Rezension zu Reise im Mondlicht von Antal Szerb
Rezension zu "Reise im Mondlicht" von Antal Szerb
von sabatayn76
Rezension
sabatayn76vor 11 Jahren
'Und solange man lebt, weiß man nicht, was noch geschehen kann.' Inhalt: Mihály und Erzsi befinden sich auf ihrer Hochzeitsreise in Italien. In Ravenna trifft Mihály auf einen alten Bekannten, János Szepetniki, der ihn in Italien gesucht hat, um ihm von einem gemeinsamen Freund zu berichten, der sich gerade in Italien aufhält. Diese Begegnung ändert den Verlauf der Reise: Mihály erzählt Erzsi von seiner Vergangenheit, von der Freundschaft mit Tamás Ulpius und seiner Schwester Éva, unter deren Einfluss er sich sehr verändert hat. In Terontola verlässt Mihály schließlich den Zug, um einen Kaffee zu trinken, springt auf den falschen Zug auf und setzt die Reise ohne seine Frau fort. Mein Eindruck: Antal Szerb erzählt seine Geschichte sehr eindringlich, die Protagonisten wirken dabei lebensnah und realistisch. Nach einem sehr spannenden Einstieg lässt der Roman meiner Meinung nach im Verlauf deutlich nach, wird zu abschweifend, sorgte dafür, dass ich immer wieder quer gelesen habe, weil mir der Stil zu ausufernd war. Gefallen hat mir, dass man sich mit den Protagonisten auf eine virtuelle Reise durch verschiedene italienische Städte begibt, Neues kennen lernt, Bekanntes wieder trifft, und dass die Emotionen der Figuren sehr überzeugend und glaubhaft vermittelt wurden. Mein Resümee: Meiner Meinung nach kann es Antal Szerbs 'Reise im Mondlicht' nicht mit den Romanen von anderen ungarischen Autoren (wie Sándor Márai) aufnehmen. Ich werde wohl kein weiteres Buch des Autors lesen.