Antje Joel

 4,3 Sterne bei 9 Bewertungen
Autor*in von Prügel, Jagd und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Antje Joel, geboren 1966, arbeitet seit 1994 als freie Journalistin und Autorin. Ihre Texte erschienen unter anderem in der Süddeutschen Zeitung, der Brigitte, im Tagesspiegel und im Spiegel. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Axel-Springer-Preis und den Egon-Erwin Kisch-Preis. Sie ist Dozentin für Kriminologie und Strafjustiz.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Kriminell? (ISBN: 9783989280120)

Kriminell?

Neu erschienen am 12.03.2024 als Gebundenes Buch bei brand eins books.
Cover des Buches Kriminell? (brand eins audio books 3) (ISBN: 9783844937800)

Kriminell? (brand eins audio books 3)

Neu erschienen am 12.03.2024 als Hörbuch bei TIDE exklusiv.

Alle Bücher von Antje Joel

Cover des Buches Prügel (ISBN: 9783499680434)

Prügel

 (8)
Erschienen am 28.01.2020
Cover des Buches Jagd (ISBN: 9783499632792)

Jagd

 (1)
Erschienen am 13.03.2018
Cover des Buches Kriminell? (ISBN: 9783989280120)

Kriminell?

 (0)
Erschienen am 12.03.2024
Cover des Buches Kriminell? (brand eins audio books 3) (ISBN: 9783844937800)

Kriminell? (brand eins audio books 3)

 (0)
Erschienen am 12.03.2024

Neue Rezensionen zu Antje Joel

Cover des Buches Prügel (ISBN: 9783499680434)
Daniela_Brotsacks avatar

Rezension zu "Prügel" von Antje Joel

Ein sehr wichtiges Buch zu dem Thema häusliche Gewalt
Daniela_Brotsackvor 3 Jahren

Ich befasse mich mit dem Thema schon seit einigen Jahren, lese alle Artikel, die ich dazu finde, höre Podcasts und sehe Dokumentationen. Meist sind diese aus der Sicht von Therapeuten, Frauenhausbetreibern oder Anwälten etc. 


Hier schreibt endlich eine Frau über ihre Erfahrungen und auch ihre eigenen Gedanken und Einsichten dazu. Ich denke, das Buch ist ein sehr wichtiger Schritt, um der Gesellschaft ihr Fehlverhalten und Fehldenken nahezubringen. 


Seien wir doch ehrlich, auch wir selbst erkennen unsere Denkmuster und die erlernten Schemata, nach denen auch wir handeln würden. Das tut natürlich weh und ich war entsetzt, als ich bemerkte, dass ich so viel noch nicht gewusst hatte oder Zusammenhänge nicht erkannt hatte trotz der massenhaften Information, die ich mir schon "reingezogen" hatte.


Ich bin der Meinung, dass jeder Polizist/jede Polizistin sowie jeder Therapeut/jede Therapeutin und vor allem jeder Richter/jede Richterin und alle Mitarbeiter in Jugendämtern und Anwaltskanzleien dieses Buch (neben einigen anderen) als Pflichtlektüre lesen sollten.

Cover des Buches Prügel (ISBN: 9783499680434)

Rezension zu "Prügel" von Antje Joel

Augenöffnend
Ein LovelyBooks-Nutzervor 3 Jahren

Jede 3. Frau hat schon Gewalt erlebt. Häusliche Gewalt, versteckt hinter geschlossenen Türen und scheinheiligen Beziehungen und fürsorglichen Ehemännern.

Antja Joel erzählt aus ihrem eigenen Leben, was die Sache nicht weniger objektiv macht. Denn ihre Geschichte ist klar eine "ganz gewöhnliche". Sie nimmt nicht die Opferrolle ein, nicht so wie die ganzen Männer. 

In Zeiten wie diesen ist häusliche Gewält so präsent wie der Virus. Dennoch trauen sich die wenigsten zu sprechen. Bewegen dazu kann man sie nur indem man laut darüber redet, offen Hilfe anbietet und ihnen die Angst nimmt. 

