Rezension zu Der Walfänger von Antje Babendererde
Rezension zu "Der Walfänger" von Antje Babendererde
von papalagi
Rezension
P
papalagivor 15 Jahren
Eindrückliche Einblicke in die Traditionen der Indianer, hier des Makah-Stammes an der Meeresküste bei Juan de Fuca bei Vancouver-Island. Micah ist Nachkomme einer Walfänger-Familie. In jungen Jahren zog es ihn aus dem Reservat fort zu den Weissen, wo er eine Weisse heiratet. Nach dem die Ehe zerbrochen ist, konnte er sich im letzten Moment auffangen, bevor er endgültig dem Alkohol verfiel. Er kehrte zurück zu seinem geistig zurückgebliebenen Sohn und seiner Grossmutter ins Indianerreservat. Hier wird er zum Fischer und sorgt so für seine Familie. Jetzt, nach rund 80 Jahren soll zum ersten Mal wieder die Tradition des Walfangs aufgenommen werden. Micah ist unter den ausgesuchten, die das Kanu steuern und den Wal töten sollen. Tierschützer bekämpfen die Waljagd und im Reservat ist eine eigentümliche Stimmung. Ein Teil befürwortet die Jagd ganz klar, der andere ist dagegen. Micah ist selber sehr unsicher. Einerseits fühlt er sich seiner Tradition verpflichtet und will das Vorhaben nicht gefährden, andererseits will er die Tiere nicht töten. Es kommt zur Jagd und zum anschliessenden Fest, das für die Ureinwohner sehr viel bedeutet. Das Buch schildert eindrücklich die Tradition der Ureinwohner, hier vorallem der Küsten-Indianer. Die Zerrissenheit der jungen Generation, die einerseits die Ahnen respektieren aber in der heutigen Zeit leben. Wir erfahren auch sehr viel über Wale.