Rezension zu "Hermann Haindl" von Antje Betken
Lange habe ich auf dieses Buch gewartet – aber es hat sich gelohnt. Als ich es endlich in den Händen hielt, war ich überwältigt: So schön, so stimmig, so stark und gleichzeitig zart und berührend. Jedes Mal, wenn ich es in die Hand nehme, bekomme ich Gänsehaut.
Zunächst einmal ist die Ausstattung so opulent, wunderbare Bilder in guter Qualität, sensibel zusammengestellt. Bilder seiner Werke in Teilaspekten und im Ganzen, aber auch Bilder aus seinem Leben: Haindl als Kind bis zum Erwachsenen, Orte, Menschen, die mit ihm in Verbindung stehen.
Die Texte fangen den Menschen in vielen Facetten seines Tuns ein und geben einen Überblick über seinen Lebensweg.
Für mich existiert dieses Buch auf zwei Ebenen: Einmal greifbar zum Anfassen, zum Anderen als ein Energiebündel, das Hermann Haindls Leben und Werk reflektiert und fühlbar macht. Man kann es lesen, ja, dafür sind die Texte auch wunderbar geeignet – aber man kann es auch fühlen, weil es so eine starke Ausstrahlung hat.
Man spürt, dass die Menschen, die es gemacht haben, mit viel Liebe und Respekt an diese Aufgabe herangegangen ist. Haindl selbst ist im Verlauf der Arbeiten an diesem Buch verstorben. Sein Lebenskreis hat sich geschlossen. Ein Teil seines Lebensschatzes aus 86 bewegten Jahren ist in diesen Seiten eingefangen, sanft und behutsam, wie man auch einen Schmetterling halten würde oder einen kleinen Vogel. Aber auch klar und ohne den Künstler zu verklären.
Ich könnte Worte benutzen wie: Wunderbar, großartig, atemberaubend, berauschend, brillant und so weiter, die alle zutreffend sind. Aber irgendwie scheinen Worte nicht dafür zu genügen.
Für jeden, der an Kunst interessiert ist, ist es ein inspirierendes Buch. Für alle, die Tarot lieben, ist es ein magisches Buch.