecky vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Historischer Krimi mit besonderem Augenmerk auf das Frauenbild Englands um 1860

Rezension

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Beckybeckyvor 8 Jahren
Die Tote von Rosewood Hall ist ein historischer Kriminalroman von Annis Bell. Das Hörbuch hat eine Spieldauer von knapp zwölf Stunden und Sabine Godec erzählt die Geschichte. Vorwiegend begleiten wir die Protagonistin Lady Jane, zwischenzeitlich auch Mary, ebenfalls eine wichtige Figur in Bells Roman.

Zum Inhalt:

Lady Jane ist Vollwaise und daher bei ihrem Onkel Henry Pembroke in Rosewood Hall aufgewachsen.
Nun ist Jane 25 Jahre alt und noch unverheiratet. Ihr Onkel weiß, dass er nur noch wenig Lebenszeit zur Verfügung hat und richtet daher ein Fest für Jane aus, in der Hoffnung, dass sie an dem einen oder anderen Gentlemen Gefallen finden.
Denn Lady Jane hat ein Problem, das in England im Jahre 1860 leider viele Frauen betroffen hat. Sie darf kein Vermögen besitzen. Solle Ihr Onkel sterben und Jane unverheiratet sein, so wird ihr ein Vormund gestellt, der über sie wacht und ihre Ausgaben kontrolliert. In ihrem Fall wäre das ihr Cousin, von dem sie nichts Gutes erwarten kann.

Trotzdem zeigt Lady Jane wenig Interesse daran einen geeigneten Mann zu finden. In einer Tanzpause gelingt es ihr sich nach draußen zu schleichen, um der Gesellschaft zu entfliehen. Dort trifft sie auf ein junges Mädchen in einem erbärmlichen Zustand.
Jane vergisst die Tanzgesellschaft und nimmt sich der Kleinen an. Unerwartete Hilfe erhält sie von Captain Wescott, der Jane bei ihrem Vorhaben unterstützt. Leider vergebens, dass junge Mädchen stirbt.

Wescott erkennt in Jane eine unabhängige, willensstarke Frau und macht ihr den Vorschlag sie nur auf dem Papier zu heiraten. So könnte sie ihr Vermögen verwalten und hätte weiter keine Verpflichtungen, bis auf einige gesellschaftliche Pflichttermine.

Und hier beginnt die eigentliche Geschichte. Ein unbekanntes Mädchen, welches offensichtlich an den Folgen von Gewalt gestorben ist und eine Ehe die im Laufe des Romans Potenzial entwickeln kann.

Meinung:

Sabine Godec hat dieses Buch wirklich gut vorgelesen, für meinen Geschmack nur etwas zu langsam. Da ich die Geschwindigkeit jedoch einfach erhöhen konnte, war das kein Problem für mich.
Auch mit 1,5facher Geschwindigkeit verstehe ich jedes Wort sehr gut, da Frau Godes Aussprache wirklich klar und gut zu verstehen ist.

Die Geschichte hat mir sofort gefallen. Lady Jane ist eine sehr selbstbewusste Protagonistin und hatte mich sofort auf ihrer Seite. Den Vorschlag von Captain Wescott fand ich ebenfalls sofort gut und war ihr fast ein wenig böse, dass sie sich mit ihrer Antwort so viel Zeit gelassen hat.

Allerdings habe ich das Hörbuch nach ein paar Kapitel ausgeschaltet und wollte partout nicht weiterhören. Denn plötzlich tauchte eine neue „Sicht“ auf: Mary.
Wir begleiten Mary von nun an immer wieder durch ihr Martyrium und ich leide mit ihr, angesichts der Grausamkeiten, die ihr von den Menschen zuteilwerden, die sie eigentlich beschützen sollten.

Das ist mein einziger Kritikpunkt dieses Romans. Ich habe mit Mary einfach nicht gerechnet und fühlte mich regelrecht aus der Geschichte gerissen. Womöglich hätte mir ein Prolog hier weitergeholfen, in dem Mary kurz eingeführt wird.

Natürlich habe ich diesen Krimi dann doch zu Ende gehört und auch wenn ich in einigen Momenten anders gehandelt hätte, als Lady Jane, so hat mir Annis Bells Roman doch sehr gut gefallen.

Das Hauptaugenmerk dieser Geschichte liegt hauptsächlich auf der Kriminalgeschichte und dem Frauenbild dieser Zeit. Die zarte Liebesgeschichte zwischen Lady Jane und Captain Wescott kommt für mich dabei nicht zu kurz, denn ich bin mir sicher, dass die Autorin diese in den nächsten Lady Jane Bänden noch ausbauen wird.

Der nächste Band „die schwarze Orchidee“ ist schon auf meinem Wunschzettel.
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