Selbst bin ich ein riesiger Peppers-Fan, besonders von Anthony Kiedis. Er ist ein ganz besonderer, sympathischer und tiefgründiger Mensch was man durch sein ebenso tiefgründiges Buch erfährt. Anthony Kiedis hat viele schwierige Momente durchlebt und in diesem Buch wirklich kein Blatt vor den Mund genommen. Man erfährt so viele Details über ihn, die Red Hot Chili Peppers, die Songs, das Leben in LA und über sein Umfeld. Auch ein tolles "Dokument" der Musikgeschichte seiner Zeit in den USA. Es ist erstaunlich wie Detailreich sich Anthony Kiedis an sein Leben erinnern kann. Aber im weiteren Verlauf des Buchs wird seine Lebensgeschichte eine einzige Aneinanderreihung von Frauengeschichten und Drogeneskapaden. Ich persönlich fand die zweite Hälfte des Buches sehr ermüdend zu lesen, weil sie sich spannungsmäßig fast die ganze Zeit nur auf einer Ebene bewegt: keine Höhepunkte, keine Pausen. Immer nur Anekdoten nach dem Muster: Junge trifft Mädchen, verliebt sich, sie werden ein Paar, Junge wird rückfällig, Mädchen trennt sich, Junge knallt sich drei Wochen lang zu und geht dann auf Entzug. Und die gleiche Geschichte wird in etwa der Form fünf oder sechs Mal erzählt.
Da ist kein Lernprozess erkennbar, Mr. Kiedis weigert sich standhaft, den Gründen für seine Sucht auf die Schliche zu kommen. Ganz abgesehen von dem leicht fragwürdigen Grundtenor des Buches ("ich würde niemandem raten, Drogen zu nehmen, aber ich würde die Zeit des Zuballerns auch nicht missen wollen") erfolgt keinerlei kritische Reflexion seiner Sucht oder seines Verhaltens gegenüber Freundinnen.
Ich warte quasi schon auf seinen nächsten Rückfall. Und den wird er nicht überleben, und das wäre äußerst bedauerlich, denn ich halte ihn für einen der besten Entertainer unserer Zeit.
Anthony Kiedis
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Anthony Kiedis
Scar Tissue (Give it Away)
Scar Tissue
Neue Rezensionen zu Anthony Kiedis
Rezension zu "Scar Tissue (Give it Away)" von Anthony Kiedis
Ich Habe das Buch sofort gekauft, als es erschienen ist. Mittlerweile bin ich ja seit 20 Jahren RHCP Fan. Es ist kein Meisterwerk der Literatur, es ist es hat Ecken und Kanten, genau wie seine Lyrics, doch genau das macht diese unglaubliche Faszination aus und diese Energie, die man von ihm auf der Bühne kennt, fließt auch in dieses Buch mit ein und es knistert förmlich. Es ist bewundernswert, wie offen er über seinen Drogenkonsum und sexuellen Eskapaden spricht, denn so etwas erforder Stärke und Mut. Für manch einen mag es zwischenzeitlich erschöpfend sein doch man sollte bedenken, dass er es am eignen Leib erfahren hat. Was man besonders stark spürt ist die liebe zu seinen Freunden, Flea, John und Chad, und die tiefe Trauer und den schmerzhaften Verlust von Hillel. Man merkt, wie ihm diese menschen Kraft geben und und es berührt einen selbst. Ich kann diesbezüglich auch gut mitfühlen, da ich selbst vor 12 Jahren eine sehr guten Freund durch den Tot erfahren habe. Dank dieser Band bin ich wer ich bin, ihre Songs haben oft viele Passagen aus meinem Leben wieder gespiegelt, und dank der Inspiration von John bin ich selbst ein ganz passabler Gitarrist geworden. Umso schmerzhafter war für mich sein ausstieg aus der band anno 2008. Scar Tissue (Give it Away) ist ein sehr lesenswertes Buch, auch für nicht Fans, es Zeigt, wie hart ein Mensch im nehmen sein kann und wie man etwas schlechtes in was positives verwandeln kann.
Rezension zu "Scar Tissue (Give it Away)" von Anthony Kiedis
Anthony Kiedis, Leadsänger der Red Hot Chili Peppers, gibt einen schonungslosen Einblick in sein Leben zwischen, Drogen, Sex, Musik, Familie und Freunden. Ach ja und noch mehr Drogen.
Die mitreißende Geschichte seines Lebens und wie er dem Tod mehr als nur ein Schnippchen geschlagen hat, fesselt sehr. An dem oftmals verklärten Image das man von Rockstars hat lässt er nichts bestehen und zeigt, oftmals nicht zu seinem eignen Vorteil, die hässliche Kerseite der Medaille.
Der Text ist gut zu lesen, jedoch an einigen Stellen kantig und ungeschliffen, wie auch in seinen Texten. Nach Abschluss des Buches hat man selber das Gefühl einmal den wirklich siffigen Boden der Rockwelt gesehen zu haben. Doch fragt man sich auch, ob wirklich jeder Absturz derartig detailliert hätte beschrieben werden müssen.
Für Fans in jedem Fall ein Muss.
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