Eine Mutter geht mit ihrem Sohn und ihrem Hund im Park spazieren. Dort treffen sie auf einen arbeitslosen Vater samt Tochter und Hund. Anschließend gehen alle wieder nach Hause. So weit, so unspektakulär.
In „Stimmen im Park“ bekommt man diese banale Geschichte jedoch viermal erzählt – jeweils aus der Perspektive eines anderen Protagonisten. Dabei unterscheiden sich nicht nur die Berichte, sondern auch die Bilder – wir sehen den Park quasi durch die Brille der jeweiligen Person. Derselbe Park, der bei der Mutter herbstlich und starr wirkte, wirkt bei dem Mädchen bunt und fröhlich.
Ich bin von dem Buch total begeistert. Es ist eine Sache, eine Geschichte aus vier Perspektiven zu lesen, sie dann noch einmal aus vier Perspektiven zu sehen, ist wirklich besonders. Brownes Bilder sind dabei nicht nur fantasievoll, sondern regen mit ihren mehr oder weniger versteckten surrealen Elementen zum Nachdenken an. Wie oft man es auch anguckt – man entdeckt immer etwas Neues.
Das Buch ist für Kinder wie für (verspielte) Erwachsene geeignet. Kleine Kinder haben vielleicht einfach Spaß an den vielen „verrückten“ Elementen, mit älteren kann man über die verschiedenen Perspektiven reden und wie Menschen die Welt verschieden wahrnehmen. Erwachsene können sich dagegen an den versteckten künstlerischen Details erfreuen, wie den Kunstzitaten oder symbolischen Elementen.