Rezension zu "Wendepunkt" von Antje Lange
Antje Lange ist Anfang 40 als sie einen Anruf erhält und eine Frau zu ihr sagt "Ich bin ihre Mutter"
Danzig 1941.D
as kleine Mädchen wird mitten im Krieg geboren und verbleibt 10 Monate im Krankenhaus, denn ihre leibliche Mutter möchte sie nicht haben. Schließlich findet sich ein Ehepaar, welches die inzwischen 15 Monate alt Kleine zu sich nehmen möchte. Eine sogenannte Inkognito - Adoption findet statt und somit kommt Antje in eine neue Familie und wächst dort wohlbehütet und geliebt auf.
Die Inkognito - Adoption ist allerdings fehlgeschlagen und so nimmt die leibliche Mutter Hilde einige Jahre später Kontakt zur Adoptivmutter auf, denn sie möchte ihre Tochter kennen lernen. Diese lehnt das jedoch ab kategorisch, mit der Begründung, dass es Antje nicht guttun würde.
Es beginnt eine regelmäßige Konversation zwischen Hilde und der damaligen Sachbearbeiterin Frl. S, welche die Adoption veranlasst hatte, jedoch stößt sie auch hier nur auf Ablehnung. Schließlich versucht sie es mit Erpressung.
In dem Buch "Wendepunkt" werden uns original Briefe und Fotos aus der damaligen Zeit geboten und so erfahren wir, was die leibliche Mutter Hilde alles versucht hat, um ihre Tochter wieder zurück zu bekommen. Es ist ein sehr berührendes Buch, welches uns zugleich auch ein Zeitbild der frühen Jahre Deutschlands zeigt. Dieses Buch wird mit Sicherheit noch eine Zeit lang in meinem Kopf bleiben, denn es für mich nicht so ganz nachvollziehbar, dass, wenn man Angehörige gefunden hat, man über Jahrzehnte hinweg keine Möglichkeit hatte, das Familienmitglied kennen zu lernen.
Ich vergebe gerne. ⭐ ⭐ ⭐ ⭐ ⭐ 5 /5 Sternen