Triggerwarnung! Antje erzählt schonungslos ihre Geschichte von häuslicher Gewalt. Den Vorurteil, dass solche Frauen naiv sind, legt man ab. Sie erklärt, wieso man dort nicht mehr raus kommt oder auch am Anfang es gar nicht versucht.

Ein Tabuthema, welches gebrochen gehört. 

Cover des Buches Prügel (ISBN: 9783499680434)
virginiestorm_autorins avatar

Rezension zu "Prügel" von Antje Joel

Gewalt beginnt nicht erst mit Schlägen - ein erhellendes und wichtiges Buch
virginiestorm_autorinvor 4 Jahren

Als er endlich zuschlug, war Antje Joel auf eine ernüchternde Art erleichtert:

»Denn nun hatte seine Gewalt endlich eine Form angenommen, die unübersehbar, die belegbar war. Nicht nur gegenüber anderen. Auch gegenüber mir selbst.«


Was ist noch Disziplinierung, was noch Humor und was ist schon Gewalt?


»Oft wissen Frauen auch nicht, ob sie vergewaltigt wurden. (...) Sie sind nicht sicher, ab wann man sagen kann, dass das, was sie erlebt haben, definitiv eine Vergewaltigung war.«


Das Buch ist vollgepackt mit persönlichen Erfahrungen der Journalistin Antje Joel, mit ihren Erlebnissen im Frauenhaus, dem Jugendamt, dem Scheidungsrichter, der Polizei, den Nachbarn und den Eltern.


Doch sie erzählt nicht nur von ihrer privaten Odyssee. Sie hat auch mit Menschen gesprochen, die mit dem Thema “Gewalt” zu tun haben wie dem Forensiker Evan Stark, der bei seinen Forschungen Männer nach den Gründen für ihre Gewalt befragt hat. Oder dem Engländer Lundy Bancroft, der seit 30 Jahren mit Tätern arbeitet.


Joel schreibt über Sprache, über Definitionsmacht und die für Außenstehende oft unerklärliche Frage: “Warum bleibt eine Frau jahrelang bei einem prügelnden Partner?”.


Sie räumt mit destruktiven Mythen auf: dass die schlimme Kindheit des Mannes schuld sei an seinen Aggressionen. Dass er nicht über seine Bedürfnisse sprechen könne.


»Ein Gewalttäter will nur dann auf sein Kindheitstrauma aufmerksam machen, wenn er es als Entschuldigung nutzen kann, so zu bleiben wie er ist. Nicht, wenn es Anlass sein sollte, dass er sich ändert.«


Sie würden auch nicht die Kontrolle verlieren, sondern die Einschüchterung und Gewalt sei ein effektives und wirksames Mittel, um schnell zu bekommen, was sie wollten.


Die Frauen dagegen glaubten: “Wenn ich ihn nur ein bisschen mehr lieben würde, würde er geheilt werden!”


Häusliche Gewalt höre nie auf.

Den offiziellen Zahlen nach sei es nicht vorbei, wenn man es geschafft habe, sich zu trennen. Denn gerade die getrennt lebenden Frauen seien besonders gefährdet.


Es sei keine Gewaltprävention, Frauen dazu aufzufordern, Männer nicht unnötig zu provozieren. Den Männern selbst obliege die Verantwortung darüber, wie sie sich verhalten.


Interessant, das Gesetz “Claires Law” aus England, nach dem Frauen (und Männer), die ihren Partner als bedrohlich erleben, bei der Polizei Akteneinsicht verlangen können.


Die Autorin schreibt über Tina Turner, Trump und Hillary Clinton, über Entschuldigungen, Rechtfertigungen, Rollenbilder, Macht und Amokläufe.


Sehr konstruktiv fand ich auch die Darstellung der Unterschiede eines Gewaltpräventionskurses und einer Paar-/Therapie. Denn Therapie schade oft eher, als dass sie helfe.

Der Gewalttäter wolle sich selten ändern, eher suche er sich eine neue Frau, bei der er seine Strategien weiterhin anwenden könne.

Ursache der Gewalt sei die Einstellung, dass den Männer die Kontrolle über die Frau zustehe. 


Ein mutiges, persönliches sowie informatives Buch, das die Mechanismen von Gewalt, erste Warnzeichen und Lösungen beschreibt.



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